Geschichten:GG&P-Con 2024 Das Turnier - Das Schlunder Hinterzimmer

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

(für die GGP Teilnehmer, in dem Text gibt es Informationen, was ihr Freitag Abend auf dem Con vorfinden könnt. Ihr findet Volker und mich im Zimmer mit dem großen runden Tisch auf der Burg)

an den Turnierzelten, Schloss Auenwacht

“Mutter”, Wolfaran herzte seine Mutter, die vor ihrem Turnierzelt saß und meditativ ihre Rüstung pflegte. Der großfürstliche Jagd- und Forstmeister umarmte seine Mutter freundlich. “Gut gemacht gegen die Heiterfeld.”

“Ich komme langsam in Schwung”, sagte sie und legte ihr Pflegeset beiseite, während Wolfaran sich setzte und ein wenig herumdruckste. “Was ist los, Großer?”

Da waren wieder die Blicke zwischen Mutter und Sohn, daran änderte auch das Alter nichts. “Vater, habt ihr Streit?”, fragte er bedrückt.

“Wie kommst du denn darauf?”, kommentierte Korhilda völlig überrascht.

“Er schläft in der Villa Ox in Gareth und nicht bei Dir. Dazu ist er ständig unterwegs.”

Die Sturmfelserin konnte ein Lachen nicht zurückhalten. “Junge, wirf einmal einen Blick in mein Turnierzelt. Das Bett ist unbequem, morgens ist es klamm und um mich herum huren unerhörterweise die Ritter. Glaub mir, dein Vater ist in einem Alter, in dem man ein festes Bett und die Annehmlichkeiten einer Villa zu schätzen weiß.”

Erleichterung war in Wolfarans Mimik zu erkennen. “Dazu hat dein Vater einen Hinterraum einer Taverne angemietet - schon weit vor Beginn des Hoftags.”

“Dafür die Mohacca-Zigarren und die Fässer Wandlether Wiesenschlösschen.” So langsam leuchtete es ihm ein. “Spinne im Netz?”

“Ich sehe, du hast verstanden. Die abendlichen Boltanrunden bei gutem Bier und teurem Tabak dienen nur einem - der Politik.”

“Vater, ich hätte damit rechnen sollen, dass er wieder seine Fäden zieht. Seine Duftmarke. Immer der vollendete Diplomat.”

“Du solltest ihn dabei beobachten, du hast sein Talent geerbt.” Korhilda ermutigte ihren Sohn.

“Leider nicht dein Talent, die Stolzenfurt hat mich schon im Vorfeld in der Vorrunde mit voller Wucht in hohem Bogen aus dem Sattel befördert.” Mit leicht schmerzerfülltem Gesicht fasste er sich an die Schulter. “Ich weiß noch, als wäre es gestern. Du hattest den Grünen Ritter im Finale in Eslamsgrund besiegt. Alles jubelte dir zu, ich war so stolz. Ich wollte so sein wie du, und was bin ich geworden? Ein Abbild von Vater.”

Korhilda küsste ihn sanft auf die Stirn. “Und das ist gut so. Seine Fähigkeiten sind viel wichtiger als mein Können.”

Irgendwie schien das Gesagte ihren Sohn nicht aufzuheitern. “Schreibt er dir eigentlich immer noch deine Briefe?” Wolfaran versuchte seine Mutter zu necken.

“Er schreibt mir nicht meine Briefe…”, legte Korhilda eine Atempause ein. “Er diktiert sie mir – die wichtigsten Schreiben – damit ich in kein diplomatisches Fettnäpfchen trete. Also sieh gut zu und lerne. Das kommt irgendwann auf dich zu. Ich kann kämpfen, bin eine sehr versierte Kämmerin und beherrsche die Logistik von Truppen – aber ich bin eine Niete in der diplomatischen Kommunikation.”