Geschichten:In Waldstein nichts Neues Teil 6

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Waldstein, Burg Silz


Es war der späte Abend des 12. Efferd als drei Ritter vom Orden der Schwerter zu Gareth aus Osenbrück auf Burg Silz, dem Sitz der Gräfin Allechandriel Quellentanz, im Herzen Waldsteins eintrafen. Es handelte sich um die Ordensritter Gero Rabanow, Dirk Uhland und Syrlane Albrecht, welchselbige sich alle beim Schwerterorden in Akoluthur befanden.

Nachdem sie ihren Geleitbrief vorgezeigt hatten, wurden sie auch rasch zur Gräfin vorgelassen, welche sie dann in ihrem Arbeitszimmer empfing.

„Sanya bha, talar!“ begrüßte Allechandriel, die immer noch leichte Schwierigkeiten mit der Sprache der Rosenohren hatte, die drei Ritter. „Was verschafft mir die Ehre eures Besuches in meinem Heim?“

„Rondra zum Gruße, Hochwohlgeboren.“ Mit einer höflichen Verneigung erwiderten die drei den Gruß. Ritter Rabanow fuhr fort: „Der Grund für unseren Aufenthalt ist Folgender: Uns ist ein anonymer Brief zugesandt worden, in dem uns mitgeteilt wurde, dass Ihr in großer Gefahr seid.“

Ein wenig überrascht zog Allechandriel eine Augenbraue hoch. „In Gefahr? Ich?“

„Ja, Hochgeboren. Wie es scheint plant jemand in eurem näheren Umkreis euer gewaltsames Ableben. Wir wurden von Hochwürden Tiro Aarwulfingen von der Seefeste, dem Vorsteher von Burg Osenbrück, zu eurem Schutz abbestellt. In Kürze wird noch eine Nachhut eintreffen.“ Ritterin Albrecht überreichte der Gräfin den brisanten Brief.

Allechandriel blickte die drei eine Weile schweigend an. „Ihr wollt mich schützen? In meiner eigenen Burg?“

„Ja. Wir wurden beauftragt, alle verdächtigen Personen in eurem Umfeld zu überprüfen, und geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Alles nur zu Eurem persönlichen Schutz. Selbstverständlich dürft ihr die Burg bis auf weiteres auch nicht mehr verlassen.“

„So, wurdet ihr, ja? Ich sag euch mal was: niemand sagt mir, was ich in meiner Burg zu tun habe und wo ich hinzugehen habe, erst recht nicht aufgrund eines recht dubiosen Briefes, dessen Herkunft und Glaubwürdigkeit in keiner Weise geklärt ist.“

„Aber Hochwohl…“

„Wenn es euch und euren Hochwürden beruhigt, dann dürft ihr Quartiere im Gästebereich beziehen, und mich bei meinen Ausritten eskortieren. Solltet ihr aber gegenüber mir oder meinen Freunden zu aufdringlich werden, muss ich euch leider der Burg verweisen.“ Allechandriel hatte bereits gelernt, dass sich Menschen meist nicht durch weiche Worte, sondern nur durch Bestimmtheit von ihren Vorhaben abbringen lassen konnten und nun war eine gute Gelegenheit, dies auszuprobieren.

Die drei blickten sich ein wenig überrascht an, sahen dann aber ein, dass sie an der Entscheidung der Elfe zumindest zu diesem Zeitpunkt nichts ändern könnten. Sie verabschiedeten sich artig und bezogen danach die ihnen zugewiesenen Quartiere in der Hoffnung, ihr in Kürze eintreffender vorgesetzter Korporal könnte die Gräfin eines Besseren belehren und umstimmen.