Geschichten:Hauptsache es ist von dir

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Schlos Menzelshall, Anfang Tsa 1038 BF

»Deine Frau ist jung und schön, Garmuth, ich gratuliere«, lobte Harmwarth seinen jüngeren Bruder. »Du hast es gut getroffen hier am Halsmärker Hof. Für mich wäre das nichts mit düsen vielen Leuten, die heutzutage kaum noch geradeaus denken können. Früher war das alles besser. Dann fing alles an irgendwie uneindeutig zu werden, spätestens als Elea von Ruchin zur Reichsrätin der Kanzlei für Handel & Wandel ernannt worden war. Nun ja, das weißt du ja.«

Garmuth brummte. Er hatte zwar auch den Eindruck, dass alles schlechter geworden war, aber eigentlich war es nie so besonders gewesen. Nicht seit Arnwulf von Rabenmund gestorben war. Seine Witwe war ihm stets zu anspruchsvoll, die Tochter Irmhelde stets zu verzogen gewesen. Und jetzt? Jetzt hatte er eine Frau geheiratet, die genauso alt war wie seine junge Burggräfin.

Chadidscha war schlank, blond, lebenslustig und meist fröhlich. Gut, si war ein anerkannter Bankert. Aber hätte Garmuth etwas Besseres bekommen können auf seine alten Tage? Zierental war auch nicht das beste Messer im Besteckkasten des garetischen Adels. Garmuth dachte von sich eher als alter Eierlöffel aus Horn, der schon rau und blind geknabbert war. Gut, Chadidschas Vorname war auch bescheuert - aber da ihre Mutter wohl eine Zahori gewesen war, musste man sich nicht zu sehr wundern. Garmuth war es egal - er brauchte etwas Warmes im Bett, wenn der Winter kalt war, und er gedachte, doch noch ein paar Kinder zu zeugen, um seinem eingebildeten Bruder nicht allein die Ehre zu überlassen, den Namen ihrer stolzen Mutter weiterzutragen.

Das alles dachte er, doch zur Antwort brummt er nur. Er beobachtete das Treiben in der hohen Halle von Menzelshall, die im Tsa durch die brennenden Kamine noch schön erwärmt wurde. Deshalb traf der ganze Hof sich hier - zumal die Burggräfin wieder einmal ihre Diener herumkommandierte.

Chadischa saß drüben am anderen Kamin und lauschte gemeinsam mit Madane und der kleinen Geldana (die auch nicht mehr so klein war) dem Lautenspiel des jüngst bestallten Hausritters Volper.

»Ein schmucker Junge, dieser Jungritter da«, bemerkte Harmwarth.

»Hm?«, brummte Garmuth. »Ja, der. Ist mir zugeteilt als Begleiter, wenn ich Ende des Monats die Güter abreite, um die Aussaat mit den Verwaltern zu planen. Ist wenig mehr als ein Knecht.«

»Aber ein gut aussehender. Und das finde nicht nur ich.«

»Hm?«

»Na, schau, Bruder, wie sie ihn anhimmeln. Deine Frau allen voran. Überhaupt hat sie eine frische Farbe. Ist sie in Hoffnung?«, wollte Harmwarth wissen.

»Hm. Wieso?«



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2. Tsa 1038 BF
Hauptsache, es ist von dir


Kapitel 1

Es ritt der Herr und auch sein Knecht
Autor: BB