Geschichten:Legenden Korgonds - Heldenepos des listigen Anshelm von Sterz
Anshelm von Sterz war ein Ritter von großer List. Seit Jahren beschützte er sein geliebtes Heim rondrianisch vor jeder Gefahr und jedem Unbill und war in seiner Heimat als mächtiger Streiter bekannt. Nichts konnte ihn von seinem Landgut bringen. Trotz seines aufrechten Handelns und den Ratschlägen seines Nachbarn Nimmgolf vom tiefen Haag waren ihm die Götter beim Verwalten seines Gutes nicht hold. Das Leid und die Not wuchs, und er wusste keinen Ausweg und fragte seinen Freund um einen letzten Rat. Dieser wies ihm den Weg in die Niffelklamm, dem düsteren Ort im Süden des Königreiches. So machte sich Anshelm bangen Herzens auf zu besagter Klamm und trat in die Gischt der Finsternis.
Das Flüstern der Klamm riet ihm in den Lichthag zu reiten, um dort die Fähigkeit zu erhalten, sein Leid zu erkennen. Den Preis, den er für dieses Wissen bezahlte, war hoch. So zog er los ins Ungewisse, und ritt Orks und Räubern trotzend gen Norden, weg von Heim und Herd. Im Lichthag irrte er umher, bis er auf den Druiden Garboran traf, der dort seit vielen Jahren den Wald hütete, und den Bund mit dem Land bewahrte.
Nimmgolf vom tiefen Haag, der Anshelm seit Jahren seine Familie neidete und gehofft hatte, dass ihn die Klamm verschlingen würde, war ihm gefolgt, um sich seiner für immer zu entledigen. Seit langem hatte er mit Hilfe seiner mondsilbernen Maske sich das Land Untertan gemacht, Anshelm den Hof verdorben und ihm falsche Ratschläge erteilt.
Während Garboran nun Anshelm in der Bindung zum Land unterwies, plante Nimmgolf vom tiefen Haag ihn zu hintergehen. Doch Anshelm erkannte die Falle im letzten Augenblick und konnte dem falschen Freund vorspielen, seiner Finte zu erliegen. Als nun Nimmgolf vom tiefen Haag ihm den Garaus machen wollte, indem er mit Anshelm einen vergifteten Kelch teilte, konnte dieser ihn mit List und silberner Zunge täuschen. Der falsche Freund starb den Gifttod. Anshelm nahm dessen mondsilberne Maske an sich und kehrte zu Heim und Herd zurück.
Dank der Maske und manch weitrer List kam er zu großem Reichtum und großen Ehrungen. Doch all dies befriedigte ihn nicht. Er spürte, dass Rondra ihn verlassen hatte. Und so ritt er eines Tages nach Osten davon, um seinen Glauben wiederzufinden und nahm die Maske mit sich, auf dass diese seine Söhne nicht verderben könne. Seitdem sind er und die Maske verschollen.
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