Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Lageraufbau Landelin von Viererlen
Landelin Leonhard von Viererlen strich sich seinen Wappenrock glatt und betrachtete seine beiden Waffenknechte, die gerade sein Zelt aufstellten. Der junge Ritter mit dem seidigen, feinen, dunkelbraunem Haar und den dunkelgrünen Augen trug noch immer denselben Wappenrock wie zu seiner Knappenzeit, doch viel war geschehen. Er war nun Ritter, die Umstände seines Ritterschlages waren wenig feierlich gewesen, selbiges galt auch für seinen Edlentitel. Er machte Roana, seiner Gattin, der Edlen von Viererlen, Tochter seines Schwertvaters, allerdings keinen Vorwurf. Es war nicht ihre Schuld, so etwas konnte nun einmal passieren, sie waren einfach nicht vorsichtig genug gewesen...
Mittlerweile stand das Zelt, man war noch vom Heerzug geübt, die kargen Nachtlager waren schnell hergerichtet, es waren ohnehin nur einige Decken und Felle, die einen vom Boden trennten, nicht sonderlich bequem, aber praktisch und platzsparend. Während die Waffenknechte sich um die mitgeführten Pferde kümmerten, zog sich der Edle für einige Augenblicke zurück, sprach ein kurzes Gebet zur Herrin Tsa und setzte sich anschließend auf sein Nachtlager. Andächtig zog er das mit dem Wappen des Hauses Viererlen bestickte weiße
Seidentaschentuch hervor, welches seine Frau nicht nur extra für ihn angefertigt hatte, sondern welches sie auch geraume Zeit dicht an ihrem Körper getragen haben musste - es trug ihren unwiderstehlichen, lieblichen Duft, auch jetzt noch. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über die filigrane Stickerei, wagte dabei sie kaum zu berühren und sog anschließend Roanas betörenden Duft ein.
"Damit auch Du immer ein kleines Stück von mir bei Dir trägst.", erinnerte sich Landelin an ihre Worte und fühlte bereits wie Tränen in seine Augen zu steigen drohten. Wie es ihr wohl gerade ging? Ob sie noch immer so schrecklich unter der morgendlichen Übelkeit zu leiden hatte? In diesem Augenblick begriff er erst, wie sehr er sie vermisste. Er war einfach nicht mehr gewohnt von ihr getrennt zu sein, nachts zu erwachen und sie nicht neben sich zu finden, sie während des Einschlafens nicht im Arm halten zu können, sie nicht... Als einer der Waffenknechte das Zelt betrat, strich er sich eilig die Tränen aus den Augen, lächelte ihm zu, stand auf und ging nach draußen.
◅ | Anmeldung Arnwulf von Pandlaril, Lanzelund von Weiden-Harlburg und Streitzig ä.H. |
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Das Lager der Randersburger | ▻ |