Geschichten:Elmenbarths Lehre - Kors Zorn

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Anfang Hesinde 1037 BF:

Selbstzufrieden wanderte Amato durch die Gänge des Klosters. Seine Rede zur richtigen Zeit hatte genau den Nerv getroffen den sie sollte. Ein nicht kleiner Teil der Anwesenden hatte ihm beigepflichtet und nur wenige hatten ihren direkten Unmut dazu geäußert. Nur dieser grobschlechtige Häscher Malepartus‘ hatte sich anscheinend währenddessen aus dem Raum geschlichen und er hatte ihn aus den Augen verloren. Natürlich, denn hatte dieser zu Recht heraus hören müssen, dass Amato nicht einfach nur allgemein gesprochen hatte, sondern sehr wohl auch eine Spitze gegen den Baron von Höllenwall gesetzt hatte. Das gefiel Amato, eine gewitzte Rede ganz im Sinne des Grauen, voller Häme und Humor. Und so erhoffte er sich endlich einmal wieder die Stimme seines Gottes vernehmen zu können, die ihm schon so lange verwehrt blieb. Diebisch grinsend bog er um eine Ecke als er plötzlich am Kragen gepackt und gegen die Wand geworfen wurde.

„Du koummst diär wouhl sähr schlaou vour, was Bursch’chen?“, das wütend verzehrte Gesicht des Kor-Geweihten funkelte ihn finster an und er wurde ein Stück die Wand hoch geschoben so dass seine Füße den Boden verloren. „Dänkst du iäch wusstä nicht wär du bist, Griffäl’spitz? Dänkst du där Baron wusstä nicht wär du bist? Är hat mir gä’saggt ich sollä ain Ougä auf dich wärfen und das aouch wohl szurächt.“ Er gab dem völlig verdutzten und eingeschüchterten Mann eine Respektschelle, wie man es unter Nebachoten nannte. Dieser flüsterte kleinlaut mit dem Versuch des Selbstbewusstseins: „Der Fuchs wird Dich…“. Weiter kam er nicht denn da flog schon ein nebachotischer Nackenklatscher an seinen vorhängenden Kopf. „Dain Gott hat dich schoun langä vär’lassän, du Un’Wurdigär, dänkst du sonst wäre dainä är’barmliche Tarnungh aufgägfloggän, Un’warda Bar‘bar!“, spie ihm der zornrasende Nebachote ins Gesicht und warmer Speichel benetzte seine Haut. „Lauf bässer fourt von hiär und nähme dainä giftigä Szungä mit, bävor ich sie dir raus’raiszä, du Äl’ändigär. Und lassä dich hiär nicht mähr blicken odär ich trätä dich höchst‘pärsonlich in dän Kärkär däs Barons, där sainä Freidä an dainäm Bäsuch habän wird.“, dabei rüttelte er den nun völlig verängstigten Phexjünger so sehr, dass er mehrfach mit dem Hinterkopf gegen die Wand schlug und sein Schädel anfing zu surren und er benommen wurde. „Und wänn ich dich nochainmal in där Nähe där Häl’Burgh er’sphähe dann kann auch dain Fuchs dir nicht mähr baikommän. Also hilf dir sälbst und värschwindä, Bl'iät ar bah.“, fluchte er Amato nochmal entgegen bevor er ihn wie einen naßen Sack fallen ließ, ihm noch einen Tritt verpasste und sich dieser dann wankend, halbgebeugt und wimmernd davon machte ohne sich noch einmal umzusehen.

Ein zufriedenes Lächeln wischte die Wut aus Denderans Gesicht und er drehte sich weg vom Haufen Elend hin zum lichten Flur, von wo aus ihn zwei in Schockstarre verfallene Hesindianer, ein Geweihter und eine Novizin, anstarrten.



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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
9. Hes 1037 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Kors Zorn
Worte wie Feuer


Kapitel 52

Xeledons Spott
Autor: Jan