Geschichten:Flottenangelegenheiten - Geld, Mittel und Planung Teil 1
05. Travia 1042, Kriegshafen Perricums, Reichsstadt Perricum
Dara von Hardenstatt hatte ihre Uniform angezogen, ihren Säbel umgegürtet und ihre Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Sie pfriemelte schon die ganze Zeit an einer Falte an ihrer Jacke herum. Die junge Frau war nervös. Schon das zweite Mal in diesem Monat! Erst das Bewerbungsgespräch und nun die Vorstellung vor der Admiralität. Da kam besagte Admiralität auch schon den Gang herunter. Dicht gefolgt vom Flottenstab, diversen Kapitänen und Bürokraten.
Bürokraten... Sie waren, in den Augen von Dara, der Grund weswegen immer wieder alles verlangsamt wurde. "Aber die Kosten", "nun die andere Oprion wäre aber günstiger", "brauchen sie WIRKLICH ALLE neue Ausrüstung?" Es war ein Graus.
Die junge Kapitänin salutierte den vorbeigehenden Personen, die langsam in den Beratungsraum hineinzogen. Ganz am Ende folgte Dara und schloss die Tür hinter sich.
Zuerst wurde die allgemeine Tagesordnung verlesen. Viele von den Punkten interessierte Dara nicht wirklich aber sie musste ein gutes Bild abgeben und würde sich nicht erlauben auch nur einen Moment unkonzentriert oder gelangweilt auszusehen. Sie war hier einerseits um sich vorzustellen und andererseits die Pläne der Sonderflotille Flußwacht in Wasserburg vorzustellen und die Admiralität von diesem Vorgehen zu überzeugen.
Die Besprechung zog sich hin, wenn Dara nicht selbst dabei gewesen wäre, sie hätte vermutet dass es künstlich in die Länge gezogen wurde. Zahlen wurden durch den Raum geworfen. Zahlen über Rationen, Mannstärke, Sollstärke, Iststärke, Schiffzahlen oder über diverse Ausrüstungen. Dann kam endlich die Vorstellung von Dara dran. Sie räusperte sich und stand auf, kerzengerade und begann sich vorzustellen. Ihren Namen und Werdegang und kam dann auf die Pläne der Sonderflotille zu sprechen. "Nun, es ist mir darüberhinaus ein wichtiges Anliegen Euch, der Admiralität der Perlenmeerflotte, über die Pläne der Sonderflotille in Wasserburg in Kenntnis zu setzen." Dara pausierte kurz und holte Luft, alle Augen waren auf sie gerichtet. Dann fuhr sie fort, "wir wollen den Stützpunkt in Wasserburg wieder in Benutzung nehmen und damit erste Schritte gegen die gesteigerte Schmuggleraktivitäten und zur allgemeinen Verbesserung der Verteidigungslage am Fluß einleiten. Wir erhoffen uns alleine durch eine stärkere Präsenz vor Ort die Aktivitäten der Schmuggler zu reduzieren und auf lange Sicht sie gänzlich erliegen zu bringen und obendrein eine weiteren Schutzpunkt am Darpat zu schaffen um Szenarien wie im Jahr 1039 BF zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen - wie von der markgräflichen Administration gewünscht." Daras Herz schlug schneller, sie fühlte sich wie nach einem langen Dauerlauf, ihr Mund war trocken und sie würde wirklich viel für einen Schluck Wasser geben. Dann erhob einer der Kapitäne das Wort, seine Stimme war kratzig und unangenehm, "das klingt ja alles schön und gut. Aber nur zu hoffen, dass durch bloße Präsenz das Problem sich selbst löst ist doch arg naiv. Aber davon ab, befinden sich die Herrscher Wasserburgs und Sturmfels in gegenseitiger Fehde! Wir sollten uns da nicht reinziehen lassen und lieber den Ausgang dieser Auseinandersetzung abwarten". Die restlichen Anwesenden im Besprechungsraum stimmten dem Redner durch klopfen auf die Tischplatten zu, bevor für Ruhe gesorgt und verfügt wurde, dass die Umsetzung der Pläne, soweit sie die Baronie oder die Stadt Wasserburg betrafen, auf die Zeit nach der Fehde verschoben werden soll. Dara setzte sich mit einem flauen Gefühl im Magen, sie hatte gehofft mehr erreichen zu können.
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