Geschichten:GG&P-Con 2024 Rubinrotes Leuchten - Was war in Fasar?
Auf der Festung Arkenstein herrschte eine gedrückte Stimmung. Malwin von Kobernhain schritt durch die alten Steinhallen, sein Herz schwer von Zweifeln und Sorgen. Die Nachricht vom vermeintlichen Verrat seines Vaters hatte ihn tief erschüttert. Er konnte nicht glauben, dass Mainhard von Kobernhain, sein liebevoller Vater, dem Bösen anheimgefallen sein sollte.
Als er das Arbeitszimmer seines Onkels betrat, erhob sich Abelmir von Kobernhain von seinem Schreibtisch. "Malwin , mein Neffe, es freut mich, dich zu sehen", sagte er mit ernster Stimme.
"Onkel Abelmir", begann Malwin zögerlich, "ich verstehe das alles nicht. Man sagt, Vater sei verantwortlich für den Tod von Germuth Praiosdank von Königslinden. Das kann nicht wahr sein! Vater und Germuth waren Freunde seit Jahren!"
Abelmir seufzte tief. "Setz dich, Malwin. Es gibt viel zu besprechen."
Bevor Malwin antworten konnte, klopfte es an der Tür. Alrik Quin von Königslinden trat ein, sein Blick ebenso besorgt. "Verzeiht die Störung", sagte er leise. "Aber ich dachte, es wäre besser, wenn wir gemeinsam sprechen." Alrik war extra zurückgereist nach Arkenstein. Ihr Plan im Namen des Güldenen um den Wägevogt war völlig schiefgegangen und nun war er mehr als bemüht darum, Schadensbegrenzung zu tätigen.
Malwin sprang auf. "Alrik! Was geht hier vor? Warum wird mein Vater beschuldigt, deinen Vater getötet zu haben?"
Alrik nickte langsam, seine beste Trauermiene aufgelegt. "Es fällt mir nicht leicht, dies zu glauben, Malwin . Aber wir haben belastende Informationen gefunden, die darauf hindeuten."
"Welche Informationen?" fragte Malwin aufgebracht.
Alrik holte tief Luft und drückte sich eine Träne heraus, die über sein Gesicht lief. "Wir fanden Briefe und Notizen, versteckt im Bettpfosten im Zimmer deines Vaters. Sie deuten auf dunkle Machenschaften hin, auf Verbindungen zu Kräften, die... nun, die gegen alles stehen, wofür unsere Familien je eingetreten sind."
Malwin schüttelte ungläubig den Kopf. "Das ist unmöglich. Mein Vater würde sich niemals mit solchem Bösen einlassen. Er war ein ehrenhafter Mann!"
Abelmir legte eine Hand auf Malwins Schulter. "Ich weiß, es ist schwer zu akzeptieren. Aber seit seiner Rückkehr aus Fasar war er verändert. Irgendetwas ist im Süden geschehen, das ihn beeinflusst hat."
Malwins Augen verengten sich. "Fasar... Was ist dort passiert?"
Alrik trat einen Schritt vor. "Genau das sollten wir herausfinden. Wenn du zustimmst, würde ich dich gerne begleiten. Ich habe einen befreundeten Magier, Rohalion von Wagenhalt, der uns unterstützten könnte."
Malwin betrachtete Alrik misstrauisch. "Warum willst du mir helfen? Mein Vater soll deinen getötet haben."
Ein Schatten huschte über Alriks Gesicht. "Weil ich die Wahrheit wissen will. Und weil ich nicht glauben kann, dass Mainhard meinen Vater getötet hat, ohne einen triftigen Grund. Sie waren Freunde. Vielleicht steckt mehr dahinter."
Malwin senkte den Blick. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Vater zu so etwas fähig wäre. Es passt einfach nicht zu dem Mann, den ich kannte." Seine Stimme zitterte leicht, und eine Mischung aus Trauer und Entschlossenheit lag darin.
Abelmir nickte. "Dann ist es beschlossen. Ihr werdet nach Fasar reisen und herausfinden, was wirklich geschehen ist. Aber seid auf der Hut. Die Wege sind gefährlich, und nicht jeder wird erfreut sein, wenn verschleierte Geheimnisse ans Licht kommen."
Malwin stand auf und reichte Alrik die Hand. "Danke, dass du mir glaubst."
Alrik ergriff seine Hand fest. "Wir klären das gemeinsam." Erst Rohalion und Arnbrecht, die zu viele Fragen stellten, jetzt auch noch Malwin. Er war ein viel beschäftigter Mann, damit die Geheimnisse auch Geheimnisse blieben.
Abelmir beobachtete die beiden jungen Männer. "Möge Praios euch auf eurem Weg leiten. Und Malwarth, sei vorsichtig. Die Wahrheit ist nicht immer das, was sie zu sein scheint."
Malwin nickte, sein Blick fest entschlossen. "Ich bin bereit. Ich werde den Namen meines Vaters reinwaschen oder zumindest verstehen, was ihn zu dieser Tat getrieben haben könnte."
Alrik legte eine Hand verständnisvoll auf seine Schulter. "Wir brechen bei Sonnenaufgang auf. Ich werde Rohalion benachrichtigen."