Geschichten:Im Namen des Herrn - Epilog
Erst zum Mittag des nächsten Tages konnten die Flammen endgültig unter Kontrolle gebracht werden. Viele Mönche und Geweihte waren unter den Opfern, darunter Äbtissin Alrika Junivera von Hagenau-Ehrenfeldt, Abt Lichterhold Bugenhog und der alte Geweihte Praiobur Neiding. Ein paar der verletzten Ordensbrüder hatte man zum nahe gelegenen Peraine-Kloster Sankt Vernbald zu Perainenau gebracht, wo man sich ihrer annehmen könnte.
Auch die Rubrether Ritterin Prishya vom Berg war unter den Opfern. Sie war beim Versuch die Äbtissin aus ihrer Schlafkammer zu retten wohl ums Leben gekommen.
Alrike von Sommerheide war völlig erschüttert. So ein verheerender Brand, und das genau zu dem Zeitpunkt, als sie zu Gast auf dem Klostergut war, überstieg alles was sie verkraften konnte. Sie beschloss noch bis zur Grablegung der so plötzlich aus dem Leben gerissenen Glaubensbrüder zu verbleiben, und einen Grabsegen zu sprechen.
Das Kloster würde jedenfalls lange Zeit mit dem Wiederaufbau - etliche Monate, wenn nicht gar Jahre - beschäftigt sein.
"Möge sich der Herr Boron der Seelen der Verstorbenen erbarmen, und sein Rabe sie sicher ins Paradies des Herrn geleiten." Damit schloss Alrike ihre Grabrede, nachdem man die Leichen der Toten vergraben hatte. Noch am selben Tag traten sie die Rückreise nach Rubreth an. Sie musste dem Landvogt den Verlust seiner Ritterin schonend beibringen.