Geschichten:Ein Monument wider die Hoffnungslosigkeit

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Weite Kreise des garetischen Adels und zahlreiche Adeligen aus benachbarten Provinzen stehen hinter der Idee eines »Siegestempels« zu Ehren aller Zwölfgötter.

Eine überwältigende Mehrheit des garetischen Adels hat sich nunmehr hinter die vor allem von Burggraf Parinor von Borstenfeld auf Kaiserlich Bugenhog initiierte Idee eines Mahnmals für den Sieg an der Trollpforte gestellt. Wie es heißt, seien bereits jetzt aus den Kassen der garetischen Aristokratie ausreichende Geldmittel geflossen, um den Bau der Fundamente des Monumentes im Frühjahr beginnen zu können. Zwei noch offene Fragen scheinen mittlerweile auch geklärt worden zu sein: Nämlich erstens die Form dieses Mahnmals; wie aus der garetischen Geweihtenschaft bekannt wurde, favorisiert der Kreis der Befürworter eine Kopie des Sonnentempels zu Gareth, der als Symbol für die praiosgefällige und von Raul geschaffene Ordnung das Zentrum des Reiches repräsentiert, allerdings um ein Zwölftel verkleinert und mit gleich großen Nischen für jeden der Zwölfgötter, also auch für den Götterfürsten. Zweitens hat man sich unter Absprache mit anderen Provinzen und innerhalb der Geweihtenschaft auf die Kaiserliche Pfalz Puleth geeinigt, die an der Reichsstraße von Gareth nach Wehrheim liegt, mithin also auf halbem Weg zwischen dem Herz des Reiches und dem Schlachtfeld des Triumphes an der Trollpforte.

Allen, die mit Skepsis dem teuren Projekt gegenüberstanden und all jenen, die die Schlacht an der Trollpforte nur als Etappe verstehen und lieber auf einen wirklichen Siegestriumph über die Epigonen des Daimonenmeisters warten wollen, erklärte Garetiens Staatsrat Praiodan von Luring, Ordentlicher Inquisitor im Orden der Göttlichen Kraft die Notwendigkeit des Siegestempels:

»Wer hat sie nicht gesehen, im Jahre der Zwölfe 27 Hal: die Hoffnungslosigkeit in den Gesichtern der Bauern und Söldner, der Ritter und gar der Geweihten? Wer hat damals nicht Zagheit gespürt angesichts der Siege, die die Horden des zwölfmalverfluchten Daimonenmeisters gefochten haben gegen das ritterliche, das starke, das tapfere Tobrien? Wer hat damals nicht Sorge und Angst und Zweifel im Herzen gespürt, ob denn die Götter uns verlassen hätten, ob denn die Schwarzen Horden nimmer aufzuhalten wären, ob denn dermaleinst gar Gareth, das Herz des Reiches, fallen würde? Doch dann, im Ingerimm des Jahres 28 Hal, siegte das vereinigte Heer der Zwölfgöttlichen Lande über den Daimonenmeister, an der Trollpforte wurde sein Vormarsch gehalten, denn dieses war das Zeichen der Götter an uns: Gebt nicht auf! Er ist zu schlagen, der Sphärenschänder! Und so wart die Trollpfortenschlacht der entscheidende Wendepunkt im Kampf gegen die Schwarzen Horden. Denn von nun an war wieder Hoffnung in unseren Herzen, Zuversicht, daß wir nun – im Glauben vereint – den sogenannten Heptarchen trotzen können und trotzen werden! Und so ist es an der Zeit, ein Monument zu bauen, um den Göttern zu danken, ein Mahnmal für die Gefallenen und jene, die noch fallen werden, ein Fanal aber unserer Hoffnung auf einen endgültigen Sieg, die Freiheit der Zwölfgöttlichen Lande und ein zwölfgöttliches Paradies für uns alle!

So soll der Siegestempel nicht allein sein ein lange schon ausstehender Dank an die Zwölfe, die uns mit neuer Hoffnung erfüllten, sondern ein Monument, das uns Mut macht und Zuversicht gibt! Um wie vieles gefährlicher wird den Schwarzen Horden ein Heer sein, daß sich seines Glaubens so sichtbar gewiß ist? Um wie vieles kräftiger ist der Arm eines Zuversichtlichen? Und: Um wie viel fleißiger ist der Bauer, der sich über seine Krume bückt, wenn er weiß: Mut und Zuversicht stehen an den Fronten! Um wie viel duldsamer sind die Landwehren, wenn sie angesichts der Anstrengungen und Schmerzen, die das Monument unseres Glaubens kosten wird, wissen, daß nicht allein sie leiden, sondern auch der Adel und seine Sprößlinge! Denn der Adel geht in allem voran: In der Schlacht wie auch beim Bau dieses Monumentes; und nur wenn seine Unterstützung den Baron wirklich schmerzt, ist das Opfer groß genug!

Nicht allein in Schwerter und Burgen muß dieser Tage der Lohn unseres Tagewerks fließen, denn der Feind besiegt uns nicht allein im Kampf mit dem Schwert; er besiegt uns auch, wenn wir Trostlosigkeit und Resignation in unsere Herzen lassen. Und darum wird dieser Tempel, dieses Monument, dieses Fanal unseres Glaubens eine weithin strahlende Waffe sein wider die Hoffnungslosigkeit!«

Berichtet und widergegeben von Kerrie ui Brioghan

(Aventurischer Bote No. 91)



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Autor: BB