Geschichten:Gesindel - Dabatti
26. Boron 1042, BF Gareth
Kuno und Dabatti saßen auf einem Stapel Holzstämme bei der kleinen Scheune und unterhielten sich.
"Was soll der Scheiß, Kuno. Weißt du wie anstrengend das ist. Da ist nichts. Was willst du da überhaupt. Die Leute kannst du besser hier irgendwen abstechen lassen als sie zum schuften zu schicken!
"Kindchen, du musst um die Ecke denken. Nicht nur an das elende Geplacker sondern an die Möglichkeiten. Was auch immer aktuell hier ankommt wird von dutzenden Augen gesehen. Hier ist viel los, zu viel. Wir brauchen neue Anlaufstellen in der Gegend. Und das geht nur wenn wir uns irgendwo einnisten."
Er legte ihr die Hand auf die Schulter. "Vertrauen mein Kind. Der Ritter mit seinen drei Wachen oder was auch immer, wird uns keinen Schutz bieten. Das können wir selber besser. Aber es wird kein Verdacht geschöpft wenn tagein tagaus Karren in das Kaff rollen werden. Beladen mit allem was man so braucht für eine Baustelle. Und wenn dann mal die ein oder andere Kiste auf den Wagen fehlt? Es wird niemand merken. Von dort aus verteilen wir es weiter. Was auch immer. Weißt du wie hoch die Zölle in und um Gareth herum sind? Nein natürlich nicht. Jeder scheiss Zunft denkt sich tagtägliche neuen Unfug aus um den Pfeffersäcken das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und wenn sie selber zu doof sind, das Zeug herzustellen was die gerade haben wollen, belegen sie es mit Zöllen.
Und dann die Sachen vom Index erst. Alles was aus dem Kalifat hier ankommt wird beäugt wie sonst was. Aber niemand kommt auf die Idee einen Karren aus Gramwiesen oder wie das Kaff heißt zu untersuchen."
"Ok verstehe. Aber warum genau ich?"
"Tu es einfach mein Kind. Nistet euch etwas abseits des Dorfes, näher an der Straße ein. Ich lass euch ein paar Hütten bauen. Wir können so auch unbemerkt die Tagelöhner tauschen. Das Gesocks wird sich ohnehin freuen aus Gareth weg zu kommen. Und wenn einer Zicken macht, erinnerst du ihn daran wer hier das Sagen hat. Wir schicken nur verheiratete Männer ohne Verbindung zur Organisation. Ich will außer dir und ein paar Aufpassern keine Verbindung die Aufmerksamkeit erregt. Die Hälfte vom Lohn knöpfst du ihnen ab, den Rest können sie versaufen, wenn sie dort was finden”, lachte er.
"Was springt für mich dabei raus?" Grinste Sie zurück.
"Du wirst nicht leer ausgehen. Und wenn du es schaffst, den Bauern da ein paar Silbertaler abzuluchsen musst du nichts davon abdrücken. Tu deinen Dienst, der Rest ist deins." Dabatti wurde still und dachte einen Augenblick nach.
"Aber lass dir eins gesagt sein Dabatti. Mach keinen Scheiß."
Seine Miene verfinsterte sich. Der eben noch freundliche Mann funkelte mit seinen Augen, so dass es seiner Zuhörerin eiskalt den Rücken herunter lief.
"Du hast einen guten Stand. Bist pfiffig, flink und zuverlässig. Das waren andere die dann auf Golgaris Schwingen geritten sind aber auch."
"Ich habe verstanden, Kuno."
"Geh zu Odo und lass dir die Namen von den Leuten geben und dann macht euch auf nach Gramdings. Such eine brauchbare Stelle aus und schlagt ein Lager auf. Danach kommst du zurück und berichtest. Ich kümmer mich in der Zeit darum, dass sich ein paar Karren mit Brettern und Balken auf den Weg machen. Ich will ja nicht, dass die Schätzchen direkt erfrieren."
"Mach ich." Nickte sie.
"Sieh zu meine Kleine." Er klopfte ihr auf die Schulter, stand auf und verschwand hinter den Birken in Richtung Hippodrom.
Dabatti blickte ihm noch einen Augenblick nach dann machte sie sich auf den Weg zu Odo der miesen Ratte. Tausende Gedanken geisterten in ihr herum während sie durch die staubigen Gassen von Rosskuppeln schlich.