Geschichten:Ein Knappe für Tahlmare - Aufbruch nach Linara
Königlich Neerbusch, Junkertum Eibenhain, Gut Eibenheim, Travia 1034 BF
Dramatis Personae
- Edorian von Feenwasser, Junker zu Eibenhain
- Elaya von Feenwasser, Großmutter von Edorian, Alt-Junkerin zu Eibenhain
- Allessandrian Siamriel von Feenwasser, Sohn Edorians und Erbe
- Alarion von Feenwasser, Vetter von Edorian, Hausritter am Waldsteiner Grafenhof
Gut Eibenheim, Travia 1034 BF:
Edorian stand mit seiner Großmutter Elaya an der Brüstung des Gutes und schaute in den Innenhof. Dort gab Alarion von Feenwasser Allessandrian Fechtunterricht. Sein Sohn musste noch viel lernen, wie Edorian erkannte.
„Nun ist es also soweit,“ sagte Edorian wehmütig, „es wird ein neuer Abschnitt in seinem Leben beginnen. möge ihm Simia beistehen.“
„Tahlmare von Linara wird gut auf ihn Acht geben... außerdem ist Linara ja nicht weit von hier.“ Elaya zwinkerte Edorian zu.
Es war auch für sie ein komisches Gefühl, ihren Urenkel nun fort zugeben, zeigte es ihr doch wie die Zeit verflogen war. Sie zählte nun schon fast 80 Götterläufe, zwar fühlte sich bedeutend jünger, aber sie merkte wie sich langsam das Alter bemerkbar machte. Sie konnte auf ein langes und ereignisreiches Leben zurück blicken... doch ihre Aufgabe war noch nicht erfüllt, das spürte sie. Elaya musste noch dafür Sorge tragen, dass ihr Urenkel Allessandrian die richtige Ausbildung zuteilwurde. Daher würde sie mit ihm nach Linara reisen - was war eh mal wieder Zeit ihrer alten Freundin Tahl einen Besuch abzustatten.
Noch am gleichen Tag bestieg Allessandrian Simariel von Feenwasser zusammen mit seinem Vater und seiner Urgroßmutter die Kutsche, die bereits im Innenhof des Gutes Eibenheim stand. Er tat dies mit Gleichmut, schon oft hatte er seinen Wohnort wechseln müssen, für einen 12jährigen vielleicht zu oft. Bis zu seinem vierten Götterlauf lebte er in Lowangen, wo sein Vater Gesandter war. Viele Erinnerungen hatte Allessandrian aus dieser Zeit nicht, alles wurde überschattet von dem frühen Tod seiner Mutter, wonach er mit seinen Geschwistern Lowangen verlassen musste und zu seiner Großmutter Simiane und seiner Urgroßmutter Elaya nach Waldstein kam. Die Waldsteiner Jahre empfand er als wohltuend, fühlte er sich doch im Wald heimisch. Mit neun nahm ihn sein Vater mit nach Brabak - er hatte es dort gehasst... es war zu heiß und schwül dort und die Menschen fand er eigenartig. Er war viel krank gewesen zu der Zeit und war sichtlich froh, dass sich sein Vater entschloss zurück nach Waldstein zu kehren, also sein Urgroßvater starb. Nun musste er also noch einmal umziehen...