Geschichten:GG&P-Con 2024 Das Turnier - 2. Finalrunde

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Auenwacht - Auch die Paarungen des zweiten Finalrunde seines Turniers ließ der Großfürst phexisch auslosen, dabei wurde ihm selbst ein (Troll-)Hammerlos zugelost: Nimmgalf von Hirschfurten. Das euphorische Publikum erwartet freudvoll die Turnierritte, welche der Großfürst, die Turnierrichterin und der Turnierherold feierlich frei geben:

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2. Finalrunde (Siegerinnen in fett geschrieben):

Partie 1: Baron Erlan von Zankenblatt gg. Junker/Pfalzgraf Trisdhan von Hartsteen (2:0)
- Korhilda jubelt ihrem in die Jahre gekommenen Bundesbruder zu!
- Der dennoch überraschend gut in Form ist bei diesem Turnier.
- Hat Erlan nachhelfen lassen? (böses Gerücht)

Partie 2: Landvogt/Ritter Praiosmar von Hinn gg. Baronin Thargrîn von Arpitz (2:1)
- Die Greifenfurter Baronin, u.a. in weidener Farben.
- „Schlu-hund! Schlu- hund!“ – Finstersonn
- Aus der hartsteener Ecke erklingt: „…Hund…Hund!“
- „Oh hoch mit der Lanze Hinn.... das sind keine Zwerge.“ – Korhilda (bzw. aus der Ecke von Korhilda)

Partie 3: Junkerin Jolantha von Zweifelfels gg. Junker Oderik von Schwingenfels (2:1)
- Allgemeine Ansicht: Schwache, abtastende bis zu sanfte erste Ritte. Jolantha und Schwingenfels sind noch nicht ganz da.
- „Nicht so verweichtlicht“ – Finstersonn; Die Menge fordert mehr Härte!
- Zaghafte „Hartsteen“-Rufe von Steinfelde. / Ebenso – nur etwas vehementer – „Schwingenfels, Schwingenfels!“-Rufe von Perainsgarten, als Schlunder fast schon seltsam anmutend (jedoch nur für den, der nicht weiss dass Perainsgarten Knappe Seginahrdt von Schwingenfels' war und deshalb der Familie als solches verbunden ist).
- Aber auch 2. Und 3. Runde sehr zaghaft, Publikum buht, alle Ritte waren zu weich!
- „Das kommt davon wenn man halbe Elfen und hartsteener Jung-Lumpenritter reiten lässt!“ – unbekannt
- In Nachgang heisst es bei den beiden: „Der wahre Kampf findet bei denen am Thresen statt!“ (Wer es glaubt.)

Partie 4: Junker Glaubert von Eschenrod gg. Ritter Praioswin von Steinfelde (2:1)
- Schweres Los für Steinfelde! „Hier wird nicht gekniffen vor großen Namen.“ – Steinfelde
- Menge hält den Atem an. Favorit/Legende gegen Außenseiter. Als es losgeht geht ein Raunen durch die Menge.
- Der Steinfelde hat einfach Pech! Es werden Vorwürfe laut, dass die Hartsteener Pferde vergiftet wurden!
- „Mutig, mutig.“ – raunt von Hinn / Korhilda von Sturmfels feuert ebenfalls den Underdog an: „Kämpfen Steinfelde, los geht's“
- Unentschieden in der zweiten Runde! Die Menge ist aus dem Häuschen. Sie liebt Außerseiter-Geschichten.
- „Unentschieden! Hartsteen vor!“ – wieder seltsamerweise aus der Perainsgartener Ecke. Auch die Finstersonn hätte fast für einen Hartsteener gejubelt.
- Applaus von den Rängen. Ungolf vom Berg ist beeindruckt vom Steinfelde und tut dies laut kund.
- Steinfelde, Sieger der Herzen (die Menge bejubelt ihn); Glaubert gratuliert ritterlich und ist ehrlich beeindruckt.

Partie 5: Baronin Korhilda von Sturmfels gg. Überraschungsteilnehmerin Jung-Ritterin Emer von Heiterfeld (2:0)
- Bärfried von Hardenstatt feuert begeistert Korhilda an (trotz gerüchteweiser innerperricumscher Differenzen!); Heiterfeld bleibt heiter und wagemutig, liefert eine gute Schau, macht sich gut. Die beiden Ritterinnen kommen gut an bei der Menge. Heiterfeld trägt eine Rüstung verziert mit ihren Wappenfiguren und Ulmenornamenten.
- Schwacher Start, bzw. abtastend. Spart Korhilda ihre Kräfte auf? Aber es reicht! Sie reitet es ganz locker runter. Heiterfeld ordentlich, aber gegen Korhildas Erfahrung keinen Stich. => Heiterfeld geht gar zu Boden, Korhilda hebt sie auf und beide tauschen sich in den Armen liegend aus. Und reiten dann nebeneinander vom Turnierplatz

Der Turnier-Herold ist seltsam involviert, leistet sich Fauxpas und macht Witze! Es fällt auf. Aus Hartsteener Ecke: „Der Herold muss aufpassen, dass er sich nicht gleich ein paar Hartsteener Fäuste fängt!!!“

Partie 6: Baron Ardo von Keilholtz gg. Ritter Praigold von Nadlau (2:0)
- Die Menge raunt: Da stehen sich zwei vom Bund der Acht gegenüber, wie zahlig!
- Praigold: "Mal sehen welcher Schwertträger der bessere ist!"
- Von Wallbewohnern ist zu hören: „Feuerschlag!“ (Anmerkung: Name eines der Schwerter der Goldenen Au)
- Keilholtz macht nicht mehr als er muss! Und spart Kraft, wie es einigen meinen.

Am Rande macht sich Nimmgalf von Hirschfurten langsam bereit.

Partie 7: Ritterin Geldana von Caldach gg. Algerio da Selaque von Culming (0:2)
- Geldana widmet den ersten Ritt der großartigen Calderina von Gareth; Aber dann zuviel Schau auf Seiten Geldanas. Wollte zuviel und dabei gut aussehen. „Für Caldaia!“ reif sie noch theatralisch.
- Die Eslamsgrunderin wurde vom Platz gefegt – und das gegen einen Almadaner; Wollte sie etwa nur tanzen?

Partie 8: Junkerin Wilmunde von Schartenstein gg. Caballera Luciana Al’Morsqueta y Ouvici (2:1)
- Wilmunde geht hart in die erste Runde! “Was machen die ganzen Alamadaner hier?”, “Seit wann gibt es die Pulethaner wieder?!”
- Ein Ausgleich in der zweiten Runde! Die Almadanerin hält dagegen!
- Die Pulethanerin schafft es in der dritten Runde zu obsiegen! Luciana ist in der Menge allerdings viel beliebter. (Die Almadanerin ihre Freundin Geldana von Caldach beim Abreiten. Luciana geht aber erhobenen Hauptes.)

Korhilda von Sturmfels guckt verdutzt zu Nimmgalf von Hirschfurten, ob des Sieges der Pulethanerin. Der zuckt mit den Schultern.
Korhilda: „Die holen wir uns, Nimmgalf.“ Nimmgalf: „Ich lasse Euch gerne den Vortritt, teure Freundin.“

- Auch die Menge fragt sich, woher die ganzen Pulethaner plötzlich kommen! Weitere waren zuvor ausgeschieden.

Partie 9: Baron Welferich von Rabicum gg. Ritterin Brindia von Stolzenfurt (0:2)
- Welferich als tobrischer Baron hier, aber trägt offensichtlich die Rabicumer Farben/Symbole zur Schau Ein Ansage an die Familie?
- Welferich von Rabicum schenkt seiner Kontrahentin ein müdes Lächeln
- Aus einer Ecke: „Ist das eine Stolzenfurt auf Bartels Spuren?“
- Welferich ist mit sich unzufrieden, denn die erste Runde geht an die unberechenbare/verrückte Brindia. (Zu unberechenbar für Rabicum?)
- Brindia grinst Welferich wölfisch an.
- Eine kleine Überraschung!!! Welferich wird aus dem Turnier gekegelt! Keine Runde geht an ihn. Eine Demütigung. Danach sieht man ihn brodelnd das Gelände verlassen, den Ritt seines Verwandten Rukus nicht abwartend. (absichtlich?)
- Überraschenderweise aus der Perricumer Ecke: "Eine beachtliche Reiterin!" (beachtlich klingt hier fast doppeldeutig)
- Nimmgalf von Hirschfurten spendet ein wenig Applaus. "Gut geritten!"

Partie 10: Pfalzgraf Udilbert von Hardt gg. Junkerin Korgana von Finstersonn– (0:2)
- Beide können ganz offensichtlich nicht mit der Lanze umgehen! (heisst es nach der ersten Runde.)
- „Eine Lanze ist halt kein Morgenstern“, ruft es von den Rängen.
- Und: „Was für ein Gockel....“ (an Hardt gerichtet), „Die wäre wohl eher was für den Buhurt die Finstersonn.“ (die immer wieder ihren Nacken knacken lässt.)
- Hardt versucht mies zu tricksen und geht damit unter! Ein angebissener Apfel fliegt auf das Feld.
- „Das ging HARDT daneben.“ – Steinfelde
- Korgana schüttelt enttäuscht den Kopf über ihren Gegner.
- „Der ist kein echter Reichsforster. Nur ein Zugereister!“, ruft des von den Reichsforstern her.

Partie 11: Landjunker Siegerain von Bregelsaum-Berg gg. Ritterin Olmerga von Pfortenstein (2:0)
- Korhilda, ganz Perricum-patriotisch, auch wenn die Siegi kaum kennt: „Hoch hoch Perricum!“ Ebenso von Hardenstatt.
- Siegerain liefert eine gute Runde, siegt in der zweiten Runde ganz souverän.
- „Sieg, sieg, Siegerain.“ Jubeln die Ränge dem Postillen-Deckblatt-Modell zu, welcher huldvoll in die Menge winkt.
- Irgendwann in Perricum ärgert sich ein Nebachote.

Partie 12: Ritterin Adalissa von Desmetal gg. Ritter Ugdalf vom Berg (2:1) - Die Boronritterin (der Gemmenritter) schweigt!
- "Da reitet das Schweigen gegen den Hochmut!", heisst es, verbreitet durch anonyme Parteiische.
- Auch der Turnier-Herold fällt immer wieder auf…
- Perainsgarten feuert diesmal den Schlund an, als ob er sich erinnert hätte, wo er herkommt. Hinn tut es ihm gleich.
- Bis in die Dritte Runde war er spannend! Ugdalf ist nach seiner Niederlage nett zu Adalissa! Ein tiefes rasselndes Lachen entfährt der Boronritterin. „Gut.“, flüstert sie.
- „Zumindest trugen ihn nicht die Schwingen davon.“, raunen einige.
- Unter den Pfortenrittern fragt man sich: „Nimmgalf, was sind das alles für Leute hier? Hier fehlt es an allen Ecken und Enden an Ritterehre.“ (gemeint ist die Boron-Ritterin)
- Der Hirschfurter fragt sich indessen, ob "der Berg" derselbe ist, wie bei der sog. Schicksalstjoste.

Partie 13: Junker Rukus von Rabicum gg. Junker/Landvogt Felian von Perainsgarten (2:1)
- Rukus von Rabicum reitet für seine verstorbenen Frau und seine Familie in die Schranke.
- Felian – in Farben Schlunds und Eslamsgrunds - gewinnt (auch für sich) überraschend die erste Runde. Ein Raunen. Ergeht es Rukus wie Welferich? (Die Rabicums am Abgrund?!?)
- Von Schlunder Seite heisst es: „Ein perricumer Turnierreiter? Das ist wie ein zwergischer Baletttänzer.“
- Kathaya von Ochs feuert ihren Schwertvater an.
- Doch die perricumer Menge jubelt Rukus zu.
- Rukus reißt sich zusammen und gibt alles in der zweiten Runde! Es hilft, er dreht die Begegnung mit all seiner Erfahrung.
- Rukus schafft es in der letzten Runde zu überzeugen; Felians Leistung war ebenfalls herausragend.
- Bärfried von Hardenstatt ruft erfreut aus! (Obwohl sich Hardenstätter und Rabicumer nicht sonderlich grün sind.)
- Kathaya von Ochs jubelt, zum Missfallen ihres Vaters
- Die Schlunder sind besorgt bzw. feixen: „Die Luft aus dem Eslamsgrunder Flachland bekommt dem Perainsgarten nicht.“
- Felian gratuliert ritterlich. .. und nimmt sich vor, zukünftig mehr Turniere zu bestreiten.
- Gerücht: Perainsgarten wird Pfortenritter?! (Womit er einen schweren Stand in Eslamsgrund haben würde.)

Partie 14: Tahlmare von Linara gg. Ritterin Mirande von Mersingen (1:2)
- Mirande von Mersingen macht eine galante Figur in der Schranke
- Die bisherige Turnierüberraschung Tahlmare artmet tief durch bevor es los geht.
- Das waldsteiner Publikum hofft weiter…und brüllt: „Waldstein! Waldstein! Waldstein!“
- Eine weitere Streichelbegegnung mit waldsteiner Beteiligung.

Partie 15: Blaue Ritterin gg. Junker/Landvogt Bärfried von Hardenstatt (2:0)
- Bärfried grüßt seine unbekannte Gegnerin ritterlich. Diese grüßt knapp aber freundlich zurück.
- Die Perricumer, auch Korhilda: „Los, Bärfried, machs wie in Wasserburg!“
- Doch der Hardenstatter kommt zu keinem Stich. - „Emporkömmling!“, ätzen die Schlunder.
- Auch Perainsgarten: "Das wird doch wohl nicht etwa die Kaiserin sein...!"
- Hardenstatt ist bei den Schlundern sehr unbeliebt. Rufen ihn „Schlächter von der Rabenbrücke“ und andere Schandnamen.
- Auch in der zweiten Runde überzeugt Bärfried so gar nicht! „Nieder mit dem Schlächter!“ Schlunder Publikum drückt seine Abneigung gegenüber dem Hardenstatt aus.
- Blaue Ritterin straft Bärfried ab! Auf ruhige Art und Weise.
- Der Schlund klatscht und bejubelt Hardenstatts Niederlage lautstark.
- Die Blaue Ritterin schenkt ihm dessen zum Trotz eine ritterliche Umarmung und hebt mit ihrer Linken, seinen rechten Arm empor. Eine noble Geste, den Perricumer Verlierer zu unterstützen.

Partie 16: Baron Nimmgalf von Hirschfurten gg. Großfürst Alderan von Gareth (2:0 / + 1 Ehrenrunde)
- Kind aus dem Publikum: „Wenn ich groß bin werde ich ein Ritter wie Nimmgalf“, wedelt dabei eine Pfortenritterfahne.
- „Nimmgalf!“ und „Alderan!“ rufe hallen beinahe gleichlaut über den Platz! Die Tjostlegende, als auch der Großfürst sind sehr beliebt.
- „Zeig es dem jungen Gemüse! Großfürst hin oder her.“ – aus der Pfortenritter-Ecke. - Nimmgalf gibt dem Großfürsten eine Ehrenrunde, in welcher die beiden sich gut geben.
- Einige spekulieren böswillig: Wollte Nimmgalf den Großfürsten herunterputzen/ihn vorführen?! - Oder war es eine Geste des Respekts? Spekulieren andere.
- Dabei ritt letzterer gar nicht schlecht, gegen die Legende.
- Funfact: Es geht das Gerücht um Nimmgalfs Rüstung hätte geheime Taschen.

Partie 1: Pfalzgraf Trisdhan von Hartsteen gegen Baron Erlan von Zankenblatt

Gleich in der ersten Partie der zweiten Finalrunde kam es zu einer Begegnung zweier Hochadeliger, die von vielen schon mit Spannung erwartet wurde. Der schillernde Sertiser Pfalzgraf Trisdhan von Hartsteen aus Waldstein ritt gegen den deutlich älteren Reichsforster Baron Erlan von Zankenblatt zu Syrrenholt, einer der weithin bekannten Pfortenritter, in die Schranken.

Bereits in der Vergangenheit war der Pfalzgraf hier und da mal durch sein provokantes Verhalten aufgefallen, doch dieses mal sorgte er gleich zu Beginn für einen regelrechten Skandal: während sich Ritter Erlan bereits gut vorbereitet mit Lanze, Schild und geschlossenem Visier an der Startposition befand, ritt der Pfalzgraf nochmal an der Tribüne vorbei, grüßte freundlich, hielt dann der Ritterin Erlbrechta von Zweifelfels seine Lanzenspitze vor die Nase und bat sie um einen Gunstbeweis. Völlig irritiert blickte diese sich um, mit der Situation sichtlich überfordert - schien ihr diese Art der Aufwartung doch völlig fremd zu sein. Sie schüttelte nervös lächelnd den Kopf, in der Hoffnung, dass der dreiste Pfalzgraf doch von seinem Vorhaben abließe. Doch dieser dachte gar nicht daran und forderte erneut einen Beweis ihrer Gunst. So nestelte sie schließlich ein Tüchlein aus der Tasche, und band es um die Lanze, was ihr schwer fiel, da sie einen Arm auf dem Feldzug gen Mendena verloren hatte, und daher kurz auch noch die Zähne zu Hilfe nehmen musste. Erst dann gab sich der Pfalzgraf zufrieden und ritt grinsend an die Startlinie.

Das Ganze wäre sicher deutlich weniger verfänglich, wenn es sich bei der Ritterin nicht um Baron Erlans derzeitige Gemahlin gehandelt hätte, die allerdings nicht einmal halb so alt war wie er. Dieser konnte diese Unverfrorenheit kaum glauben. "Was erlaubt Ihr Euch, Hundsfott?" und weiteres soll er gerufen haben. Doch hatte er dabei leider vergessen, das Visier zu öffnen, so dass man seine Unmutsäußerungen kaum verstehen konnte.

Doch des Pfalzgrafen Plan ging am Ende nicht auf, da Baron Erlan - obwohl er mit Abstand der älteste Turnierteilnehmer war - immer noch erstaunlich gut mit der Lanze umgehen konnte, derweil der Pfalzgraf während der Ritte den Eindruck machte, ein wenig beschwipst zu sein, denn nicht einmal traf er mit der Lanze ins Ziel. So siegte Erlan am Ende klar mit Drei zu Null gebrochenen Lanzen, und zog als erster Ritter in die dritte Finalrunde ein.

Nach dem Turnierritt vernahm man aus dem Umfeld des Hartsteener Grafen, dass der ehrenwerte Vetter von Graf Odilbert offenbar das Opfer eines feigen Giftattentats geworden sei. Gut möglich sei es, so munkeln Parteigänger der Grafenfamilie, die nicht genannt werden wollen, dass dem Sertiser Pfalzgrafen von Schlunder Widersachern heimlich ein unlauteres Mittel alchemistischer Natur in sein Trinkhorn beigesetzt worden sei. Man habe entsprechende Spuren gesichert und behalte sich eine angemessene Reaktion gegen die Verantwortlichen vor.


Partie 5 Baronin Korhilda von Sturmfels gg. Überraschungsteilnehmerin Jung-Ritterin Emer von Heiterfeld (2:0)

Korhilda von Sturmfels, Baronin zu Wasserburg, saß auf ihrem kräftigen Rappen, die Rüstung glänzend und das Wappen der Sturmfels-Familie stolz auf der Brustplatte. Ihre langen, hellen Haare waren zu einem Zopf geflochten, und ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. Sie war eine erfahrene Turnierreiterin, hatte zahlreiche Siege errungen und galt in dem Duell als Favoritin.

Gegenüber ihr stand Emer von Heiterfeld, eine junge Tjosterin mit strohblondem Haar und einem bezaubernden Lächeln. Ihre Rüstung war leichter als die von Korhilda, aber ihr Blick verriet Mut. Sie hatte sich in der Vorrunde tapfer geschlagen und war nun bereit, sich mit den Besten zu messen.

Vor dem Beginn der zweiten Runde ritt Korhilda zur Tribüne. Die Zuschauer erhoben sich, um der Baronin Respekt zu zollen. Doch Korhilda hatte nur Augen für ihren Sohn Etilian, der am Rande der Tribüne stand. Sein Vater Leobrecht hielt den niedlichen Knaben mit den kristallblauen Augen hoch, damit er ein Tuch um die Lanze seiner Mutter binden konnte. Das Publikum war entzückt über den jungen Ochs.

Die Sturmfelserin ritt an. Jedoch nicht mit voller Kraft. Hatte sie Mitleid mit ihrer Gegnerin oder hatte die Fröhlichkeit ihres Gegenübers sie in den Bann gezogen? Was immer es auch war, Korhildas Können mit der Lanze reichte aus, um diese auf das Schild der Kaisermärker Ritterin krachen zu lassen. Aus dem Publikum heraus hörte man die Anfeuerungsrufe Bärfried von Hardenstatts, eines Perricumer Adligen. Obwohl innerhalb Perricums nicht zu den besten Freunden zählend, war in diesem Turnier ein Perricumer immer noch besser als ein Auswärtiger.

Die beiden Ritterinnen drehten ihre Pferde und machten sich bereit für den nächsten Ritt. Korhilda hob vor dem Ritt die Lanze um ihr Gegenüber ritterlich zu grüßen, was Emer gerne erwiderte. Beide ritten an und die Lanze der Sturmfelserin traf zielgenau ihr Gegenüber und hob die Kaisermärkerin aus dem Sattel.

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Emer war zu Boden gefallen und blieb dort liegen, um wieder etwas Luft in die Lungen zu atmen, welche ihr zuvor heraus gepresst worden war durch dem finalen Stoß. Dieser Sieg war keine Überraschung. Korhilda von Sturmfels jedenfalls stieg als Siegerin von ihrem Pferd herab und bewegte sich auf die am Boden liegende zu. Die Menge beobachtete dies gespannt, die beiden hatten sich bisher äußerst ritterlich verhalten und so sollte es auch weiterhin sein.

Was einige, schlichtere im Publikum vielleicht enttäuschte ließ die romantischen unter ihnen aufjubeln, die Siegerin bat der Verliererin die Hand an, um ihr aufzuhelfen, welche die Geste dankend annahm. Mit Schwung wurde sie hoch- und in eine ritterliche Umarmung gezogen. Beide beglückwünschten sich zum tapferen Ritt, doch Emer von Heiterfeld fügte noch etwas an, während sie in der Umarmung verharrten: "Es ehrt Euch, Euer Hochgeboren, solche Größe zu zeigen. Ich hörte bereits von eurem Geschick und Eurer Großmütigkeit und so hörte ich auch, dass Ihr Euch für ein Gedenken an die Toten und Verschollenen der Wirren der letzten Jahre einsetzt. Wisst ihr auch meine Cousine Emerdane starb in den Wirren des Blutigen Jahrs bei der sog. Großtat der neuen Märtyrer. Sie sind nicht die einzigen, wir sollten ihnen allen Gedenken, das Land ist mit ihrem Blut geweiht, wir sollten sie alle in Ehren halten. Ihr tut Euren Teil dafür, ich will meinen dafür tun. Sagt mir wie ich Euch in diesem Anliegen unterstützen kann?

"Wahrlich nobel gesprochen, Emer. Einem jeden, der ehrenvoll gestorben ist in den Wirren der letzten Zeit sollte bedacht werden. Sie alle waren würdig und haben diese Anerkennung verdient."

Nach dem Wortwechsel und der darüber andauernden Umarmung stiegen beide auf ihre Pferde und ritten nebeneinander vom Turnierplatz.

Partie 10 Pfalzgraf Udilbert von Hardt gg. Junkerin Korgana von Finstersonn

In der ersten Runde kam es zu keinem Treffer, da sich beide Gegner anscheinend erstmal abtasten wollten. Das Publikum buhte und forderte mehr Härte. Udilbert von Hardt versuchte die Erlenstammer Junkerin dann im 2. Ritt mit Hilfe eines kleinen Spiegels auf seinem Panzerarm zu blenden, was zunächst auch Erfolg zu haben schien, da sie dadurch recht ziellos mit der Lanze umherruderte.

Leider zog eine Wolke vor die Sonne und es wurde finster (haha), dadurch konnte die Schlunderin wieder besser sehen und traf den Pfalzgrafen voll, so dass von Hardt das Gleichgewicht verlor und aus dem Sattel rutschte. Das Publikum spendete Korgana von Finstersonn Beifall, ein angebissener Apfel und anderes Gemüse flog in Richtung des unterlegenen Pfalzgrafen, der sich gerade wieder aufrappelte.

„MAUL HALTEN, DRECKSPACK!“ brüllte dieser wütend in die Menge, und stampfte voller Groll unter Buhrufen und Pfiffen von der Bahn.

Partie 11 Landjunker Siegerain von Bregelsaum-Berg gg. Ritterin Olmerga von Pfortenstein

Der Oberst hatte sich nach seinem vorherigen Sieg über Tsaiane mit zwei Bechern Wein selbst belohnt und bestrebt, neue Kontakte zu knüpfen, wozu das Turnier beste Gelegenheiten bot. Seine Gegnerin Olmerga war ihm völlig unbekannt und ebenso egal: Irgendeine unbedeutende Ritterin aus dem garetischen Hinterland, wie langweilig. Als seine Begegnung aufgerufen wurde, betrat er – in makelloser Rüstung und wie aus dem Ei gepellt wirkend – den Turnierplatz, nickte seiner Gegnerin kurz zu und bestieg dann sein Pferd. Der Landjunker hoffte bloß, dass er am Ende dieser Runde ebenso elegant und vor allem erfolgreich zu den Annehmlichkeiten dieser Festivität würde zurückkehren können.
Im ersten Umlauf platzierte Siegerain seine Waffe in der unteren Hälfte von Olmergas Schild, wo sie zersplitterte, während er ihre Lanze an seinem abgleiten ließ.
Ermutigt von diesem vermeintlich leichten Erfolg suchte er schon beim zweiten Ritt die Entscheidung und setzte mehr auf Kraft denn auf Genauigkeit. Damit überraschte er die Pfortensteinerin, deren Lanze nicht nur fehlging, sondern sich nur mit Mühe auf ihrem Pferd, kurzzeitig eingehüllt in den Splitterregen von Siegerains Lanze, halten konnte.
Der Offizier verabschiedete sich nach ein paar Höflichkeitsfloskeln formvollendet von Olmerga, um dann alsbald aus seine Rüstung heraus- und in seinen besten Wappenrock hineinzukommen. Der Tag war schließlich noch jung.

Partie 13 Junker Rukus von Rabicum gegen Landvogt Felian von Perainsgarten

„JAAAAAA!“ Ein spitzer Freudenschrei entfuhr Tsaiane, als sie sah, dass Felian einen Treffer in der ersten Runde gelandet hatte, während die Lanze des höher favorisierten Rukus von Rabicum unbeschädigt geblieben war, der als bester Tjoster Perricums galt. Nimmgalf bereitete sich gedanklich gerade auf seine Partie vor, die als letzte an diesem Tage stattfinden würde, als er dadurch ein wenig zusammenzuckte.

„War das gerade Tsaiane?“ fragte er sich, und trat etwas näher seine Junkerin heran, die inmitten der Menge – eher einfachere Bürger - an der Seitenbefestigung jubelte. Er fand sie völlig euphorisch mit dem Neu-Eslamsgrunder mitfiebern. Auch einige der Umstehenden ließen sich davon anstecken. „Felian! Felian!“ erklangen die Sprechchöre und übertönten gar die der Anhänger des Perricumers. Nimmgalf schaute sich das eine Weile stumm an.

In der zweiten Runde jedoch konnte der Rabicumer den Rückstand wieder wettmachen und brach seine Lanze an Felians Schild, während Felians Lanze abglitt. „Härter! Stoß doch härter, Felian!“ brüllte Tsaiane – obwohl dieser das in dem lauten Gegröle kaum hören konnte. Nimmgalf jedoch verstand es sehr gut.

„Also ich finde, das ging jetzt dir erstaunlich leicht über die Lippen, Tsaiane!“ sprach er sie schmunzelnd von der Seite an. Die Umstehenden machten dem Baron respektvoll Platz.

“Huch?“ erschrak sie und errötete leicht. „Wo kommst du denn auf einmal her?“ zischte sie leise.

„So sehr freust du dich ja nicht mal über meine Erfolge. Sollte ich da irgendwas wissen?“ grinste er.

„Also… da gibt es nicht viel zu wissen“, versuchte sie zu beschwichtigen. „Feli… ich meine, der Landvogt zu gräflich Eslamsgrund und ich haben gestern Abend nur im Gasthaus ein wenig … Boltan gespielt zusammen mit Erlan, Rondradan und anderen. Du weißt schon, Kontakte knüpfen und so. Er spielt recht gut, und er ist sehr charmant, wie ich finde.“ Sie zog einen kleinen Schmollmund.

„Charmant, soso“, wiederholte der Baron.

Zusammen beobachteten sie noch den dritten Anritt der beiden. Rukus siegte zuletzt knapp mit 2 zu 1 Lanzen. Dennoch hatte Felian großes Können gezeigt.

„Schade eigentlich. Naja, dann werde ich den Perricumer wohl später übernehmen müssen, sofern mir kein anderer zuvorkommt. Hat sich aber gut geschlagen, dein Boltanfreund“, stellte Nimmgalf anerkennend fest.

Tsajane war sichtlich enttäuscht: „An seiner Stoßkraft lag es jedenfalls nicht…“ bemerkte sie etwas in Gedanken.

Nimmgalf sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Was?“

„Ich… äh… ich meine, es lag wohl eher an seiner Defensive. Wenn er den Schild ein wenig mehr angewinkelt hätte, dann …“

„Ich muss jetzt los. Drück mir die Daumen.“ Damit wandte er sich grinsend ab und schritt zu seinem Streitross.

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Leicht verärgert verliess Felian die Turnierbahn. Den Jubel, der teilweise auch ihm galt, nahm er gar nicht richtig wahr, sein Winken in Richtung seiner Unterstützer eher geistesabwesend. Stattdessen haderte der Landvogt bereits mit sich selbst wie so häufig nach seinem Ausscheiden in einem Turnier und grübelte – noch nicht mal vom Pferd gestiegen – bereits darüber nach, was gewesen wäre, wenn… Sein Knappe und seine Waffenmägde kannten die Stimmung ihres Ritters in solchen Situationen. Stumm und mit geübter Schnelligkeit halfen sie ihm vor seinem Zelt aus dem Sattel und anschliessend im Zelt aus seiner Rüstung, ehe sie ihn allein liessen, um bei einem Humpen Bier weiter zu brüten.

Immer noch wütend und enttäuscht trank Felian einen grossen Schluck – die überraschenden Sprechchöre hatten ihn überrascht und sogar etwas verlegen gemacht. Vielleiht genug, um ihn das entscheidende Quentchen Konzentration zu kosten, überlegte er, um dies jedoch sogleich wieder zu verwerfen. Die Leute hatten es schliesslich nur gut gemeint mit ihm und… "Nimmgalf und der Grossfürst", schoss es Felian wie ein Blitz durch den Kopf. Plötzlich hatte er es eilig. Flink stellte er den Humpen neben seinem Hocker ins Gras, erhob sich, zog in der gleichen Bewegung das Hemd über den Kopf und irgendwohin hinter sich, während er bereits zum bereitgestellten Wassereimer eilte um den schweissüberströmten Kopf gleich hineinzutauchen. Einige Momente genoss Felian die wohltuende Kühle, dann erhob er sich prustend und griff nach einem der beiden neben dem Eimer bereitliegenden leinernen Tücher. Eins um sich nass abzuwaschen und eins um sich anschliessend abzutrocknen. Ein frischer Waffenrock samt Gürtel lag auch bereits bereit – Felian nahm sich vor, seinen Knappen Anjun fürs Mitdenken zu belohnen – und wenige Sekunden später stürmte der Landvogt von Gräflich Eslamsgrund aus seinem Zelt, den davor wartenden Knappen und Waffenmägden zurufend "Nehmt euch den Rest des Tages frei!" und eilte zurück auf den Turnierplatz.

Partie 14: Baronin Tahlmare von Linara gegen Ritterin Mirande von Mersingen

Tahmare von Linara atmete tief durch, nachdem sie Position auf ihrer Seite der Gestechbahn eingenommen hatte.
Mirande von Mersingen tat es ihr gleich und machte sich ihrerseits bereit.
Ein wenig Nervostät stieg in Tahmare auf. Schließlich befand sie sich jetzt unter den besten 32 Tunierreiter des Reiches.
Das Signal kam und der Ritt begann. Die Zuschauter brüllten "Waldstein, Waldstein, Waldstein, ..." was Tahlmare irritiere, weil Anfeuerung ungewohnt für sie war und ehe sie es kommen sah, traf die Lanze der Gegnerin ihr Schild, ausreichend für einen Punkt, während Tahlmare ihre Gegnerin verfehlte.
Tahlmare ärgerte sich darüber, dass sie sich ablenken lies, obwohl überhaupt kein Grund gab. Schließlich sollte die Anfeuerung sie unterstützen und nicht behindern.
Tahlmare nahm Aufstellung, für ihren zweiten Ritt. Während sie auf das Signal zum Beginn wartete, schaute sie zur Seite, wo sich weitere Turnierteilnehmer befanden. Nimgalf war unter ihnen und gerade dabei, sich auf den Weg sich für seinen Lanzengang bereit zu machen, als er zu ihr zurückschaute und sie vielsagend angrinste.

Der zweite Ritt verlief zur Enttäuschung der Zuschauer ohne Treffer auf beiden Seiten.

Beim dritten Ritt trafen beide, ohne große Wucht, das jeweilige Schild ihrer Gegnerin und beide bekamen einen Punkt.

Mirande von Mersingen wurde mit 2 zu 1 Punkten zu Siegerin erklärt.

Partie 15: Blaue Ritterin gg. Junker/Landvogt Bärfried von Hardenstatt

Beschreibung siehe hier: https://www.garetien.de/index.php?title=Geschichten:Zwischen_Rondra_und_Hesinde_-_Die_Blaue_Ritterin

Partie 16 Baron Nimmgalf von Hirschfurten gegen Großfürst Alderan Sanz von Gareth

(am Vorabend bei Bekanntgabe des Losentscheids) „Und die letzte Partie der zweiten Runde bestreitet… seine Großfürstliche Durchlaucht Alderan Sanz von Gareth gegen seine Hochgeboren Nimmgalf von Hirschfurten!“

Als der Herold diese Partie ankündigte, brandete sogleich Jubel in der Menge auf. Dies versprach ein großes Spektakel zu werden. Der Großfürst höchstselbst gegen den berühmten Baron Nimmgalf von Hirschfurten. Wie würde dies wohl enden?

Nimmgalf war alles andere als begeistert von diesem Los. Es brachte ihn in eine gewisse Zwickmühle. Der Großfürst war noch jung an Jahren und hatte noch nicht viel Erfahrung im Tjosten. Sollte er sich nun zurücknehmen, um den Fürsten nicht zu gefährden? Aber wäre das nicht auch eine Beleidigung ihm gegenüber, wenn er ihn dadurch gewinnen ließe? Andererseits würde er den Großfürsten mit voller Härte angehen, und sollte diesem dadurch etwas Schlimmes widerfahren, dann erwartete ihn…“

„Keine Gnade!“ Eine forsche Stimme riss ihn aprupt aus seinen Gedanken. „Was?“

„Habt Ihr gehört, von Hirschfurten? Ich will, dass Ihr mir gegenüber keine Gnade zeigt!“

Es war Alderan persönlich, der in Begleitung seiner Garderitter schnellen Schrittes über die Tribühne zu ihm geeilt kam, um ihm die schwere Entscheidung abzunehmen. Nimmgalf blickte den jungen Mann für einen Moment überrascht an.

„Ich will nicht, dass es am Ende heißt, ein Alderan von Gareth hätte sein Turnier nur gewonnen, weil jeder seiner Gegner ihn hat gewinnen lassen. So wie der Eslamsgrunder Junker in der ersten Runde. Also haltet Euch auf keinen Fall zurück, nur weil ich noch jung an Jahren bin, und weitaus weniger erfahren als Ihr es seid!“

Nimmgalf verstand und nickte freundlich. „Aus Euch spricht wahre Ehre und großer Mut, Eure Durchlaucht! Ich werde Eurem Wunsch gerne nachkommen!“

„Nun gut, dann möge der Bessere gewinnen, von Hirschfurten!“

Alderan klopfte ihm kurz auf die Schulter. Dann entfernte er sich mit seiner Gruppe wieder. Nimmgalf blickte ihm noch eine Weile nach. Egal wie die Partie ausging, der junge Großfürst hatte sich damit jetzt schon seinen Respekt verdient.

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Mit weithin schallendem Fanfarenhall wurde nun die letzte Partie der zweiten Runde angekündigt, und die war der unbestrittene Höhepunkt des Tages: Baron Nimmgalf von Hirschfurten, der haushohe Favorit, trat an gegen den Großfürsten Alderan Sanz von Gareth.

Als Nimmgalf auf seinem schwarzen Trallopper Riesen einritt, jubelte ihm die Menge zu. Er war weit über die Grenzen Garetiens hinaus bekannt und erfreute sich großer Beliebtheit. Er trug eine meisterlich gefertigte Gestechsrüstung, auf seinem Helm glänzte ein güldenes Hirschgeweih in der Sonne. Er war der große Platzhirsch, den es zu überwinden galt. Ein Sieg über einen Nimmgalf war prestigeträchtiger, als ein Dutzend Turniersiege zusammen. Was einfach daran lag, dass dies nur äußerst selten gelang.

Nachdem sich Nimmgalf kurz hatte feiern lassen, lenkte er sein Streitross an die Startlinie und ließ sich von seinem Knappen Eberhardt, dem Enkel seines Freundes Erlan, eine Lanze bringen. Anschließend kam der Großfürst selbst in die Arena geritten. Die Menge jubelte ihm zu, vielleicht so gar noch stürmischer, als dem Baron zuvor. Viele wünschten sich insgeheim, dass es dem Großfürsten gelingen würde, die Legende zu Fall zu bringen, denn das wäre DIE Sensation. Auch Alderan ritt an den Startpunkt und ließ sich eine Lanze reichen.

Als der Herold das Signal gab, preschten die Ritter aufeinander zu. Mit einem Krachen brach Nimmgalf die Lanze an Alderans Schild. Dieser war jedoch zu zaghaft angeritten, und hatte keinen Treffer erzielt. Der Baron führte demnach 1 zu 0 nach Lanzen.

"Etwas mehr Wucht, Euer Durchlaucht!" rief Nimmgalf ihm zu.

Im zweiten Durchgang ritt Alderan deutlich heftiger an, jedoch traf er Nimmgalfs Schild nicht mittig, so dass er die Lanze abgleiten ließ. Nimmgalfs Lanze traf hingegen voll, und der Großfürst wäre beinahe herabgestürzt, konnte sich jedoch noch so gerade halten. Doch Nimmgalf führte nun mit 2 zu 0 Lanzen.

Der Herold wollte schon Baron Nimmgalf zum Sieger erklären, doch Alderan schnitt ihm das Wort ab. "Ein Dritter Anritt!" fordete er.

Nimmgalf ritt zu ihm hin und öffnete das Visier. "Ihr wißt, dass Ihr mich nur noch schlagen könnt, wenn Ihr mich aus dem Sattel stoßt, oder?"

Der Großfürst nickte.

"Wohlan, dann noch einen Anritt!" Rasch begaben sich beide wieder an die Startlinie, während die Menge jubelte! Der Großfürst hatte Mut! Schnell wurden neue Lanzen gereicht, und man machte sich startklar.

Mit lautem Getöse preschten die beiden Ritter ein drittes Mal aufeinander zu. Mit einem lauten Doppelknall trafen die Lanzen - diesmal beide - den Gegner und zerbarsten in einem gewaltigen Splitterregen. Diesmal hatte Alderan im Gegensatz zum Favoriten hervorragend getroffen. Nimmgalf hing seitlich an seinem Ross und drohte schon herabzustürzen. Ein Aufschrei ging durch die Menge. Sollte der Großfürst tatsächlich die Legende zu Fall bringen? Doch Nimmgalf schaffte es so gerade noch, sich wieder in den Sattel zu ziehen. So stand es am Ende 3 zu 1 für ihn nach Lanzen. Die Menge war hin und hergerissen zwischen Euphorie und Enttäuschung. Doch schließlich jubelten sie alle.

Nimmgalf und Alderan ritten langsam auf einander zu und öffneten die Visiere.

"Hervorragender Stoß, Euer Durchlaucht! Fast hätte es für den Sieg gereicht!" lobte Nimmgalf.

"Ich denke, ich werde den Tag niemals vergessen, an dem ich beinahe einen Nimmgalf von Hirschfurten besiegt hätte!" antwortete er.

"Ich ebensowenig!" lächelte der Baron.

"Euch noch viel Erfolg für den weiteren Turnierverlauf, Euer Hochgeboren."

Sie salutierten und ritten dann unter dem Jubel der Menge zurück zu den ihren.