Geschichten:Herr der Rache - Gesplittertes Versteck
nahe Gareth, Dämonenbrache, Ende Peraine 1027 BF
Markverzehrende Töne, Stimmen und Klänge ertönten umher und ließen Baduar erwachen. Dunkel und kühl war es um ihn herum, nur Schemen von der Umgebung konnte er erkennen.
Sich reibende Steine und Felsen ergrimmten derart düster, dass es klang, als würden hunderte Knochen bersten. Gestein löste sich von der Decke und donnerte zu Boden. Gruselige Stimmen, Klänge und Singsang waren zu vernehmen, selbst Klagelaute von verfluchten Seelen schienen diesen Ort zu bewohnen.
Angsterfüllt beschloss Baduar, dessen schützender Blick noch über seine schwerverletzte Schwester Iralda weilte, diesen Ort zu erkunden.
Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den Anderen und bahnte sich den Weg durch die Umgebung, die wie ein großes Labyrinth wirkte.
Viele Verletzte, Tote und zu seinem Schauder Untote, Daimonide und Gargyle schienen hier zu existieren, sich zu verstecken, oder was auch immer sie an diesen verfluchten Platz führte. Bei Praios, wo war er gelandet? Und viel mehr überkam ihn die Frage, wie sollte er und seine Schwester an einem solch grausigen Ort überleben?
Denn Flucht war keine Lösung. Baduar war sich sicher, dass seine kleine Schwester eine Fortschaffung in ihrem Gesundheitszustand keineswegs überleben könnte. Sie brauchte dringend Hilfe, doch wer von diesen Gestalten wollte und konnte helfen?
Was würden diese Gottlosen mit ihnen anstellen, wenn sie erkannten, dass sie nicht auf ihrer Seite standen? So viel stand fest, mit Sicherheit nichts Gutes! An diesem Unheiligtum gab es für Anwesende keine zwei Seiten, keine Grauzone. Entweder man gehörte zu ihnen oder war der Feind. Und Feinde überleben in der Falle üblicherweise nicht lange.
So blieb ihnen nur Phexische List. Was sollte schon passieren, wenn sie sich als Gleichgesinnte ausgeben?
Die Tarnung war ja nur für eine Weile…