Geschichten:Firuns Kälte - Flammendes Krolock
Firun 1034 BF, Baronie Bärenau, Markt Krolock
Dramatis Personae
- Wilbur Hornbrecht von Krolock, Junker zu Krolocksaue
Feuersäulen schlugen in die Höh als die Scheune vor dem Krolocker Lederturm vollends den Flammen zum Opfer fiel. Ohrenbetäubende Schreie der wütenden und hungernden Bauern hallten durch die Nacht. Fast ein jeder von ihnen war bewaffnet – Keulen, Forken, Fackeln – allesamt bedrohlich in den Himmel gereckt.
Hasstriaden schwebten über dem Mob. Die treuen Ritter des Junkers Wilbur Hornbrecht von Krolock versuchten die Aufständler niederzuschlagen, oder zumindest zu verdrängen. Beides jedoch ohne Erfolg.
Die ängstlichen Augen des Niederadels schauten immer wieder Richtung Süden, doch die Hilfe die sie angefordert hatten, blieb aus.
Nachdem die Scheune Ingerimms Zorn unterlegen war, richteten die übelgelaunten Gestalten ihr Blick gen Krolocker Lederturm, die wehrhafte Burg der Familie Krolock. Auf der Welle der Gewalt getragen führte ihr Weg dorthin.
Die Menge war zu groß, als dass die Ritter ihnen hätten Stand halten können. Es gelang ihn zwar einige der Bauern zu erschlagen, doch kannten auch diese keine Gnade. Sie rissen die Ritter regelrecht vom Pferd und prügelten sie zu Tode, so dass Golgaris Schwingen sie in Borons Reich überstellten.
Mit all seiner Kraft durchbrach der Mob das Burgtor und stürmte hinein. Es gelang ihnen den alten Junker zu überwältigen und ihn herauszuzerren. Wimmernd flehte der fast 90jährige um Gnade, die ihm jedoch keiner zu gewähren vermochte.
Ein junger Knecht erklomm die große Eiche vor den Toren des Marktes und band einen Strick um einen stämmigen Ast. Junker Wilbur versuchte mit seiner letzten Kraft sich den aufgebrachten Bauern zu widersetzen, doch ehe er sich versah, lag das Seil um seinen Hals. Unter dem Jubel des Haufens zog man den Leib des Hartsteener Ritters in die Höhe. Ein kurzes Aufschreien, welches durch die Freudenschreie übertönt wurde, entwich seiner Kehle, ehe der Körper das Zappeln einstellte.