Geschichten:Kressenburger Neujahrsstechen 1042 BF - Teil 28
Ein wenig erschrocken hatte Selinde auf den schweren Sturz ihrer Gegnerin Wolfhilde verfolgt, sodass zumindest für den Augenblick bei der Baroness von Zackenberg keine rechte Freude über ihren glatten Sieg aufkommen mochte. Nachdem sie ihr Pferd am Ende der Tjostbahn gewendet hatte, stieg sie ab und begab sich zu Wolfhilde. Diese begann sich nach einigen Momenten der Benommenheit wieder zu regen und versuchte, noch etwas unbeholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Selinde half ihr dabei und geleitete sie vom Turnierplatz.
"Ich hoffe, es geht Euch einigermaßen gut, oder soll ich besser einen Heiler rufen?"
"Nein, es geht schon, vielen Dank. Mir tut zwar jeder einzelne Knochen im Leib weh, aber es scheint nichts gebrochen zu sein. Ach, und meine Glückwünsche zu Eurem Sieg; deutlicher hätte er ja auch kaum ausfallen können", schloß Wolfhilde mit einem schiefen Lächeln.
Nach einer kurzen Verabschiedung begab sich die Baroness mit nachdenklicher Miene zurück zu ihrem Zelt, darüber sinnierend, dass Tod und Versehrtheit selbst beim Kampf mit Turnierwaffen stets allgegenwärtig sind.