Geschichten:Gramfelden - Pferdeäpfel I

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27 Efferd 1042, Rosskuppel - Gareth

Den Dreck der Gassen von den Stiefeln klopfend betraten Konnar und Balsox die Schenke. Es war bereits dunkel geworden und der Schankraum war gut gefüllt. Einzig in der hinteren Ecke des raumes war noch ein Tisch frei. Sie hielten schnurstracks drauf zu und setzen sich, wobei sie ein paar recht dumme Blicke ernteten. Die Leute um sie herum tuschelten, doch waren keine Klagen zu hören. Die beiden waren dem Augenschein nach auch nicht unbedingt Bauern oder Gaukler sondern deutlich als Krieger zu erkennen.

Balsox schnippte mit seinen Fingern nach der Schankmagd. Eine Zwergin, was ihm offensichtlich Gefallen bereitete. „Garoschem“ schmetterte er ihr entgegen. „Baroschem“, erhallte es zurück. Balsox und die Zwergin unterhielten sich auf Rogolan und Konnar kraulte sich dabei das Kinn, als würde er die beiden verstehen und nickte ab und an andächtig. Das amüsierte die Zwergin sichtlich und sie nickte ihm absichtlich zu. „möchtest du dich mit uns unterhalten mein Freund“ fragte Balsox? „Ihr mit eurem Zwergengemurmel, das hört sich immer an als würde eine Katze Gewölle ausbrechen. Also bitte, ja“. „Ach grousa, nimm 's ned so schwar. Soi i dia a Bier bringn?” Jetzt guckte Konnar erst recht dumm aus der Wäsche, dennoch mussten die drei Lachen. „Ich bring euch zwei Ferdoker. Aber ihr solltet gleich die Plätze wechseln. Hier ist gleich Stammtisch.“

Just in dem Augenblick standen auch schon drei Männer vor dem Tisch. Zwei von ihnen wollten direkt los poltern um Balsox und Konnar zu verscheuchen, der dritte im Bunde hielt sie jedoch mit einer Geste zurück. „Edle Herren, üblicherweise halten wir dieser Tage immer hier unseren Stammtisch zur Tradition der alten Heimat ab. Aber wie ihr seht sind wir aktuell nur zu dritt. Deshalb möchten wir euch vorschlagen, bis zum Eintreffen unserer Freunde noch bei uns zu verweilen. Das Bier geht selbstverständlich auf uns. Es ist sicherlich auch noch Zeit, dass ihr ein Mahl zu euch nehmen könnt. Gestattet ihr, das wir uns zu euch setzen?“ Balsox musterte die drei. Sie waren ansehnlich gekleidet. Sicherlich keine reichen Kaufleute, aber Bauern die es zu einigem Wohlstand gebracht haben waren sie doch schon ähnlich. Ihrer Gesichter waren von Strapazen gezeichnet und er spürte, dass eine Auseinandersetzung mit ihnen hier drin sicherlich nicht gut enden würde. Und da sie Ihnen zumindest angeboten haben die Zeche für das Bier zu übernehmen und sie auf das Essen nicht verzichten mussten, dachte er sich - was solls. „Setzt euch edle Herren. Die Herren Balsox und Konnar heißen euch an eurem Tisch willkommen.“ Die Drei mussten Lachen. „Dürfen wir uns ebenfalls Vorstellen?“ Der jüngere der drei, der vermutlich auch schon mehrere Dutzend Götterläufe gesehen haben muss stellte das Trio vor und deutete auf die beiden älteren. Das sind Rude und Wulf. Und ich heiße Kuno. Was treibt euch nach Gareth? Seit ihr auf Handelsreise oder nur zum Vergnügen hier? Das Hippodrom in Rosskuppeln müsst ihr unbedingt gesehen haben. „Wir kommen aus Gramfelden und machen ein paar Besorgungen für unseren jungen Herrn.“ „Gramfelden? Das Loch neben der Reichsstraße?“ Fragte der ältere der drei. Offensichtlich Rude. „Ich bin Kutscher und befahre die Reichsstraße regelmäßig und nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts auf Deres Antlitz hat mich jemals dazu bewogen dort einen Halt zu machen.“ „Ja genau das Loch. Es ist aktuell wirklich recht trostlos. Aber wir arbeiten daran, dass es das nicht bleibt.“ „Ihr?“ „ Ja und nein. Unser Begleiter wurde vom Marktvogt mit Gramfelden belehnt und ist Teil der neu geschaffenen Brachenwacht. Rings um die Brache herum werden die Wehranlagen wieder aufgebaut und das Land neu bestellt. Und wir stehen ihm mit Rat und Tat zu Seite. Machen Besorgungen und Rekrutieren Tagelöhner und Handwerker.“

Kuno wurde hellhörig. Die beiden waren offensichtlich nicht aus Gareth. Hörten Sich gerne reden. Haben einen jungen Adeligen im Schlepptau der ihnen vertraut. Er wechselte verstohlen Blicke mit den beiden anderen, ohne das der Gjalskaerländer und der Zwerg dies bemerkten. „Wir haben hier tatsächlich ein paar fähige Handwerker und fleißige Tagelöhner aus dem alten Darpartien, die in Gareth und Umgebung nicht in Lohn und Brot zu bringen waren. Es sind sicherlich ein paar Raubeine dabei, aber was will man von Leuten erwarten die Jahre lang gegen das Übel gekämpft haben.“ Kuno grinste und zuckte mit den Schultern. Mein Sohn und meine Nichte können ebenfalls hart arbeiten. Er ist Fuhrmann und Schafhirtin. Wenn ihr wollt schicke ich Sie euch mal nach Grumfeld und ihr könnt entscheiden, ob Ihr sie brauchen könnt.“ „Gramfelden!“. „Hatte ich das nicht gesagt? Verzeiht. Gramfelden."

In diesem Augenblick kam auch die Wirtin und brachte Balsox und Konnar ihr Bier. „konn i eich a Brotzeid mid Wuascht und Kaas bringn? Da Bron is leida olle.“ „Das hört sich doch gut an, meine Dame.“ Sagte Balsox mit freudig erregter Mine, die jedoch ehr dem Bier galt als alles andere. Er trank das Bier in einem Zug aus und wischte sich den Schaum mit seinem Ärmel vom Bart und widmete sich den drei Tischbesitzern zu. „Ich werde das mal dem jungen Herrn vorschlagen. Finden wir Euch hier wieder?“

„Ja ihr findet uns hier immer wieder. Fragt nach Kuno oder meiner Nichte Dabatti Nuhraja. Man wird euch helfen.

Wenig Augenblicke später kam auch schon die Schankmagd mit dem Essen. Begierig stürzten sich die beiden auf ihr Mahl ohne sich dabei weiter zu unterhalten. Kuno und die beiden anderen unterhielten sich derweil höchst emotional über das Hippodrom und das anstehende Pferderennen. Gesättigt lehnten Sich Konnar und Balsox zurück in Ihre Stühle um sich aber umgehend bei ihren Gastgebern zu bedanken. „Wir danken den Herren fürs Bier und die Unannehmlichkeiten.“ Sie reichten den dreien die Hand zum Gruße und verabschiedeten sich.


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Die drei Männer schwiegen noch ein wenig bis sie sich sicher waren, dass die beiden Gäste aus Gramfelden fort waren. „Was sollte das Kuno, hast du ein Rad ab?“ Fauchte Rude ihn an. „Gemach Rude, gemach. Du preschst zu schnell vor. Kunos Gedanken waren gar nicht so falsch. Wir haben gerade zwei prächtige Beispiele für unbedarfte und Gareth unerfahrene Männer gesehen, die anscheinend das Vertrauen ihres Lehnsherrn genießen. „Exakt“ stimmte Kuno mit ein. Wir haben einen völlig unbestellten Acker direkt neben dem Eslamsweg und das direkt neben der Brache. Die Möglichkeiten, die uns da offen stehen. Wir werden Dabatti dort hin schicken.