Geschichten:GG&P-Con 2024 Das Turnier - Die Einfachheit des Lebens

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Markt Grambusch, Travia 1046 BF

In dem mittelalterlichen Dorf Grambusch herrschte eine ausgelassene Stimmung, der erste großfürstliche Hoftag zog nicht nur den Adel an, sondern auch die Marketender und Spielleute. Korhilda, die Baronin von Wasserburg, zog mit ihrem Sohn Etilian durch die Gassen. Ihr Sieg über Wilmunde von Schartenstein war noch in aller Munde, und die Dorfbewohner neigten ihre Köpfe in Ehrerbietung, als sie vorbeischritt.

Am Wägeplatz, wo das Leben pulsierte, schlenderte sie durch den Markt. Der Handel war in vollem Gange. Die Rufe des Marktschreiers waren von überall zu hören. Zwischen den Ständen mit frischem Gemüse, handgefertigten Töpfen, glänzenden Schmiedewaren und duftenden Gewürzen entdeckte Korhilda einen besonderen Stand. Dort lagen kleine Holzschwerter und Schilder aus, die eigens für die jungen Ritter von morgen gefertigt worden waren. Etilian leuchteten die Augen, als er die Miniaturwaffen sah. Mit einem weichen Mutterherz kaufte sie ihm ein Set, und er schwang das Schwert stolz in der Luft.

Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme. Deidre von Salicum, die fahrende Ritterin aus Perricum, die den Aimar-Gor und Hengefeldts nahestand, stand vor ihr. Trotz ihrer Niederlage in der Vorrunde des Turniers gegen Alara von Drostenberg trug sie ihre Rüstung mit Stolz. Sie beglückwünschte Korhilda mit einem herzlichen Händedruck und einem hintergründigen Lächeln, das von Respekt und Anerkennung zeugte, aber auch von politischer Differenz. Die beiden trafen meist nur auf Turnieren aufeinander, aber als mehrfache Mütter hatten sich die beiden Ritterinnen immer etwas fernab des Kampfgeschehens und der hohen Politik zu erzählen, was gewisse Differenzen auch mal in den Hintergrund rücken lassen konnte.

"Ein wahrer Ritter in Ausbildung, nicht wahr?" sagte Deidre mit einem umwerfenden Lächeln und deutete auf Etilian. "Ich bin sicher, er wird ein tapferer Kämpfer werden." Etilian lächelte schüchtern. "Das hoffe ich auch." Korhilda währenddessen lächelte und zwinkerte den umstehenden Kindern zu. Die Dorfkinder, neugierig und mutig, forderten die beiden Kriegerinnen zum Spiel heraus. Mit kindlicher Freude nahmen Korhilda und Deidre die Herausforderung an und spielten Ritter mit den jungen Mädchen und Knaben. Die Mädchen und Jungen kreischten vor Freude, als sie die Holzschwerter oder sonstige Stöcke schwangen und die edlen Damen angriffen. Die Klingen aus Holz surrten, und das Gelächter erfüllte die Luft, als die Kinder die Perricumerinnen besiegten.

Die Einwohner Grambusch und die Zugereisten, die die Szenerie beobachteten, erfreuten sich über die Adligen, die sich unter das gemeine Volk mischten und sich für alle hier vor Ort anfassbar machten. Korhilda und Deirde genossen die Einfachheit des Lebens außerhalb Perricums voll Freude. Zu oft wurde die Unbekümmertheit in der Vergangenheit durch Krieg, Leid und politisches Geklüngel abgelöst.

Die Kinder Grambuschs konnten ihr Glück kaum fassen. Sie ließen sich sicher heute nur schwerlich von ihren Eltern ins Bett bringen. Der Traumbote Bishdariel würde sie gewiss mit Träumen bedecken, in denen sie Abenteuer erlebten und echte Ritter besiegten.