Geschichten:Erhängt am Straßenrand
Gut Erpelsberg, Praios 1046
Bericht der Hausritterin Ulmia von Mistelhain an den Waldsteiner Grafenhof
Ich war eher zufällig in der Nähe, als mich der Edle Alderan von Nadoret um Hilfe bat. Der Nadoreter wirkte ganz schön aufgelöst. Seine Gattin, die Junkerin Derya von Erpelsberg war von einem Ausritt nicht zurück gekommen und heute Morgen war ein Pfeil in den Burghof geschossen worden. In einem Zettel, der an dem Pfeil befestigt war forderten die Entführer 1.000 Golddukaten und das in zwei Tagen. Alderan begann zu zittern, als er die Summe sah.
„So viel habe ich nicht.“, presste er hervor. „Alles Geld was wir haben geht in den Ausbau der Festung.“ So hinterließ der Edle an der Stelle an der das Gold übergeben werden sollte einen Zettel in dem er um Aufschub bat um das Gold zu besorgen und ritt sogleich danach nach Hischfurt um das Geld beim Bankhaus Goldinger zu besorgen, während ich mit einigen Bewaffneten die Gegend durchstreifte um Derya ausfindig zu machen, aber wird wurden nicht fündig.
Drei Tage später kam der Nadoreter mit dem Geld zurück. Als wir an dem vereinbarten Treffpunkt ankamen erwartete uns aber nicht eine Übergabe, sondern die Erhängte Leiche Deryas. Sie trug einen Schild um den Hals gebunden. Auf diesem Stand „Silor lässt sich nicht vertrösten.“
So war es unsere traurige Pflicht die Leiche der Junkerin nach Erpelsberg zurück zu bringen. Am folgenden Tag kam es zu einer weitere Überraschung. In ihrem Testament machte Derya ihre Adoptivtochter Brinhild von Nadoret zu ihrer Erbin und nicht ihren Bruder Manegold von Erpelsberg. Diese Entscheidung wird von Manegold sicherlich angefochten werden, ob rechtlich, oder auch mit anderen Mitteln bleibt abzuwarten.