Geschichten:GG&P-Con 2024 Das Turnier - Bettgeflüster unterm Hirschbanner

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Turnierzeltplatz bei Schloss Auenwacht, Nacht auf den 2. Travia 1046 BF

Es war schon längst dunkel geworden, als Nimmgalf noch einmal aufstand, um einen guten Schluck Wein zu trinken und zwei neue Kerzen in seinem großen Turnierzelt zu entzünden, welches standesgemäß in Hirschfurten-Rot gefärbt war. Schnell kehrte er anschließend in seine warme Bettstatt aus Hirschfellen und weichen Kissen zurück, denn er war völlig unbekleidet. Ebenso unbekleidet wie Melina, die sich sogleich wieder an ihn schmiegte.

Nimmgalf und Melina verbringen eine Nacht in seinem Turnierzelt © Nimmgalf

Seit ihre alte Leidenschaft füreinander auf Nimmgalfs Tsatag vor knapp zwei Götterläufen wieder aufgeflammt war, nutzten sie jede Gelegenheit, die sich ihnen bot, für ein wenig Zeit zu zweit. Und so ein Turnier wie dieses kam ihnen da gerade recht.

"Sag mal, hast du eigentlich ein schlechtes Gewissen, weil du mit der Frau deines eigenen Bundesbruders ins Bett gehst?" neckte sie ihn und spielte ein wenig mit den kleinen Härchen auf seiner Brust.

Nimmgalf schmunzelte ein wenig. "Nun das hätte ich gewiss, wenn..." er machte eine kleine Kunstpause und Melina blickte ihn neugierig an, "wenn du eine ehrbare Frau wärst und nicht so ein verruchtes Früchtchen!"

"Oh, du Schuft!" schimpfte sie mit gespielter Strenge und knuffte ihn ein paar mal auf den Oberarm.

Nimmgalf lachte, packte sie an beiden Handgelenken und drückte sie sanft auf den Rücken.

"Zu deinem großen Glück, habe ich aber eine Schwäche für verruchte Früchtchen", grinste er und küsste sie heiß auf den Mund. Schon bald versanken sie erneut in wildem Liebesspiel.

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Die Kerzen waren schon etwas heruntergebrannt. Nimmgalf konnte noch nicht einschlafen und drehte sich unruhig auf die Seite.

Melina bemerkte es, richtete sich ein wenig auf und streichelte ihm über den Rücken.

"Was ist denn, mein Liebster? Irgendwas bedrückt dich doch."

Nimmgalf sah sie eine Weile an stumm an. "Ich kann dir nichts vormachen, was?" Melina schüttelte den Kopf.

"Es ist wegen Erlan. Ich habe so oft auf ihn eingeredet, hab versucht ihm diese wahnwitzige Idee hier antreten zu wollen wieder auzureden, aber ... du kennst ihn ja. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kriegen ihn keine zehn Pferde mehr davon ab. Vielleicht sieht man es ihm nicht so an, aber er zählt nun schon 66 Sommer, Melina. In diesem Alter hätte er längst die Lanze an die Wand hängen sollen."

Melina küsste ihn sanft auf die Brust. "Mach dir nicht so große Sorgen, hm? Erlan hat viel Erfahrung. Er tjostet schon viel länger als du. Und dass er heute in der ersten Runde den Perricumer besiegen konnte, sagt doch schon einiges."

Nimmgalf sah sie ernst an. "Der Perricumer hat auch nicht voll durchgezogen. Bei weitem nicht. Es hatte auf mich den Anschein, dass er sich absichtlich zurückgehalten hat, eben um keinen Unfall bei Erlan zu riskieren. Der Sieg war demmach ein Geschenk an ihn. Er war natürlich danach völlig euphorisch, fühlte sich wie ein Jungspund in seinen Dreißigern und hat sogar schon von seinem ruhmreichen Gesamtsieg gesprochen. Ja, er sprach sogar schon davon, das Finale dann wohl gegen mich zu bestreiten!" Er musste ein wenig lachen, doch Melina bemerkte die leichte Verzweiflung in seinem Tonfall. "Was, wenn er morgen nicht so viel Glück hat? Was wenn er auf einen Gegner trifft, der ihm alles andere als wohlgesonnen ist? So ein Stoß wie der, der der dich heute hat absitzen lassen, oder wie mein Treffer gegen die kleine Schlunder Ritterin, und Erlan steht nicht mehr auf!"

"Du redest von den Pulethanern?" Nimmgalf nickte. "Eben denen. Ich hab Tsaiane gebeten, sich mal etwas umzuhören. Wäre mal interessant zu wissen, warum die Pulethanerpräsenz plötzlich wieder spürbar geworden ist. Bin mal gespannt, was sie da herausfinden kann."

"Ach, so schlimm wird es schon nicht werden. Du solltest mehr Vertrauen in unseren Bundesbruder haben." Nimmgalf nickte:"Vielleicht hast du recht." "Apropos Tsaiane: wie hat sie eigentlich den Tod ihres Mannes verkraftet?" "Hernan? Der war ein Vollidiot. Hat sich dem verräterischen Fuchsrudel angeschlossen und den Preis dafür bezahlt. Tsaiane hat ihm keine Träne nachgeweint, die hatte sich innerlich schon vor Jahren von ihm getrennt. Da kam ihr seine Exekution gerade recht. Sie hat sich auch scharf von ihm distanziert und auf sämtliche Ansprüche auf Untergras verzichtet. Und sie war nie ein Kind von Traurigkeit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich längst nach was Neuem umgeschaut hat. Oder besser: nach neuen Möglichkeiten."

"Das wäre ja recht tsagefällig", witzelte Melina. "Ja. Wäre es", gähnte er. "Aber jetzt lass uns schlafen. Wie du weißt, muss ich morgen gegen den Großfürsten antreten. Wenn ich da nicht hochkonzentriert bin, kann das böse enden. Sowohl für ihn, als auch für mich."

"Schlaf gut!" damit gab sie ihm noch einen Kuss auf den Mund und beide schliefen ein.