Geschichten:Konspiratives Treffen der Pfortenritter auf Zankenblatt 3
Aidaloê öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder. Öffnete ihn dann wieder, wie um etwas zu sagen und schloss ihn dann wieder. Da ihr im nächsten Moment aufging, dass sie dabei aussehen musste, wie ein Fisch auf dem Trocknen, entschloss sie sich, einmal kurz nachzudenken, bevor sie etwas einwarf. „Wir können uns doch nicht auf Yaquirier verlassen?“ schoss es ihr durch den halbelfischen Kopf und dieser Gedanke wurde dann ausgesprochen. Aber nicht von ihr, sondern von Traviadane.
Die nordmärkische Edeldame, die sich seit vielen Jahren schon als Garetierin fühlte, schüttelte kurz den Kopf um dann einzuwerfen: "Aber Hochgeboren, so sehr ich Eure Verbindungen schätze, wollen wir uns wirklich auf yaquirische Truppen verlassen? Wie sieht es denn aus, wenn wir bei der Horas um Hilfe ersuchen? Und würde uns das Reich der Horas wirklich helfen?" Aidaloê nickte, doch schwieg sie, um die Möglichkeiten zu überdenken. Doch sie ahnte, dass die königlichen Truppen nicht viel bewegen würden - und man darob auf zumindest almadanische oder koscher Hilfe zurückgreifen müsste...
"Die Horas um Hilfe bitten?" Nimmgalf lachte kurz und laut auf. "Meine Teuerste, da überschätzt Ihr aber meine Verbindungen doch ein wenig. Meine Logenbrüder sind almadanische und horasische Adlige, Geistliche und Gelehrte, Händler und Patrizier, die jeweils für sich größtenteils über beträchtliche Ressourcen verfügen. Ich hoffe doch sehr, dass sie mir wenn schon nicht die militärische, dann zumindest die finanzielle Hilfe zukommen lassen können, die wir brauchen, um zumindest regional, damit meine ich in den Grafschaften Reichsforst und Waldstein, wieder die alten Zustände herstellen können. Und ja, bevor ich mir mein Land und mein Hab und Gut von götterlosen Söldnerhorden und anderen Ausgeburten der Niedertracht entreißen lasse, bin ich sehr gerne bereit, mich auf yaquirische Truppen zu verlassen. Was bleibt uns denn anderes übrig?" Nimmgalf blickte die ältere Dame scharf an. Dabei strich sein Blick auch flüchtig über die neu bestallte halbelfische Junkerin, die ihn mit großen Augen ansah. Zum ersten mal fiel ihm dabei auf, wie sehr die junge Frau doch von Rahja gesegnet war.