Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Beginn des Festbanketts

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Mit Beginn der abendlichen Phexensstunde wurden die bereits gespannt wartenden Turnierteilnehmer von der kaiserlichen Heroldin einzeln in den Festsaal aufgerufen, wo bereits eine aus zwei langen Tischreihen bestehende Festtafel angerichtet war, die an Prunk ihresgleichen suchte. Zunächst wurden die Herrschaften von niederem Adel hereingerufen, die Ritter, Edlen und Cavalliere, dann folgten die Junker, die zwar noch zum Niederadel, aber schon zum Erbadel gehörten, dann die Hochadeligen, die Barone und Vögte, der Pfalzgraf und zuletzt der Herzog, der den Platz erhielt, der der Kaiserin am nächsten war. So war sichergestellt, dass sich ein jeder Gast in der Gesellschaft von Seinesgleichen befand, wenn auch nicht gerade jeder seine Wunschpartner neben sich hatte. So sah man Koscher Ritter neben Perricumer Junkern, Weidener neben Nordmärker Baronen, und die neben garetischen Hochadeligen. Nach und nach füllten sich die Reihen, bis schließlich alle Plätze belegt waren. Alle standen noch hinter ihren Stühlen, denn es galt als äußerst unhöflich sich zu setzen, bevor die Kaiserin dies tat.

Schließlich trat das kaiserliche Paar selbst in den Saal, um sich an das Kopfende der Tafel zu begeben. Rasch verstummte das Gemurmel im Saal, als die Kaiserin zu sprechen anhob:

„Wir heißen Euch in unserem Hause willkommen, tapfere Streiter im Namen des Raulschen Reiches und befreundeter Reiche! Auf das das nun folgende Festmahl Euch stärken möge, für die großen Aufgaben, die noch vor Euch liegen. Wir sind voller Zuversicht, dass unsere Köche für jeden Geschmack das passende Gericht zubereitet haben.“

Galant schob Prinzgemahl Rondrigan seiner Gemahlin den Stuhl zurecht, dann nahm er selber an ihrer Seite Platz. Anschließend taten es die Gäste ebenso. Als alle endlich Platz gefunden hatten, klatschte Rohaja einmal kurz in die Hände. „Die Speisen mögen nun aufgetragen werden! Lasst sie Euch wohl munden, Ihr hohen Herrschaften!“

Sofort öffneten sich die seitlichen Türen und Scharen von Dienern trugen große Platten mit erlesensten Speisen heran, aus denen die Festgäste nach Belieben wählen konnten: Aranische Austernsuppe, gebratene Wachteln, Purpurmeisenpastetchen, feinstes Filet vom Darpatbullen, Koschammerzungen in Weinsauce und zum Nachtisch geeiste Früchte in Sahne waren nur ein paar Beispiele dafür, dass die Kaiserin ihre Gäste wahrhaft kaiserlich zu verköstigen wusste. Beherzt griffen die hungrigen Streiter zu. Selbst die Hohen Gäste wussten nicht mehr zu sagen, wann sie das letzte mal so gut gespeist hatten. Für eine wohlige Atmosphäre sorgten ebenso die Flöten- und Lautenspieler im Hintergrund, eine Gruppe von norbardischen Tänzern und Akrobaten, die die Anwesenden schon ein wenig auf den noch anstehenden Festball vorbereiten sollten, sowie eine besondere Darbietung feinster Bühnenzauberei durch den „Meisterzauberer“ Bombastus Maximus Spekulatius, welche von aufwendigem Rauch- und Feuerwerk, sowie seiner bezaubernden Assistentin Rahjana Bellissima begleitet wurde. So entwickelte sich rasch eine angenehme Atmosphäre, und auch so manch gute Gelegenheit, seine Tischnachbarn besser kennen zu lernen. Schließlich verabschiedete sich Rohaja von ihren Gästen, jedoch mit dem Hinweis, dass in etwa einer Stunde dann der Festball in der Feierhalle stattfinden würde.



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur abendlichen Phexstunde
Beginn des Festbanketts
Knappensorgen


Kapitel 63

Trautmunde Traviatreu und die Keilholtzer (vor dem Bankett)
Autor: Nimmgalf