Geschichten:Gallsteiner Magengeschwüre
Gallsteiner Magengeschwüre
"Dieser verdammte Fuchs denkt wahrhaftig, er hätte mich schon aus der Reserve gelockt. Einen Bau aber kann man auch anderweitig behindern ..."
"Worüber denkt ihr nach mein Gemahl?", die Gestalt am Fenster drehte sich nun zu der Frau um, die nahe bei dem Feuer saß. Schmerzhaft erinnerte den Baron dieser Anblick daran, das es seiner Frau noch immer nicht besser ging.
"Nichts was euch belasten sollte, meine Liebste", er trat auf sie zu, nahm ihre blasse, kühle Hand in die seine und hauchte ihr mit seinem Atem Wärme zu, um im selben Augenblick die Magd anzufahren, welche gerade bemüht war Holz nach zu legen.
"Was machst du Weib?! Leg Holz nach und zwar viel, oder soll ich dir zeigen, wie man in Eslamsgrund ein hübsches Feuer macht?!".
"Es ist schon gut. Ich friere kaum mehr", ein Blick in das Gesicht seiner Frau ließ ihre Lüge zerbrechen.
"Schone dich, bitte."
"Wie kann ich mich schonen, wenn du leidest. Warum so viel Hader um dieses Gemäuer? Seine Exzellenz der Staatsrat tat nicht recht daran, deine Einwände so beiseite zu schieben. Bei solchen Projekten kann ein Uslenrieder wieder strahlen, prahlt er doch immer wie viel Geld er in seinen Truhen hat. Warum wendet sich der Staatsrat nicht gleich an seine Kumpane aus diesem Zedernkabinett? Dort sitzt doch das Geld. Wir haben wahrhaft genug gelitten, sollen wir nun auch noch unser Gold in diesen Prachtbau stecken, der nichts ist, als der peinliche Versuch andere zu übertrumpfen? Die Götter werden sich wohl kaum durch Gold blenden lassen. Man sollte ...", ein Hustenanfall beendete ihren Satz vorzeitig. Sofort griff der Baron zu dem silbernen Kelch, der auf einem Beistelltisch in der Nähe seiner Gemahlin stand.
"Trink, dies wird dir gut tun.". Nachdenklich betrachte er seine Frau. Sie hatte recht, viel zu leicht hatte er es den Schranzen in Gareth gemacht, aber für diese Zustimmung sollten sie bezahlen ...