Geschichten:Frühlingssturm - Das Halbfinale - Auf der Suche nach Gelegenheit

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Nachdem sie schon frühzeitig aus dem Feld der Teilnehmer ausgeschieden war, hatte Mirl sich nicht viel Zeit gelassen, um sich aus ihrer Rüstung zu schälen und ihr Mütchen zu kühlen. Sie war beinahe unverzüglich zum Ort des Geschehens zurückgekehrt, damit sie von den noch ausstehenden Lanzengängen auch ja nichts verpasste. Im Lauf des Tages hatte sich einiges abgespielt, was ihr zu denken gab, was sie in Staunen versetzte, mit Freude oder auch mit Widerwillen erfüllte. Ohne Zweifel jedoch war dies eines der interessanteren Turniere, die sie bisher als Zuschauerin hatte verfolgen dürfen.

Die Pausen, die sich zwischen den einzelnen Lanzengängen ergaben, nutzte die Edle von Rapphaardt vor allem dazu, sich nach ihrer Schwertmutter umzuschauen und eine günstige Gelegenheit abzuwarten, die sie beim Schopfe packen konnte, um Alinja aufzuwarten. Die Rondrianerin war jedoch kaum einmal allein gewesen, sondern hatte immer mindestens eine hoch stehende Persönlichkeit in ihrer Nähe gehabt, mit der sich angeregt unterhielt. Da Mirl um keinen Preis in ein vertrauliches Gespräch hineinplatzen wollte, hatte sie bisher davon abgesehen, Hochwürden aufzusuchen.

Jetzt aber schien es, als sei ihre Chance endlich gekommen. Der Knappe der Göttin, mit dem Alinja gerade noch gesprochen hatte, war eben von ihrer Seite gewichen und die Legatin saß allein auf ihrem Platz, ohne dass sich von irgendeiner Seite her auch nur irgendjemand zu nähern schien. Sofort erhob die Mees-Mersingen sich und steuerte zielstrebig auf ihre Schwertmutter zu, die es ihr vermutlich jetzt schon übel nahm, dass sie sie bisher nicht begrüßt hatte. Viel länger durfte sie nun wirklich nicht warten!

Mirl hatte die Bornische allerdings noch nicht ganz erreicht, als in ihrem Blickfeld eine weitere löwenmähnige Frau im typischen Ornat der Rondrianer auftauchte. Mit einem verärgerten Brummen wollte sie eben ihren Schritt beschleunigen, um diesmal einfach schneller zu sein und nicht schon wieder die Nachsicht haben zu müssen, als sie das Wappenbild auf der Brust der von der anderen Seite nahenden Frau erkannte: Auf Gold drei männliche Löwen.

Noch bevor die Erkenntnis überhaupt ihren Geist erreichte, hatte der Körper der jungen Edlen bereits innegehalten. Ihr Blick glitt über das Gesicht des Schwertes der Schwerter und mit einem schicksalsergebenen Seufzen drehte sie einmal mehr bei – unbemerkt, wie sie hoffte.



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Texte der Hauptreihe:
5. Ing 1030 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Das Halbfinale - Auf der Suche nach Gelegenheit
Viertelfinale - Die Paarungen


Kapitel 58

Weiden gegen Rabenmark
Autor: Nics-e