Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 7

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Dramatis personae:


Schlacht bei Wegfeld, 12. Ron. 1032 BF

Als Nimmgalf den Befehl zum Angriff gab, gab auch seine Exzellenz von Aarenstein diesen für den rechten Flügel. Langsam gingen die Ritter von Mersingen und des Zornesordens von leichten Gang über Trapp bis hin zum Galopp über. Der rechte Flügel war zwar nicht dem dauerhaften Beschuss aus dem befestigten Turm ausgesetzt, doch hatten sie es vor allem mit Kämpfern der Drachengarde zu tun, die sich nun auch ihrerseits in Bewegung setzten.

Keine Worte oder Befehle waren nötig, denn ein jeder wusste, was zu tun war. Schnell kristallisierte sich die Angriffsformation heraus. Angeführt von Welfert von Mersingen bildeten dessen Ritter einen schwer gepanzerten Keil, ebenso wie die Zornesritter um Adran Bredenhag von Aarenstein. In der Mitte, wo beide Enden der Keilformationen zusammentrafen, folgten auch die Ritter des Bannstrahl Praios. Ziel war es, mit beiden Keilen zwischen die Feinde zu fahren und sie dann jeweils auseinander zu drücken, so dass ein Teil des Feindes in der Mitte separiert wurde, um welchen sich die Bannstrahler kümmern sollten. Derweil würden die Mersinger Ritterschaft und die Zornesritter die Hauptlast des Feindes auf der Flanke beschäftigen.

Alles verlief auch soweit nach Plan. Hart prallten beide Parteien aufeinander, wobei die Drachengardisten noch von leichten Söldnereinheiten unterstützt wurden. Durch die Wucht des Aufpralls gelang es den Verbündeten auch wie vorgesehen die Feinde auseinander zu drängen, so dass eine kleine Gruppe von Zornesrittern unter der Führung von Alfred Beradje von Schwertwacht hindurch preschen konnte, während das Banner und die Leibgarde des Großmeisters das Hauptfeuer der feindlichen Schützen auf sich zog.


Die meisten Ritter und Waffenknechte vom Zornesorden waren eher traditionell in Kettenpanzer, Helm und Beinschienen und – in dieser Situation – mit Lanze und Schild versehen. Beradje und seine Handvoll Ritter waren dagegen schwerer gepanzert und mit großen Reiterschilden bestückt. Ihre Lanzen hatten sie gegen Handwaffen eingetauscht. Schnell, leider zu schnell, wurde den feindlichen Bogen- und Armbrustschützen hinter der Palisade bewusst, wieso.


Unter Beradjes Rittern Schildwall preschten der Wächter und Magister Magnus Serafin Feuerblitz, sowie der Wächter und Magister Belan Taubenstein auf die Palisade zu. Beide Magier konzentrierten sich auf die Schützen auf dem Wall und überließen den Schutz ihrer Person gänzlich Beradjes und seinen Rittern. Kurz bevor sie die Palisade erreichten, zügelten sie ihre Rösser, sprangen aus dem Sattel, gaben einen Befehl, und zeitgleich verwandelten sich ihre Magierstäbe in ihren Händen in flammende Schwerter, während Beradje und seine Mannen weiterhin versuchten sie zu schützen so gut es ging. Beide Magier ließen ihre Schwerter aus den Händen gleiten, die wie von Geisterhand gesteuert auf die Schützen und vor allem deren Bögen und Armbrüste zusteuerten.

Viele der Schützen hatten mit einem solchen Zug nicht gerechnet und so konnten manche von ihnen daher nicht mehr rechtzeitig zurück und damit aus dem Sichtfeld der Magier weichen, bevor ihre Waffen unbrauchbar oder sogar zerstört wurden.

Andere wiederum sahen was ihren Kameraden widerfuhr und brachten sich rechtzeitig in Sicherheit, so dass sie weiterfeuern konnten, als die Flammenschwerter über sie hinweg geflogen waren. Wie dem auch sei, diese Aktion hatte für Unruhe auf den Palisaden gesorgt und damit für etwas Ruhe vor feindlichem Beschuss. „Auf die Magier! Ein Fass von dem Fusel hier für den, der mir ihre Kutten bringt!“ brüllte der Hauptmann der Schützen, die daraufhin ihr Feuer auf die Magister konzentrierten.

„Hab einen!“ Rief einer der Schützen erfreut, als sein Pfeil die Schulter einen der Magier traf.

Voller Entsetzen sah Lionora, wie ihr Mentor Belan Taubenstein an der Schulter von einem Pfeil oder Bolzen aus dem Sattel geworfen wurde. Sogleich erlosch sein Schwert über der Palisade und der Stab fiel nutzlos zu Boden. Erneut kam der Frau in Erinnerung, was sie einst geschworen hatte, als sie gesehen hatte, wie ihr Mentor sich von seiner schwangeren Gemahlin verabschiedet hatte. Ohne nachzudenken fiel sie mehr von ihrem Pferd, als dass sie gekonnt abstieg und ließ sich auf den Leib ihres Mentors fallen, um diesen mit ihren eigenem Leib zu schützen. Sie schrie und betete, während sie ihr Gesicht in ihren überkreuzten Armen vergrub und den Schmerz erwartete, den ein feindlicher Bolzen ihr zufügen würde. Doch dann fiel ihr schlagartig die Thesis der Wand aus Luft wieder ein. Sie hatte sie zwar noch kaum verinnerlicht, aber mit letzter Kraft gelang es ihr, einen Ring aus Luft um sich und ihren Mentor herum zu legen. Durch diesen Wirbel wurden sämtliche anfliegenden Geschosse abgelenkt, gerade solange bis schließlich ein paar Zornesritter zu ihr eilten und sie und den Wächter Taubenstein mit ihren Schilden schützen konnten. Erschöpft, von ihrem ersten in einer kritischen Situation gewirkten Zauber, war es der jungen Frau kaum möglich den Anweisungen der anderen zu folgen und sich in Sicherheit zu bringen.


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12. Ron 1032 BF
Ordensritter greifen an
Wo bleibt die Infanterie?


Kapitel 8

Ein Ausweichplan
Autor: Alex K.