Geschichten:Föhrenstieger Bauernaufstand - Belagerungalltag
Ende Peraine 1041, Junkergut Föhrenstiegin der Markgrafschaft Greifenfurt
Die letzten paar Tage kamen Yolande vor wie ein Albtraum, hatten aber dafür gesorgt, dass sie keinen Alkohol mehr angerührt hatte. Sie war von ihren eigenen Landsassen in ihrem FöhrenrodBergfried]] eingeschlossen worden. Bosper von Semmelstock war gestern früh an seinen Wunden verstorben. Blieben noch drei ihrer Burgwachen und eine Magd. Das übrige Gesinde war von dem Angriff so sehr überrascht worden, dass sie gar nicht erst in den Bergfried geflohen waren. Entweder das, oder sie hatten schon Bescheid gewusst und nur auf eine Gelegenheit gewartet um ihre Herrin loszuwerden.
Am ersten Abend der Belagerung hatte Yolande ihre letzte Brieftaube an ihren Vater aufsteigen lassen, aber einer der Belagerer hatte sie aus dem Himmel geschossen. Sie mussten also hoffen, dass sonst irgendwie Nachricht an den Langvogt ging, aber Yolande hatte keine allzu große Hoffnung, immerhin lebten sie hier äußerst abgelegen. Es vergingen schon einmal Monate, ohne dass ein Ortsfremder nach Föhrenstieg kam.
Die Belagerung konnte sich freilich lange hin ziehen, denn die Belagerer machten keine Anstalten den Bergfried zu erstürmen. Schon eher würden sie irgendwann des Nachts versuchen die Mauern zu überklettern, aber auch das war äußerst riskant. Schon eher würde sie versuchen sie auszuhungern, was sich aber einige Wochen hinziehen würde.
Der Großteil der Landsassen ging derweil seiner üblichen Arbeit nach. Bruder Owilmar und ein harter Kern hielten derweil die Belagerung aufrecht.
An einen Ausfall war angesichts der Überzahl der Belagerer und der Nähe des Dorfes nicht zu denken. Sie würden abwarten müssen bis Entsatz kam, oder sie verhungert wären.