Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Haldur di Malavista fordert Riko von Sterz

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Schließlich war der Augenblick der Auswahl gekommen und wie die anderen Turnierteilnehmer auch hatte er sich, dieses Mal neben dem Trabanten wieder begleitet von seinem Secretarius, auf dem Turnierplatz eingefunden. Als der Herold die Reizer bekannt gab, hörte er natürlich gespannt zu. Wäre er als Trutzer dazu verdammt, abzuwarten oder konnte er als Reizer sein Geschick in die Hand nehmen? Letzeres war der Fall und sein Secretarius, der dem Herold natürlich ebenfalls aufmerksam folgte, hatte bereits allerlei Informationen und Auskünfte über die in Frage kommenden Kontrahenten für ihn parat. Gerade wollte er ansetzen, um Haldur einige Kontrahenten zu empfehlen, als dessen Aufmerksamkeit auf ein Schild fiel: auf blau ein springender Löwe in gold. Das Haus Sterz, vor Ort vertreten durch Riko von Sterz. "Ludovigo, was weißt du über den Herrn von Sterz?" "Seine Hochgeboren Riko von Sterz aus Weiden ist Baron von Beornspfort und ungefähr in Eurem Alter. Man sagt, er verstünde sich auf den Umgang mit Schwert, Schild und Lanze, daneben scheint er auch den phexischen Tugenden zugetan zu sein. Er dürfte ein würdiger Kontrahent für Euch sein und eine gute Wahl, falls Ihr Euch für Ihn entscheidet, mein Herr. Wünscht Ihr Informationen zu weiteren Kontrahenten?" "Nein Ludovigo, es ist gut. Meine Wahl ist bereits gefallen." antwortete Haldur seinem Secretarius. Er wartete einen Augenblick ab, bis das Feld vor den Wappen frei und kein anderer Reizer vor Ort war, dann ließ er durch einen dezenten, kaum wahrnehmbaren Schenkeldruck, Caligo in Schritt fallen und ritt ruhig auf den Schild des Weideners zu, um schließlich mit seiner Lanze zielsicher den Schild des Weideners Riko von Sterz zu treffen. Nach der Auswahl ritt er wieder an den Rand des Turnierplatzes und ließ seinen Blick über die Anwesenden wandern um zu sehen, ob der von ihm geforderte Weidener Baron anwesend war. Schließlich jedoch entfernte er sich wieder, um sich für das Bankett und den anschließenden Ball herrichten zu lassen.

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Riko saß auf seinem gewaltigen Beonspforter Riesen, und überragte dabei alle anderen in seiner Umgebung bei weitem. Sein dunkles Gesicht ließen seine Zähne nur noch weißer und deutlicher hervortreten als er grinsend eine Bemerkung des Nordmärker Herzogs kommentierte der neben ihm auf dem Pferd saß. Nun wollte er sich nach einigen getauschten Sätzen von der Seite des Herzogs verabschieden. Die Geschehnisse auf der Concabella hatten ihm die unerwartete Aufmerksamkeit des Herzogenpaares eingebracht. Er hatte es geschafft, als Kapitän in der Not, ohne Verluste an Menschenleben das Schiff durch die Opferschlucht auf dem großen Fluss zu navigieren. Nur mit den Passagieren, zumeist Adeligen aus der Nordmarken als Mannschaft, war das ein mehr als schwieriges Unterfangen, dass aus der Concabella ein Wrack auf der unterhalb der Schlucht liegenden Insel des Flussvaters gemacht hatte. Er hatte dabei äußerst tatkräftige aber zumeist völlig unerfahrene Hilfe von fast allen an Bord erhalten. Sein erster Offizier auf dieser kurzen Fahrt hatte gerade einmal die Qualität in einer Hafenstadt geboren zu sein. So war das Schiff nicht mehr zu retten gewesen. Zum Glück war der Herzog inzwischen eher froh über die sichere Heimkehr seiner Gemahlin, als wütend über den Verlust dieses wunderschönen Schiffes.

Der Herzog war es jetzt auch, der ihn auf den Herausforderer aufmerksam machte. Interessiert wollte seine Hoheit wissen woher ein Liebfelder ihn den Baron aus dem Nordosten Weidens wohl kennen würde. Doch Riko schüttelte den Kopf, er hatte den Mann noch nie gesehen. Aber er hatte in einigen langen Nächten die Wappenrollen in Bomed studiert und war sich sicher, einem Chavaliere aus der Gegend zwischen Vinsalt und Kuslik als ersten Gegner zu haben. Er teilte dies dem Herzog mit, der nicht zu Unrecht die Standesdünkel der Liebfelder beklagte. Ein Niederadeliger der ohne Grund einen Hochadeligen fordert... Riko wollte schon abwinken, er wußte zu wenig über diesen Gegner um sich schon ein Bild über ihn machen zu können, und machte sich bereit seinem ersten Gegner in die Augen zu blicken, als der Chavaliere nach einigen Momenten der Suche sich abwendete und zurück zu den Reizern ritt. Entweder war dieser Kerl mit schlechten Augen versehen oder aber wirklich so boniert, dass er seinen nächsten Gegner nicht einmal grüßen wollte.

Auch dem Herzog war diese Unhöflichkeit nicht entgangen. "Verpasst diesem blasierten Wichtigtuer ein ordentliche Tracht Prügel."

"Sehr wohl Eure Hoheit, mit Vergnügen." Mit diesen Worten ritt Riko zurück zu seinem Schild um die letzten Forderungen zu beobachten.

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Beeindruckend groß war das Teilnehmerfeld, aber was sollte man auch anderes vom Kaiserturnier erwarten? Sogleich hatte seine Gattin die sich bietende Chance ergriffen und in ihrer Rolle als neues Familienoberhaupt ihre Verwandten zu einem Familientreffen geladen. Nun stand er hier auf dem Turnierfeld, mit den zwei Mitglieder des Hauses Timerlain die mit ihm streiten würden und beobachtete wie die ersten Forderungen ausgesprochen worden. Anders jedoch als Dragowin und Aarwin hatte Basin das Glück oder eventuell auch das Pech als Reizer zur Tat schreiten zu müssen. Eine schwierige Entscheidung, sollte die Etikette gewahrt bleiben. Kurz sinnierte er über den armen Tropf der wohl seinen Herzog fordern müsste. Mit Abstand übertrumpfte Hagrobald jeden anderen Teilnehmer im Rang. Wer ihn forderte und verlor würde von sicherlich ob seines Übermutes gescholten, gewann er jedoch lief er Gefahr sich einen der mächtigsten Männer des neuen Reiches zum Feind zu machen.

Leider wusste der Richtwalder jedoch nur wenig zu den verbliebenen Trutzern, da war er fast schon froh das Wappen des Weidners Riko von Sterz zu erblicken. Ihn kannte er von Begegnungen in Angbar und der desaströsen Jungfernfahrt der ‚Concabella‘. Sanft trieb er seinen Kohlfuchs an und senkte seine Lanze vor dem Wappen des Barons von Beonspfort.

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Als der Baron von Vairningen seine Lanze gegen den Beonspforter Schild schlug, ging ein Raunen durch das Publikum. Die Schreiberlinge des Turnieres liefen zusammen und tuschelten eifrig, schließlich flüsterte einer dem Turnierherold und Rondrageweihten Grassus Iralyncis von Rhodenstein etwas ins Ohr. Dieser nickte nur und wandte sich sogleich an Baron Basin von Richtwald, der bereits auf dem Rückweg zur Aufstellung war.

"Um ein Wort, Euer Hochgeboren!"

Der Baron blickte sich etwas irritiert um, da er offensichtlich gemeint war.

"Mit Verlaub, aber Baron Riko von Beonspfort wurde vorhin bereits vom Herren Haldur di Malavista, einem horasischen Cavalliere, gefordert. Und es spricht derzeit nichts gegen das Zustandekommen dieser Partie. Ich muss Euch leider auffordern, einen anderen Trutzer zu wählen!"

Aus dem Publikum war vereinzelt Gelächter zu vernehmen, auch so manch hochadeliger Teilnehmer konnte sich ein Grinsen ob dieses kleinen Fauxpasses nicht verkneifen.




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Texte der Hauptreihe:
Autor: (Haldur/Baduar), (SHK), (Richtwald), (Herold/Ingo B.)