Geschichten:Ein Hoftag & ein Tsatag

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Schloss Auenwacht, Rondra 1046 BF:

Im Praios 1046 BF wurde er zum Großfürsten von Garetien gekrönt und eine der ersten Entscheidungen von Alderan von Gareth war die Erhebung des Schlosses Auenwacht zur großfürstlichen Residenz und Sitz seines Hofes. Welch geschichtsträchtiger Ort, vor knapp 300 Götterläufen von Kaiser Bodar I. als Jagdschloss errichtet und von seinem Sohn Bodar II. zu reiner repräsentativen Residenz ausgebaut, um den kaiserlichen Hof zu beherbergen, als in Gareth die Blaue Keuche wütete. Hierher rief der Kaiser erstmalig zum Großen Kabinett von Auenwacht. Letztmalig versammelte sich hier 1035 BF der großgaretische Adel unter Bodars Banner.


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Ein geschäftiges Treiben erfüllte die Flure des Schlosses, denn in wenigen Monden würde der Großfürst hier seinen ersten Hoftag abhalten. Doch nicht nur das, seine großfürstliche Gemahlin Caya von Gareth sollte während des Hoftages ihren 22. Tsatag zelebrieren und mit ihr der ganze anwesende Adel. Die junge Großfürstin, die in Greifenfurt geboren und in Perricum aufgewachsen war, erfreute sich bereits großer Beliebtheit. Cayas Weggefährtinnen aus ihrer Jugend in Perricum waren bereits angereist und stromerten durch die weitläufigen Gärten Auenwachts. Dazu gehörte die jüngere Schwester des Großfürsten, Xanjida von Sanzerforst, die Perricumer Stadtadlige Pernula von Zolipantessa und die aus dem altem Khunchomer Grafenhaus stammende Nedime Eorcaïdos von Aimar-Gor. Auch die jüngst zur Burggräfin der Alriksmark erhobene Yrsya von Gareth gesellte sich zu den sogenannten Perricumer Amazonen, wie sie am dortigen markgräflichen Hof auch genannt wurden. Denn die große Frage war, was sich die Großfürstin wohl zu ihrem Tsatag wünschen würde. Materielle Geschenke würde Caya mit Bestimmtheit ablehnen, wusste Yrsya zu berichten und ernte großes Staunen bei den anderen. So blieb die Frage, was waren angemessene Geschenke für die Großfürstin, wenn nicht Gold und Geschmeide?


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Im Schloss fragten sich andere wiederum ganz andere Fragen. Es war ein immens großer Aufwand an Logistik und Verwaltung den großfürstlichen Hof - vom hohen Hofamt bis zum minderen Diener - zu berufen. So waren es besonders die neu bezogenen Amtsstuben von Cantzler Horulf von Luring, Truchsess Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor, Kronjustiziar Alrik Leuwin von Trenck und Zeremonienmeisterin Selinde Rondira von Cronenfurt, in denen es zuging wie in einem Bienenstock. Zuständigkeiten mussten geklärt, Rechte und Pflichten festgesetzt und Privilegien gewährt, oder Kompetenzen beschnitten werden. Längst waren noch nicht alle Ämter vergeben und der ein oder andere versuchte seinen Einfluss für die Besetzung des einen oder anderen Amtes geltend zu machen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Zeremonienmeisterin, der die Ausrichtung des Tsatags-Turniers von Auenwacht oblag. Viele große Koryphäen der Tjoste aus Garetien, den Markgrafschaften und darüber hinaus würden sich mit der Lanze messen zur Ehre und zum Wohlgefallen der Großfürstin. Gar der Großfürst höchstpersönlich hatte angekündigt, das Turnier zu bestreiten.