Geschichten:Godix - Kapitel V
Ein Nachtlager im Perainenhain bei Ruchin im Winter 1043 BF
Wilmon knabberte nah am Feuer gut in Decken eingewickelt an einer bitteren Wurzel und schaute zu den Sternen zwischen den Baumwipfeln. "Hat Euch Godix damals verzaubert, Meister?"
Gjaros hatte sich genauso gut eingepackt mit dem Rücken an eine Baumwurzel gelehnt und kaute ebenfalls, allerdings auf ein paar getrockneten Beeren: "Wie sollte ich diese Frage wohl beantworten? Ich glaube der Erzmeister ist so mächtig, dass er seine magische Überzeugungsgabe vollkommen unbewusst nutzt."
"Ich war jedenfalls damals vollkommen überzeugt. Helmine, mit der ich mich wenig später wiedertraf, hatte ihre Zweifel, und auch meine Zauber hatten darauf hingedeutet, dass bei Gryffenwacht uralte trollische Magie verblasste und durch noch ältere Kräfte ersetzt wurde, aber zu jener Zeit erschien es mir richtig und gut so. Also ja, ich glaube, er hat mich irgendwie verzaubert."
"Und heute? Wie seht ihr das heute?", Wilmon war zu aufgeregt zu schlafen, einerseits wegen der Geschichte und andererseits wegen des bevorstehenden Treffens.
"Heute gehe ich schlafen", grummelte der Alte, "und morgen - um Deine nächste Frage zu beantworten, muss ich Dir erst noch ein bisschen mehr erzählen, damit Du verstehst, wie ich mittlerweile darüber denke."
