Geschichten:Fest der Gaben – Korgonder Operette
Drei Rollen: Maestro, Heldentenor und Bariton.
M: Schätzchen! Wir spielen in Schloss Sonnentor, und seine Hochwohlgeboren will alles über Korgond wissen. Vorchläge?
H: Maestro, wärt Ihr nur dabei gewesen. Da war alles, was eine Lanze hat versammelt! Ein Turnier, Maestro, ein Turnier - und Drama, Drama, Drama!
B: Ein Schwarzer Ritter!
H: Mon Dieu!
M: Wie hieß der?
H: Nein das kannst Du Dir nicht ausdenken.
B: Der hat die größten vom Pferd geholt, also auch Prankhold. Und den Hammer! Und den ollen Oldebor. Und dann war es Prailind. Der Tote!
(KUNSTPAUSE)
M: Was noch?
B: Die Baronin von Bärenau hat ihren eigenen Schwertvater blamiert.
H: Nadlau und Sterz haben die Nacht so viel geübt, dass sie in der Tjostbahn fast eingeschlafen wären. Das Publikum auch. Schnarch.
B: Und die Träger der Schwerter der Goldenen Au sind fast alle im ersten Gang rausgeflogen. Schicksal, Maestro, das mögt Ihr doch!
M Gibt's was Dramatisches zu Nimmgalf? Der ist doch immer für was gut.
H: Und ob, Maestro. Schrill! Ein Korgeweihter hätte ihn fast aus dem Sattel geholt.
B: Kor-rekt.
H: Nein, eben nicht, Mit Messerwurf und allem drum und dran. Mustte raus. Der Korknabemeine ich, Nimmgalf verlro erst gegen die Weißenstein.
M: Die Gemmenrittterin?
H: Genau. Die haben sicha alle gut gehalten, Maestro. Taugen aber nur für tragische Rollen.
B: Und dann der Sieger - Schwingenfels - Ich habe Ihn vor dem Halbfinale getroffen, er rang mit sich? Sollte er alle aufgeben für diese hohen Weihen.
H: Das ist meine Rolle! Der Heldentenor!
B: Und als er siegte, hatten wir alle eine Träne im Auge! Finale, Finale, Finale.
H: Ach Maestro, es gab so viel zu sehen. Die Kulisse war voll. Ein Knappenbuhurt, ein richtiger - aber den können wir vernachlässigen - und einen ach so zielsicheren Koscher
M: Falsche Rolle: In der Oper sind die Koscher trinksicher, was wir daraus machen, ist den aranischen Fuchs, mit Apfel auf dem Kopf und allem Pipapo.
(KUNSTPAUSE)
M: Was gibt es zu den Legenden von Korgond. Schätzchen, zur Sache! Wir wollen eine Oper machen, keinen Bauernschwank!
B: Na, da fällt mir gleich ein, was es in Korgond zur Höflichkeit gab, Majestro: Höflich wie Alrik der Schmied, hieß es bei den Alten.
H: Oder Großzügig wie - haltet Euch fest - Elbrecht der Großzügige. Drama, Drama, Drama!
B: In Korgond findet sich soviel alter Stoff, da können wir die ganze Saison von zehren.
M: Das habe ich vor.
H: Könnt Ihr es Euch in großen Lettern an unserem Theater vorstellen: "Die Opferung des Gneppeldotz"
B: Oder "Anshelm von Sterz oder der Sieg der List"
H: "Das würdige leben der Malquita Burdj-al'Hel"
M: Das klingt ja wie eine Doktorarbeit, wir nennen es "Die verlorene Würde der Malquita B."
H: Und dann dieses alte Poem über das Standesbewusstsein - das können wir unverändert vortragen: Famerlor, Weyringhaus - Drama, Drama, Drama!
(KUNSTPAUSE)
M: Wir brauchen einen Antagonisten.
B: Den Schwarzen Ritter!
H: Nein das ist ein tragischer Held, wir nehmen die zwei Trolle.
M: Firlefanz, der Helburger passt immer. Und dafür dann der große KOR.
H: Oder wir nehmen halt wieder den Namenlosen.
B: Stimmt, Stimmt, Stimmt: Die haben da tatsächlich einen geschnappt. Ich habe Hinn gesehen, und bei ihm waren noch der Ehrensteiner, Quisira, Steinfelde und der nebachotische Gockel.
M: Das ist Deine Rolle, der lustige Bariton.
H: Drama, Drama, Drama, und Korgond geht weiter. Der zweifach kaiserliche Prinz hat zur Turnierfahrt aufgerufen, das gibt uns Hoffnung auf ein ritterliches Königreich.
(KUNSTPAUSE)
M: Das sagen wir dem Markvogt nicht.