Geschichten:GG&P-Con 2024 Rubinrotes Leuchten - Die Geschichten der Ausgestoßenen
In der gemütlichen Taverne Zum Vogtsturm, beleuchtet vom flackernden Licht der Kerzen, saßen Alrik Quin von Königslinden, Rohalion von Wagenhalt und Arnbrecht von Katterquell an einem robusten Holztisch. Die Atmosphäre war erfüllt von Gelächter und Gesprächen der anderen Gäste, doch die drei Männer waren tief in ihre eigenen Gedanken und Erzählungen vertieft.
Rohalion, der in Wahrheit Odehart von Grenzfelden hieß, begann zu sprechen. „Ich wurde als Bastard des Junkers von Krolocksaue geboren,“ begann er mit schwerer Stimme. „Meine Mutter war eine einfache Dienstmagd. In der streng rondra- und praiosgefälligen Familie Krolock wurde ich wie ein Aussätziger behandelt, als sich meine magischen Fähigkeiten offenbarten. Ein uneheliches Kind mit magischen Fähigkeiten – ich fühlte mich nie dazugehörig.“
Arnbrecht von Katterquell, der neben ihm saß, nickte verständnisvoll. „Teile meiner Familie wurden unter Acht gestellt,“ erzählte er. „Mein Vater ebenso, doch er wurde schließlich begnadigt und dient als garetischer Halsmeister. Ich erinnere mich noch, wie meine Mutter uns Kinder aus den garetischen Landen brachte. Wir trugen den Namen Katterquell mit Stolz, doch es war keine einfache Zeit.“
Er fuhr fort: „Ich lebe nun in Perricum, weit entfernt von der Vergangenheit. Meine älteste Schwester, Madelgard, trieb es sogar noch weiter weg, bis nach Porto Velvenya auf Uthuria. Meine jüngere Schwester Algrete ist Knappin in den Nordmarken und nennt sich nun Ibelstein nach unserer Mutter. Mein jüngerer Bruder Ardor hingegen zeigte eine magische Begabung und durfte bleiben, er wird nun am Stoerrebrandt Kolleg in Wagenhalt ausgebildet.“
Arnbrecht seufzte tief und seine Stimme zitterte vor Frustration. „Es schmerzt mich, dass unsere Familie unter Acht gestellt wurde. Mein Vater war einst ein ehrbarer Ritter auf Wulfenhag. Und nun sitzt dort Ettel Ettelschwert von Gneppeldotz. Der Graf manövrierte seinen Getreuen dorthin.“ In Arnbrechts Stimme war das Missfallen gegenüber Graf Odilbert von Hartsteen kaum zu überhören.
Rohalion trankt einen tiefen Schluck aus dem Bierhumpen, zu viel von dem Gerstensaft hatte er an diesem Abend schon verzehrt. „Am liebsten würde ich meine magischen Elementarkräfte entfesseln und Krolock dem Erdboden gleich machen.“
„Ich würde Dich nicht aufhalten“, frotzelte Arnbrecht – ebenfalls gut angetrunken. „Und ich würde die Vettel- wie Arnbrecht gerne Ettel nannte - am liebsten zur Rechenschaft ziehen.“
Alrik Quin von Königslinden, der beiden aufmerksam zugehört hatte, legte beruhigend eine Hand auf die Schultern seiner neuen Freunde. „Ihr habt beide viel ertragen müssen,“ sagte er mit sanfter Stimme. „Doch denkt daran, dass ihr eure Stärke daraus gezogen habt. Eure Geschichten sind nicht zu Ende geschrieben, glaubt mir, es gibt immer einen Ausweg und manchmal tun sich Wege auf, neue Wege, die alles verbessern.“
Die Worte des Trostes fanden Anklang bei Rohalion und Arnbrecht. In dieser dunklen Stunde boten sie einander Halt und Unterstützung.
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