Geschichten:Hochzeitsreisen

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Am Ende des Kressenburger Neujahrsstechen 1042 plant der Hundsgraber seine weiteren Reisen

Der Tjost war für Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl verhältnismäßig gut gelaufen. Er hatte eine "Scharte" vom letzten Jahr ausgewetzt und dann doch gegen den Bruder des besiegten Kontrahenten Walthari von Leufels verloren. Wiederum war ihm ein kleiner, dummer Fehler unterlaufen, der im Gefecht niemals geschehen durfte und auch noch nie geschehen war; dennoch, ein gewisses Maß an Skepsis machte sich in dem fast noch Mitvierziger breit. Seine beste Zeit würde bald vorüber sein - oder war sie dies schon? Gemütlich ließ er das Bräu seine Kehle herunter laufen.

Morgen würden die die anderen Mitreisenden eintreffen, mit denen die Weiterreise zu den Traviabund-Feierlichkeiten von Trisdhan Ulaman von Hartsteen mit Germine von Wetterfels und dann anschließend zu dem gräflichen Traviabund von Niope vom See und Odilbert von Hartsteen. Während der erste Bund seiner Verbindung seinem ehemaligen, jüngst verstorbenen Schwertvater Rondredt von Hartsteen-Wildgrund mit geschuldet war, war die gräfliche Verbindung im Kosch eine Sache von markgräflich-greifenfurter Seite. Das er zu beiden Bünden reisen konnte war zudem zweifelsfrei eine Ehre, welcher er recht gerne nachkam.


Treffen zu Kressenburg


Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl war nach dem Kressenburger Neujahrsturnier noch in dem Ort geblieben, um auf seine Gattin Khorena zu warten. Anselm war es gelungen gegen den Weidener Walthari eine Scharte vom letzten Jahr auszuwetzen und wurde dann einen Tjost später sogleich von dessen Bruder aus dem Sattel geworfen. Nun ja, da hatte er sich wohl zu früh gefreut. Immerhin hatte dieser Kontrahent dann geschafft den Tjost für sich zu entscheiden.

Auf Reisen

Nun waren sie also unterwegs gen Sertis. Khorena hatte einen kleineren Packwagen, der von einem Greifenfurter Kalten gezogen wurde mitgebracht. Hoch zufrieden stellte Anselm mal wieder fest, wie vielseitig die Zucht aus dem Greifenfurter Marstall war. Die Pferde konnten für fast jeden Zweck vollumfänglich eingesetzt werden und waren ihren Preis wahrhaftig wert. Neben vier Waffenknechten und weiteren Knechten und Mägden waren die drei Knappen Anselms, Lisande, Rahvena und Rondrik mit von der Partie. Alle Adligen, wie er selbst hoch zu Ross gaben sie eine kleine aber herrschaftliche, typisch greifenfurter adlige Reisegruppe ab. In anderen Landen, selbst im zentralen Garetien mögen sie wohl schmunzeln über den wehrhaften Auftritt der Märker, doch der erste Schritt zur Niederlage war die verweichlichte Reise in einer Kutsche. Diese Art der Reise würde noch früh genug kommen, wenn es den Praios Wille sein würde, dass er ein hohes, gebrechliches Alter erreichen sollte. Die Kinder von Khorena und Anseln waren derweil noch zu jung zum Reisen oder, wie die Zwillinge bei ihrem Pagenherrn, Anselms Bruder Answin geblieben. Gerade für diese beiden, die bislang unzertrennlich waren, würden sich die Eltern etwas einfallen lassen müssen.


Traviabund auf Breitenhain zu Sertis

In Sertis angekommen wohnten die Greifenfurter der zweiten Hochzeit von Germine von Wetterfels am ersten des Rondra 1042, die bereist mit Rondrian von Hartsteen verheiratet war und nun den Pfalzgrafen von Sertis, Trisdhan Ulaman von Hartsteen ehelichte. Jedoch war die erste Ehe der eigentliche, nicht offen ausgesprochene Grund für Anselm der zweiten Eheschließung Germines beizuwohnen, war ihr erster Ehegatte doch ein Sohn von Rondredt von Hartsteen-Wiesengrund, bei dem Anselm seine Knappschaft versah und diese Zeit und seinen Schwertvater bis heute noch schätze. Als Geschenk führte er zum einen ein Fass des „Brielhofer“ Biers, dem „Schwarzen Hundsgraber“, welches mit einiger Wahrscheinlichkeit den Feiertag nicht voll überstehen würde sowie Balsam aus dem Harz der Firunsföhre, welches in Pechackern hergestellt wurde.


Grafenhochzeit auf Burg Grauensee am Angbarer See

Da die Feierlichkeiten der gräflichen Hochzeit von Niope vom See und Odilbert Rondrasil von Hartsteen war erst für den 4. Travia 1042 anberaumt, sodass die Hundsgraber Reisegruppe viel zeit hatte den Weg zurück zu legen. Die Geschenke, ein Fass bestes helles Birkenpech sowie ein ausgebildeter Lauf- und Jagdhund aus der Hundsgraber Zucht waren bestens gesichert und erfreuten sich hervorragender Gesundheit, sodass keine Eile bestand. Die Adelsleute genossen den Spätsommer im Kosch und trafen am Ort der Hochzeit, welchen sie bereits zwei Wochen vorher erreichten auf die weitere Delegation der Mark Greifenfurt.