Geschichten:Ein verkannter Sproß

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Im Rahja Tempel in Rashia'Hal

Atemlos lehnte die Braut an einer Wand. Der Bräutigam indes ließ seine Hände wandern. „A'urel , wir sind hier herein gegangen, weil uns dein Bruder...“ Weiter kam Malina von Niederriet- Brendiltal nicht. Er verschloß ihr den Mund mit dem seinen. Der nebachotische Adlige presste sie ungestüm an die kühle Mauer und erkundete mit seiner Hand die Möglichkeiten dieses Kleid hoch zu schieben. Ein Räuspern in ihren Rücken ließ ihn aufknurren und in seinem Tun inne halten. Ein Blick über die Schulter machte den Edlen von Barathanin aufstöhnen. „Fe`asian...wie immär ein Maister des fualschen Moment‘s...!“

„Wie mir scheint.“ Gab jener Fe’asian halb verlegen zurück, während es fast so aussah, als sei ihm diese Situation unangenehm. Dann jedoch schaute er an A’urel vorbei und meinte etwas fröhlicher. „Ah und das muß Malina sein. Mein Bruder hat mir schon viel von Euch erzählt und wie mir scheint hat er diesmal – zur Ausnahme – unter-, statt übertrieben.“

„Äh ja.“ Warf A’urel nun ein und drehte sich zu seinem Bruder, während er Malina an die Hand nahm. „Malina, darf isch Dir mainen Brudär Fe’asian, im Garäthy suagt man wuohl Phäxian vorställen. Fe’asian, das hier ist Malina.“

Fe’asian trat höflich nach vorne, reichte Malina seine Hand und gab ihr den nebachotischen Begrüßungskuss auf die Wangen. „Es freut mich, die Bekanntschaft zu machen.“ Lächelnd stand er vor den beiden, so dass Malina Zeit hatte ihn zu mustern. Augenscheinlich handelte es sich bei Fe’asian um einen Magier. Er trug eine lange, weite Robe, aus grünem Stoff mit goldenen Emblemen, arkanen Zeichen und Verzierungen drauf. An der Wand des Zimmers konnte sie einen langen Stab erkennen, dessen Ende in einen, allen Anschein zum Landen ansetzen Storch auslief. War dies schon alleine interessant, oder der Umstand, dass Fe’asian eher einen nordischen Dialekt, denn einen nebachotischen Sprach, so war sein Gesicht und besonders seine Augen alles andere, als was Malina erwartet hätte. Dort wo sie bisher bei den Brendiltaler Männern eine feste Entschlossenheit und Härte vorfand, sah sie hier nur Güte und Verständnis, dort wo der Drang zur rohen und direkten Gewalt lag, sah sie hier einen wachen und sensiblen Geist, der mehr an Frieden und Liebe, denn an Praios Wille und Macht dachte.

„Es ist mir eine Freude einen weiteren Bruder A’urels kennen zu lernen.“ Sie musterte ihn kurz. „Das ist der Vorteil, wenn man so viele Geschwister hat, man sieht erst im Anblick solch unterschiedlicher Persönlichkeiten was Tsas Vielfalt tatsächlich meint. Ich nehme an, ihr seid eben erst angekommen?“ Malina konnte sich nicht erklären, warum er sonst nicht bei der Trauzeremonie anwesend gewesen wäre. „Ich hoffe doch keine unangenehmen Vorkommnisse auf der Anreise?“ Sie hatte während ihrer Worte versucht das Kleid wieder ordnungsgemäß zurecht zu rücken.

Der Magier lächelte etwas verlegen. „Wie man es nimmt. Ich hatte es vorgezogen nicht direkt die Aufmerksamkeit aller auf mich zu ziehen und blieb daher im Hintergrund, während der Zeremonie.“ Fe’asian schaute offenkundig zur Seite, bis Malina den Sitz ihres Kleides soweit wieder in Ordnung gebracht hatte. „Doch wie kommt es nur, dass mein kleiner Bruder immer die hübschesten Frauen abbekommt?“ Nachdem der Gelehrte diese Worte von sich gegeben hatte, schien ihm diese Worte schon fast wieder unangenehm zu sein. Mit roten Wangen – Malina war sich sicher, hätte sie seine Ohren unter seinen langen Haaren gesehen, wären diese bestimmt auch rot – machte er eine entschuldigende Geste. „Ach nun hab Disch nicht so!“ Warf A’urel ein. „Frauän stähen nun einmal auf maine Kerper und maine Muskäln, besondärs auf einen.“ Während A’urel derbe über seinen eigenen Witz lachte, war Fe’asian nun gänzlich rot.

Die blonde Frau schüttelte nun energisch A’urels Hand ab und blitzte ihn gefährlich an. „Ich glaube, hätte ich deinen Bruder vor dir kennen gelernt wäre dein Muskel möglicherweise nie zum Einsatz gekommen.“ Die blauen Augen stachen deutlich von ihren leicht geröteten Gesicht ab. Seinen wohl etwas schüchternen Bruder absichtlich so in Verlegenheit zu bringen...Malina wusste sich in dieser Situation nicht anders zu behelfen, als dem jungen Heißsporn Kontra zu geben. Mit arroganter Miene wendete sie sich dem Magus zu, was jedoch nur zur Folge hatte, dass A’urel noch lauter und dabei so heftig lachen mußte, dass er sich den Bauch halten und nach Luft schnappen mußte.

Malina schüttelte mißbilligend den Kopf derweil sie weiter sprach.

„Es ist schade, dass ihr euch lieber im Hintergrund halten wollt, wir werden sicher bald vermisst werden. Aber ihr werdet dennoch sicher noch eine Weile hier bleiben, oder uns hinterher in Barathanin besuchen, oder?“

Etwas verlegen dreinblickend meinte Fe’asian. „Letzteres wohl eher nicht. Ich möchte keine Umstände machen. Ersteres dagegen eventuell. Ich gedenke einmal noch etwas hier in Rashia’hal zu verweilen und dann überlege ich, ob ich mich in Perricum einschiffe. Ich habe gehört, dass im Süden eine Epidemie ausgebrochen sei und möchte sehen ob ich helfen kann, ähm, ja wenn dem denn dann so ist.“ A’urel hatte sich derweilen auch wieder etwas beruhigt, hielt sich aber dennoch für den Moment im Hintergrund. „Wo ist eigentlich mein Neffe? Ist er hier in Rashia’hal? Ich würde ihn gerne sehen.“ Die Augen des Magiers schienen bei diesen Worten voller Vorfreude zu leuchten.

„Sicher sind die Kinder auch hier. Unser Darian befindet sich in der Obhut der Amme, aber sie kann nicht weit sein und Quenja ist da, wo sich Aldron, ein schwarzer lebhafter Hund aufhält. Ich tippe daher auf das Buffet.“ Malina lächelte ihr Gegenüber an. Demütige Menschen waren ihr so viel einfacher zu nehmen, als diese immer auf ihre Aussenwirkung bedachten Nebachoten, Kein Wunder, dass Eslam mit diesem Sproß seine Probleme hatte. Sie schaute sich nach einem Bediensteten um, dem sie auftrug nach den Beiden zu schauen. Sie fragte sich, ob der Magus noch daran dachte, was ihr Problem mit ihrer Tochter anging. Sie hoffte fast er hätte es vergessen. Seit ihrer Aussprache hatte sich nichts besonderes mehr ereignet. „Ach das Mädchen zu dem Hund ist Quenja, Eure Tochter?“ Der Magier schien teils erfreut und teils verwundert zu sein. „Ich sah die beiden draußen. Ich glaube, der Hund war gerade in den See gesprungen und hatte irgendeinen Gegenstand dabei im Maul. Recht gewitzt die beiden, oder? Das spricht eigentlich für Euch und Eure Familie. Wenn Darian dagegen nach seinem Vater kommt….“ Ein abschätzender, fast mitleidig wirkender Blick Fe’asians traf dabei seinen jüngeren Bruder. „Hey!“ Schaltete sich A’urel ein und schlug Fe’asian gegen die Schulter, als er bemerkte, dass dieser sich gerade über ihn lustig machte.

Die Amme und auch Quenja kamen nur wenige Augenblicke später herein. Der jüngste Sproß aus dem Hause Brendiltal schlummerte selig in den Armen der Frau. Quenja hingegen war ungestüm herein gerannt. Ein hechelndes schwarzes Etwas im Schlepptau. Kaum, dass der Hund Malina gesehen hatte, setzte sich Aldron hin und tat so, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Seine Pfoten waren völlig mit Erdklumpen verdreckt, und in seinem seidigen Fell waren zahllose Kletten.

„Ah dieser Hund macht mich noch...“ Der junge Blondschopf fiel ihr ins Wort. „Aber dafür kann er doch gar nichts, ich habe den Stock zu weit geworfen, und dann musste er ihn vor den anderen in Sicherheit bringen und wollte ihn vergraben...“ Der Magus war sich sicher, dass der Hund bei seinem wilden Treiben sicher nur das getan hatte, wonach ihm der Sinn stand. Nach dem Bad hatte er sich ausgiebigst am Ufer gewälzt und einige Gäste übel mit dreckigen Spritzern versehen. Treuherzig blickte Quenja ihre Mutter an. „Ich bring ihn auch gleich zu den Ställen, ja aber nicht schimpfen...?!“ Nachgiebig schaute die Braut in die Augen ihres jüngeren Abbildes und drehte sie schließlich an den Schultern zu Fe’asian um, den sie bislang noch nicht gesehen hatte.

„Jetzt begrüße erst einmal A’urels Bruder Fe’asian von Brendiltal. Mechanisch knickste das Mädchen als es jedoch den Blick hob und erkannte, dass es sich um einen Magus handelte, weiteten sich ihre Augen ängstlich. „...Götter zum Gruße...!“ brachte sie schließlich kleinlaut hervor.

„Die Götter auch mit Dir, mein Kind!“ Ein warmherziges Lächeln machte sich auf Fe’asians Gesicht breit. „Schau einmal, ich habe Dir etwas mitgebracht.“ Der Magier zeigte zunächst die Oberfläche, dann die Unterseite seiner beringten Hände und hielt dann – wie aus dem nichts ‚herbeigezaubert‘ – eine kleine Brosche in den Händen, die eine stilisierte Echse zu zeigen schien. „Ich hoffe, sie gefällt Dir.“

Quenja grinste ihn an- „...wie Onkel Ra’oul, der macht auch immer so Späßchen!“ Dann trat sie jedoch näher und betrachtete das Schmuckstück. Vorsichtig nahm sie es aus seiner Hand und strich über die Oberfläche. „Danke...!“ Deutlich gelöster, aber dennoch kritisch beäugte sie sein Gewand. „Verrate es nicht weiter.“ Verschwörerisch lehnte sich der Magier zu ihr hinab und flüsterte übertrieb betonend. „Aber das hat er alles von mir.“


Zu Aldron, der immer noch neben dem Mädchen saß und dabei wild mit dem Schwanz wedelte meinte er. „Für Dich habe ich auch etwas.“ Wieder machte Fe’asian sein Trick mit den Händen und hielt auf einem eine gut duftende Wurst in den Händen, die er dem Hund hin hielt.

Aldron war deutlich leichter zu begeistern. Er kläffte einmal kurz vor Begeisterung auf, drehte sich aufgelöst im Kreis und setzte sich schließlich artig vor den Mann. Zu guter letzt hob er seine Pfote wie zum Gruße und ergatterte durch dieses Kunststück die Beute, die er sogleich laut schmatzend zu vertilgen begann. Das junge Mädchen musste lachen. "Ich konnte ihm einfach noch nicht beibringen, dass er nicht von jedem was annehmen soll, er ist zu verfressen...!“ Auch Fe’asian strahlte dabei. Das Albern mit den beiden schien ihm wirklich Spaß zu machen. „Also wenn Du magst Quenja, dann treffen wir uns einmal und ich bringe Dir so etwas bei.“

„Sehr gerne.“ Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen, doch sie lächelte ihn verhalten an.

Derweilen hatte A’urel den kleinen Darian auf den Arm genommen und trat nun mit dem kleinen Bündel an seinen größeren Bruder. Stolz stellte er seinen Sohn vor. „Hiär Fe’asian, hiär siehst Du Darian han Beshir a’Danal vom Stuammä där Bahr ai Danal, meinen Suohn.“ Fast ehrfürchtig nahm der Magier den kleinen auf den Arm. Malina fiel dabei auf, dass Fe’asian anscheinend wußte wie er Babys zu halten hatte. Freudig strahlte der Magier das Bündel an und meinte leise. „Oh, er schläft nuoch.“

Der kleine Stammhalter schien gehört zu haben, dass es aus dem vertrauten Arm der Amme bereits das zweite mal weiter gereicht worden war. Strahlend blaue Augen musterten den Magus. Die Haut war dunkel wie bei Nebachoten, doch der Flaum auf dem Haupt war so hell wie das Haar seiner Mutter.

„Er scheint sich bei euch wohl zu fühlen...“ meinte Malina an ihn gerichtet. Es kam ihr merkwürdig vor, dass ein studierter Mann Umgang mit Babys gewöhnt war. „Wundärt mich nicht,“ zog A’urel seinen Bruder erneut auf, „är hält Fe’asian wuohl fir sainä Tantä. Fe’asian, pass nur auf, wuann är zu suchän anfängt solltest Du ihn nicht an Daine Brust lassän.“ Doch der Magier beachtete seinen jüngeren Bruder und dessen Lachen gar nicht weiter. Mit leuchteten Augen hielt er seinen kleinen Neffen in den Armen. Vorsichtig reichte er dem kleinen seine Finger, den dieser sofort ergriff und festhielt. Als Fe’asian dann zu Malina aufblickte, fehlten ihm die Worte. Es schien fast so, als würden seine Augen vor Freude feucht werden. Erst nach einiger Zeit übergab er Darian wieder an seine Mutter und meinte mit belegter Stimme. „Ein schönes Gefühl.“

„Wenn ihr euch dazu entschließen könntet hier zu bleiben...“ Malina ließ den Satz unvollendet. Ein Diener war soeben herein geeilt und holte A’urel nach draußen. Scheinbar war seine Anwesenheit erforderlich, da es um einen Hengst seines Stalles ging. Mit einem entschuldigenden Grinsen verabschiedete er sich kurz. „Warschainlich gefällt ihm wiedär eine diesär Stutän. Ich wärde einmal nachsähen missen. Äntschuldigt mich kurz.“ Dann hielt A’urel jedoch nochmal inne und fragte seinen Bruder stockend. „Ich kuann Dich doch mit ihr allaine lassän, oder muß ich mir sorgän machen?“ Als A’urel sah, wie sein Bruder wieder Rot anlief, verließ er laut lachend den Raum.

Erwartungsvoll drehte sich die Frau wieder zu Fe’asian um. Diesen unbeobachteten Moment galt es zu nutzen. Leise sprach sie ihn an: „Ihr habt nicht vergessen, um was ich euch bat, in meinem Brief? Ich hoffe ihr versteht meine Sorge nachdem ich hörte wie...ungestüm die Reaktion eures Vaters auf derartige...Begabungen ausfiel.“ Sie legte ihre Rechte beschützerisch um Quenja derweil sie Darian in der linken Armbeuge wiegte. Die Augen des Magiers schienen bei diesen Worten eine Art Kummer auszudrücken, die Fe’asian empfand. Zu Malina meinte er auch. „Natürlich, doch bin ich kein Meister und benötige dafür ein wenig Zeit. Kommt daher beide nach der Feier hierher nach Rashia’hal. Ich habe vor hier noch etwas 10 tage zu verbringen, bis ich wieder aufbreche. In dieser Zeit werden wir schon so Manches herausfinden können.“ Die letzten Worte hatte er an Quenja gerichtet und ihr freudig das Haar durchwuschelt. Dann wand er sich jedoch wieder an Malina. „Ja, Vater sollte davon wirklich nichts erfahren, zumindest noch nicht. Weiß er denn davon?“ Dabei deutete er mit dem Kopf in die Richtung, in die A’urel verschwunden war. „Er mag zwar ein Hitzkopf sein, aber er steht ja auch zu mir.“ Wie eigentlich alle aus der Familie, außer Vater, dachte sich Fe’asian, sprach dies aber nicht aus.

Malina schüttelte beschämt den Kopf. „Sie ist mein Kind und ich finde es ohnehin schon großherzig von ihm, dass er sie aufnimmt. Aber den Kummer will ich ihm erst aufbürden wenn ich mir sicher bin, dass es das ist was wir vermuten...“ Sie lächelte Quenja an. „Wir werden nach der Hochzeit so bald es geht wieder zu dir kommen. Schließlich will meine Große auch diese Kunststücke lernen.“ Quenjas Locken gerieten in Wallung als sie heftig nickte. „Genau!“ Der Magier lächelte verschmtlzt. „Hast Du so wenig Vertrauen in Deinen Gemahl?

Die Röte im Gesicht der Braut wurde wieder stärker bei seinen Worten. Der Tadel war durchaus berechtigt, aber sie kannte A’urel einfach noch so wenig und war sich bei Vielem noch so unsicher.

„Wir Nebachoten sind so, dass wenn wir uns für etwas entschieden haben, sei es für die Liebe des Herzens oder für die Liebe jemanden in die Familie mit aufzunehmen, dann tun wir dies auch mit Haut, Haaren und allen Konsequenzen. Mein Bruder ist da keine Aussnahme…. Und zudem… sollte es sich Bewahrheiten, so will ich euch beiden Lächeln sehen, denn die Gabe ist etwas wirklich Besonderes, die nur wenigen Menschen überhaupt zu Teil werden wird.

Die Begeisterung seiner Gesprächspartnerin hielt sich deutlich in Grenzen, was ihre Tochter traurig zur Kenntnis nahm, doch sie hörte weiter aufmerksam zu, da sein Redeschwall scheinbar noch kein Ende gefunden hatte.

„Und nur weil ein alter, engstirniger, alter, machtbesessener, auf sein Recht pochender geiler…..“ Fe’asian unterbrach sich selbst und schloß die Augen, als er merkte, wie es sich selbst in Rage geredet hatte. Dieser Augenblick dauerte einige Momente und als er wieder die Augen öffnete, war ihm sein – für seine Verhältnisse – enormer Wutausbruch peinlich. Erneut verfärbte sich sein Antlitzt Rot. „Äh verzeiht, bitte… Beide… Also ich meine, wir sollten es einfach mal testen.“ Wieder sah der Magier Quenja an.

„Hm? Deine Mutter wird heute Abend sowieso anderweitig beschäftigt sein, nehme ich an. Was hälst Du einfach davon bei Deinem Onkel Fe’asian zu nächtigen? Natürlich müßte dies unser Geheimnis bleiben, zumindest vor Deinem Großvater Eslam.“ Fragend blickte er jetzt Malina an. Zumindest würde ihm dies schon einmal Zeit geben, die Kleine in unbeschwerten Verhältnissen zu beobachten und eventuell auch gleich zu prüfen.

„Oh bitte Mama, darf ich bei Onkel Phexian bleiben? Biiiitttteeeee, ja?“ Mit großen Augen bettelte der Blondschopf seine Mutter an. „Nun ja, er ist ja nicht so oft da wie der Rest der Familie, da können wir schon mal eine Ausnahme machen.“ Quenja fiel ihrer Mutter in den Arm gerade als A’urel wieder hinzu kam.

„Na, wuas ist dän hier los?“ Fragte dieser fröhlich überrascht. „Äh Malina, ich glaube wir missän nochmal raus. Vatär ruft nach uns. Ich glaube, sie wuollen die Geschänkibergabä stattfindän lassän.“

A’urel ging dabei nochmal auf seinen Bruder zu und umarmte diesen. „Ich hoffä Du blaibst nuoch ain wenig und wir sähen uns noch ainmal.“ Der Edle von Baranathin ließ unausgesprochen, dass er es schön fand, seinen Bruder einmal wieder gesehen zu haben, doch verrieten ihn seine Augen, denn Fe’asian lächelte bei diesen Worten und erwiderte die Umarmung. „Ich denke schon, kleiner Bruder.“