Geschichten:Eslamsgrunder Bund - Teil 1
"Dies ist nun also unsere Heimat, so lange Jahre unter Feindes Schatten gelegen, wohl behütet durch die Armeen des Reiches und nun? Alles in einem Moment in der Zeit verloren. All unsere Denkmäler der Größe hinweggefegt durch dunkle Macht. Nicht einmal wir, die wir bisher an unsere Unbesiegbarkeit glaubten und sie in Puleth auch in Stein meisseln wollten, konnten diesem Grauen Einhalt gebieten. Unser Leben haben wir riskiert um diesen Wahnsinn zu stoppen, dann von Dämonen gejagt, unsere Pferde an ihre Grenzen getrieben, erreichten wir Elenvina um die schreckliche Wahrheit zu verkünden und was bekamen wir?" Der Baron sah über die Felder Gallsteins, sah wie die Menschen ihrer Arbeit nachgingen um hin und wieder aufzusehen. Die Herren waren zurück. Zwei Barone aus Eslamsgrund, deren Namen nur flüsternd erwähnt wurden und niemals zusammen in einem Zuge genannt werden sollten, so als könne man sie durch solch unvorsichtiges Reden herbei rufen. Der Eine von grausamer Natur, gebieterisch trohnend auf seinem Felsennest, gleich einem hungrigen Drachen, dessen Blick weit in seine Lande fällt um Beute auszumachen. Der Andere ein Mann voller Macht, strahlend, nicht dem Tage gleich, sondern dem Funkeln innerhalb eines Adamanten. Gier nach Macht erweckend und von einer Kälte und Härte, die ein fühlendes Herz erschaudern lassen konnte.
Der Gallsteiner spuckte aus. "Sie behandelten uns wie Dreck. Noch gezeichnet von den Kämpfen mussten wir mitansehen, wie ein glatter Erzkanzler die Krone nahm um sie seinem eigenem Erschaffer auf das Haupt zu setzen. Niemand fragte sich, wie so schnell die Krone an diesen Ort kam, doch er hätte sicher eine Erklärung dafür gehabt. All diese weinerlichen Gesellen, die erschienen, um uns zu sagen, was für Grauen sie gesehen haben. Was sagten sie uns dies?! Wir haben die Feste gesehen. Wir standen gegen den Strom des Todes, der sich über unseren, so großartigen, Siegestempel ergossen hatte. Haben wir uns hingestellt und geweint? Haben wir geschrien? Wir ertrugen unser Leid um zu hören, wie wir dies Reich erhalten könnten und dann? Sie haben es verraten, Malepartus. Sie haben uns verraten. Wir, Malepartus, sind das Reich! Wir, die Barone haben schon immer als Stützen gedient um die große Halle zu tragen, in denen unsere sogenannten Behüter tanzten. Wir sahen diesem Totentanz zu und sicherten ihre Gesellschaften. Sie verachteten uns, ließen einige von uns sogar vor allen Augen als Verbrecher da stehen und nun? Nun haben sie versagt, wie es schon von Anfang an zu befürchten war."
Verbittert sah der Baron zu den Bauern, die am Wegesrand standen um den großen Zug zu sehen, der hier über das Land kam, denn hinter den hohen Herrschaften waren 50 Reiter, die treu und ergeben ihre Rösser hinter denen der Barone hielten. Eine Gabe des Reiches, verloren nach dem Schrecken und aufgefangen durch das Wort eines Herren, der es gewohnt war zu befehlen. Leider war der Hauptmann plötzlich verstorben, als sich dieser, eher an das eigene Wohl denkend, zurückziehen wollte um zum ersten Mal selbst Herr zu sein. Nun, der Leutnant hatte die Lücke schnell geschlossen. Warum sollte man Geld ablehnen und sein Leben so schnell wegwerfen?
Schnell senkten die Bauern den Blick, als sie bemerkten, in welch schlechter Laune ihr Landesherr war.
"Hier ist es ruhig. Malepartus, noch immer bist du gezeichnet von den Kämpfen. Ruh dich bei mir aus, mein Freund. Seid sicher, meine Gemahlin wird sich freuen dich zu sehen. Nur ein paar Tage, auf das du den letzten Teil der Reise gut übersteht. Man kann nie wissen, was der Halhofer plant, nachdem er aus unserem Blick entschwunden ist. Ich traue ihm nicht so weit, wie ein Maulwurf fliegt. Zagbar wird sich auf unsere Seite stellen, dies ist durch lange Freundschaft mit Gallstein sicher. Es ist nun an der Zeit, Malepartus. Ich habe dir im Kampfe die Hand gereicht und war an deiner Seite, als die Toten ihre knochigen Finger ausstreckten, was sollte uns noch ein Halhofer an Schrecken bieten können? Er wird entweder mit uns sein, oder..."