Geschichten:Horasier in Garetien – “Wandert ihr oder pilgert ihr nach Rommilys?”

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Als sich die Praiosscheibe und damit der Tag verabschiedete, waren sie noch weit von ihrem Zwischenziel Eghistorf entfernt. Sie konnten jetzt noch bis in die tiefe Nacht weiter reiten oder aber an einer Herberge am Rand der R3 Unterkunft für die Nacht suchen. Eigentlich wollte Erlan weiter reiten, aber er sah den anderen an, dass für sie die Herberge zur Nacht jetzt besser sei als noch vielleicht zwei oder drei Stunden weiter zu reisen. An der Herberge angekommen, wurden erst einmal die Pferde versorgt. Der Schankraum innen war fast leer - außer zwei reisenden Geweihten der Travia war niemand anderes zu sehen. Als der Comto die beiden Traviageweihten erblickte, ging er zu ihnen, begrüßte sie in Travias Namen und fragte sie nach ihrem Ziel. Sie wären auf dem Weg nach Rommilys, aber das würde ja noch einige Zeit in Anspruch nehmen. “Wandert ihr oder pilgert ihr nach Rommilys?” fragte er die beiden, die ihn daraufhin ein wenig irritiert anschauten und fragten: “Wie meinen?”

Erlan wiederholte seine Frage und konkretisierte: “Wollt ihr nur nach Rommilys? Oder ist es Euch ein Bedürfnis jeden Schritt dorthin zu gehen, vielleicht weil ihr eine entsprechende Buße ableistet?” So erklärt, verstanden sie seine Frage und antworteten, dass sie nur wandern und nicht pilgern würden. “Nun denn”, so der Comto, “dann könnt ihr gerne morgen früh mit uns reisen. Wir haben in der Kutsche genug Platz für Euch, insbesondere wenn mein Pa… wenn mein Knappe und ich zu Pferd reisen.”

“Bei Travia! Habt Dank für dieses Angebot und wer wären wir, wenn wir dieses traviagefällige Angebot nicht annehmen würden?”

Und so hatte Erlan, als Oberhaupt des Hauses Sirensteen, welches im fernen Unterfels die Patronage für den Traviaschrein im Alveranidendom und die hiesigen Traviatempel übernommen hatte, gerne im Sinne Travias gehandelt. Und gleichzeitig dafür gesorgt, dass auf den letzten rund 50-60 Meilen sowohl Rafim als auch er die Gelegenheit hatten, auf den Pferden reitend weiter zu reisen.

Bevor die Nachtruhe beginnen sollte, bat Romin aus Bomed, der Secretario der Garde, den Comto auf ein vertrauliches Wort nach draußen. Da es im eigentlichen Schankraum inzwischen doch noch etwas voller geworden war, gingen die beiden nach draußen. Dort regnete und gewitterte es inzwischen, so suchten sie Schutz vor dem Regen unter dem Vordach der Stallungen und unterhielten sich dort. Und so bekam Rafim, der gerade dort bei den Pferden war, doch das eine oder andere Wort mit, so nicht gerade der Donner grollte. Erst hatte Rafim ein schlechtes Gewissen dabei - aber die beiden waren quasi zu ihm gekommen, um sich zu unterhalten… was er mitbekam, da konnte er sich aber keinen rechten Reim drauf machen. Es ging wohl darum, ob sein Schwertvater wirklich wieder nach Rommilys zurückkehren wolle - eine Stadt, die doch beinahe <DONNERGROLLEN> bedeutet hatte. Außerdem schien der Secretario darauf hinzuweisen, dass solche Alleingänge oder eher Alleinritte wie am Tag vor der Abreise aus Gareth jetzt doch lieber unterbleiben sollten, da <LANGES DONNERGROLLEN>. Zum Schluss erklärte Romin noch, dass <LANGES DONNERGROLLEN> sicherlich der Herr gewesen wäre, der ihn immer noch am meisten <SEHR LANGES DONNERGROLLEN>.

Das wunderte Rafim, denn Romin sah jetzt nicht so aus, als ob er schon viele Herren vor dem Comto hatte, aber das würde sich ja herausfinden lassen… als dann die beiden sich wieder in den Schankraum bewegten, überlegte sich Rafim noch, wie er jetzt am besten wieder diesen betreten konnte, ohne zu zeigen, dass er vorher in den überdachten Stallungen war und somit das Gespräch vielleicht mitbekommen hatte. Und so begab er sich noch ein wenig in den Regen und kam nass wieder zurück in den Schankraum. Erlan sah ihn und fragte: “Wo kommst Du denn her und was hast Du denn da gemacht?”

Rafim erklärte, er wäre draußen gewesen und hätte was gehört, aber nicht so richtig verstanden - in seiner Überlegung war das ja auch noch nicht einmal falsch… aber dann hätte er nichts mehr gehört und wäre wieder reingekommen. Erlan schaute ihn erbost aber auch besorgt an: “Es ist spät am Abend, draußen regnet und gewittert es und wir sind nicht mehr in Gareth. Es ist töricht, einfach raus zu rennen! Und jetzt würde ich sagen, es ist eh spät genug, ab ins Bett. Wir müssen morgen wieder früh los!”

Rafim nickte, als er sich aber noch einmal umdrehte, sah er, wie Romin ihn fixierte. Er konnte ihn doch unmöglich gesehen haben, oder?