Geschichten:GG&P-Con 2024 Rubinrotes Leuchten - Das namenlose Netz
Der Garnelturm erhob sich düster und wuchtig aus dem Häusermeer von Gareth. Seine geschwärzten Mauern, gezeichnet von den unzähligen Jahren, erzählten stumme Geschichten vergangener Zeiten. In einem der oberen Gemächer, in dem das flackernde Kaminfeuer die Schatten tanzen ließ, saßen Alrik Quin von Königslinden und Junker Eberhelm von Garnelsand an einem groben Holztisch.
Eberhelm lehnte sich vor, sein Gesicht halb im Schatten, halb im Licht, und fragte mit ernster Stimme: „Ist alles nach Plan verlaufen?“
Alrik nickte zögerlich. „Teilweise, ja. Der Ritter und der Magier werden nun Ruhe geben. Die Sturmfels ist befriedigt – Es gibt ein Ergebnis.“
Eberhelm hob eine Augenbraue, ein Zeichen seiner Skepsis. „Sind die beiden jetzt welche von uns?“
„Ja,“ bestätigte Alrik mit einem Hauch von Erleichterung. „Sie sind nun auf unserer Seite.“
Eberhelms Miene verdüsterte sich. „Welche Konsequenzen sind nun offenkundig?“
Alrik seufzte, als würde die Last der Worte auf seinen Schultern drücken. „Den Kortsieper. Die Waffen müssen wir nun anders organisieren. Er wurde gewarnt und ist auf der Flucht.“
Eberhelm verzog unglücklich das Gesicht. „Wenn es nicht anders ging, ist es so. Sind sie uns auf die Schliche gekommen?“
„Nein. Ich musste eingreifen und den Ritter und den Magus auf unsere Seite ziehen. Sie waren kurz davor, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Doch es war ein leichtes Spiel, sie von uns zu überzeugen. Wir haben alles Mainhard von Kobernhain untergeschoben und der ist tot. Ich habe die Verbindung nach Fasar gezogen und zu den Machenschaften dort. Eine Verbindung zu borbaradianischen Machenschaften habe ich hinzugedichtet. Im Süden liegt nun die Gefahr, außerhalb der Grenzen unseren geliebten Königreichs. Und Adhemar wurde unser Bauernopfer. Ansonsten sind es die Rubinbrüder – ebenfalls vernichtet. Wir sind sicher im Verborgenen.“
Eberhelm nickte nachdenklich. „Und dazu mit neuen Schäfchen. Vor allem der Magier ist von Bedeutung.“
Alrik lächelte leicht, ein Zeichen von Zuversicht. „Ungolf kümmert sich um ihn. Der Graf benötigt noch einen neuen Hofmagier. Erlgard und Dexter sind eine Gefahr. Morgen führt mich mein Weg erstmal zurück zur Festung Arkenstein, der Sohn schenkt unserer Fährte keinen Glauben.“
"Noch einer - halte ihn auf Alrik!" missmutig blickte Eberhelm drein. Die Geschichte um den Wägevogt brachte nichts als Ärger.
