Geschichten:König Bodars Banner - Aus der Löwenhöhle

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Mitte Efferd, am Reisenden Kaiserhof, irgendwo zwischen Beilunk und Havenna…

»Wovon redet Ihr jetzt?« Der Oberst der Löwengarde schüttelte in offensichtlichem Unverständnis seinen Kopf. »Wer hat die Landnot in Hartsteen ausgerufen?«

Seine Adjutantin Hidda von Sterz, welcher er die Verwaltung der leidigen Geschäfte für die renitente Grafschaft Hartsteen überlassen hatte, räusperte sich, blickte zur Sicherheit noch einmal in den kurzen Schrieb, den sie am Morgen erhalten hatte, und wiederholte: »Nun, die junge Baroness von Bärenau teilt Euch mit, dass sie im Namen der Grafschaft Hartsteen darum bittet, die Kassen der Barone und Junker zu verschonen, weil sie in den letzten Jahren so arg gelitten hätten.«

Alrik vom Blautann und vom Berg begann deutlich zu schnaufen, hielt aber an sich und schaute seine junge Adjutantin noch immer mit einem zweifelnden Blick an. Er atmete tief ein und erwiderte: »Und in welcher Absicht möchte die Enkelin des alten Answinisten Gerwulf, dass in diesen Zeiten eine völlig überflüssige Landnot ausgesprochen wird?«

»Nun, sie bittet Euch um die Minderung der Truppenanzahl für die geforderten Landwehrregimenter«, antwortete die Weidenerin, nicht ohne zuvor noch einmal auf das gesiegelte Pergament aus Bärenau geschielt zu haben.

Die Gesichtszüge des Oberst entspannten sich merklich und mit einem erleichterten Lächeln klopfte er Hidda auf die Schulter. »Na denn, Hidda, besteht ja überhaupt kein Problem. Das ist nämlich nicht meine Sache, sondern wird in der Staatskanzlei in Gareth bearbeitet. Die kleine Ochs soll sich da mal vertrauensvoll an den guten Schroeckh und seine Sippe wenden, dafür ist er ja schließlich da. Aber unter uns, ich glaube nicht daran, dass ihr peinliches Wimmern dort auf irgendeinen fruchtbaren Boden fällt. Das ist das einzig Gute, was ich über diesen Schroeckh sagen kann, dass er einen feuchten Orkschiss auf die Meinung der verzärtelten und verweichlichten Schranzen in diesem Königreich um Gareth gibt. Soll der sich mit diesen Kröten herumschlagen.«

Erleichtert lachte Hidda von Sterz mit ihrem Oberst, der sich wieder an sein Lesepult gestellt hatte und in den aktuellen Berichten von den Fronten stöberte.

»Landnot für Hartsteen… Ehrlich, Hidda, im ersten Augenblick dachte ich, Ihr würdet mir einen Witz erzählen. Die Bärenauerin soll mal über die Grenzen ihres feinen Hartsteen hinaus in das Reich schauen. Da geht es nicht um Taler und Dukaten, sondern um Leben und Seelen. Den Großteil an Verlusten und Toten der letzten Jahre haben sich die Hartsteener mit ihrer Fehde ja selber eingebrockt, da habe ich keinerlei Mitgefühl für deren selbstverschuldete Not. Und wenn diese Berichte hier auch nur zur Hälfte stimmen, dann erwartet uns ein noch heißerer Herbst in der Wildermark, als er sich in den letzten Wochen angedeutet hat.«


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An Ihre Hochgeborene Baroness Iralda von Ochs zu Bärenau!
 
 
 
 
Im Namen der Zwölfe,

seid für Euren Brief bedankt und versichert, dass wir Eure Worte vernommen haben.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Grafschaft Hartsteen mit Leichtigkeit ihren geforderten Anteil an den befohlenen Vorbereitungen nachkommen kann und wird. Es ist ja genügend Zeit seit dem vernichtenden Angriff auf Wehrheim und der heldenhaften Verteidigung Gareths vergangen, um mit frischer Kraft und frohem Mut den Herausforderungen der Zukunft siegreich zu begegnen.

Rondra mit uns!
 
 
 
 
Alrik vom Blautann und vom Berg

Oberst der Löwengarde