Geschichten:Luringans Insignien
Incipit descriptio insigniorum comitum Silvae Garetiensis de Luringen imperii iusti honorabilisque
bene scriptum
doctore iuris utrumque
Artho Baldo
scriptore primo Luringense
Die Grafschaft Reichsforst kennt Zeichen und Insignien ihrer Herrschaft, die teils auf die Tage des Königreichs Luringen und Königin Roana zurückgehen, teils Zeichen und Herrschaftsbeweise der Grafenfamilie Luring daselbst sind, untrennbar verwoben durch der Generationenfolge unter der Krone Ederlaras, jener Gräfin und Comita Rauls des Großen, die auf den Feldern vor Brig-Lo in der Zweiten Dämonenschlacht ihr Leben gab.
Ederlaras Reif ist die Krönungsinsignie er Reichsforster Grafen. Den weißgoldenen Ring mit den zwölf Perlen aus dem Ilfenwasser, der Raller und der Rakula tragen die Grafen jedoch nur bei zeremoniellen Anläsen, etwa der eigenen Krönung durch den König Garetiens sowie auf königlichen und kaiserlichen Hoftagen. In jüngerer Zeit wurde nicht Ederlaras Reif zur Krönung genutzt, sondern Rondgers Ritterkrone, ein mit einer Krone geschmückter Gestechhelm, den auch Graf Danos getragen hat bei seiner eigenen Krönung, die vollzogen wurde wie eine zweite Schwertleite. Hernach aber kam der gekrönte Helm in Rondgers Grab auf dem Heldenfriedhof nahe Gareth.
Wichtiger als Rondgers Ritterkrone ist der Schwingenhelm des Grafenhauses, aus dem sich die Herrschaft und Macht der Grafen ableitet, ist er doch geschmückt mit zwei mächtigen Greifenschwingen, also Flügeln aus den Federn des Greifen Luringan. Jener Greif Luringan ist der Erkieser des Hauses Luring für die Herrschaft über den Reichsforst. Er sprach zu Roana der Königin als erstes und stattete sie mit seinem Segen und Wohlwollen aus. Als Schutzpatron des Hauses wacht Luringan über die gerechte und rechtschaffene Herrschaft und gewährt der Familie immer wieder Ersatz für aus den Schwingen verlorene federn. Zuletzt brachte die Elfe Olimone Lindenpfad ein halbes Dutzend Federn Luringans in den tagen Adhemars des Großherzigen. Auch von Luringen stammen die Greifenklauen, als deren Hüter die Luringer Grafen bestellt wurden. Die Klauen sind eingearbeitet in die Schließen des Roten Mantels der Grafen; trägt er heute Rondrens Rot, so war der Mantel bis zum Tode Graf Gurvans gülden - Sinnbild der praiostreuen Herrschaft und zweite Wappenfarbe Lurings.
Das Schwert Güldenbeiß ist ein anderes zentrales Insignium der Reichsforster Herrschaft. Der Anderthalbhänder ist ein robustes, altertümliches Schwert aus einer Enduriumlegierung, das der Sage nach von Königin Roana selbst geführt wurde, nachdem Olruk-Horas II. sie zur Königin gesalbt hatte. Das Schwert erwies sich als heiliges Artefakt im Kampf gegen den Schwarzpelz in Garetia und hat noch heute eine den Mut der Truppe hebende Wirkung im Kampf gegen Orks, Goblins, Trolle und Oger. Bewiesen wurde dies zuletzt in der Ogerschlacht, in der jedoch Güldenbeiß' Träger Graf Rondger gleichwohl sein Leben ließ. Die Legende von Güldenbeiß will, dass Olruk-Horas II. wiederum das Schwert von einem altborsparanischen Haus erbte, das mit den Güldenländern gekommen war, in den tagen es Kaisers aber praiosfromm ausstarb. Ob das Schwert so alt ist?
Die Banner des Hauses gelten als machtvolle Feldzeichen. Es sind fünf, die als besonders wichtig gelten: Das Grafenbanner aus uralter Zeit, das rot-golden geteilt im Wappensaal von Burg Luringen hängt und niemals abgehängt wird. Das Grüne Banner mit den Eichenmustern der Grafschaft, das im Luringer Zwinger hängt und noch von der alten Burg Greifenklau der Luringer Könige stammen soll. Als drittes das Reiterbanner der Gräfin Rauhjane, das Graf Rondger als Letzter geführt hat und das seine Sarkophag auf dem Heldenfriedhof bedeckt. Als viertes Banner das Rakulabanner, das ein trollisches Feldzeichen sein soll und traditionell in Händen der Familie Cronenfurt ist. Das fünfte Banner ist das Leuenbanner des Grafen Parro, der auch der „Steinräuber“ heißt, weil er Burg Greifenklau abtragen und Burg Luringen errichten ließ und auch sonst viele Skulpturen und Steinmetzarbeiten erworben haben soll, die heute die Burg zieren. das Banner trägt auf der Lanzenspitze einen altertümlichen Schlussstein. Es wird vom Reichsforster Grafenbann geführt.
Aufbewahrt werden diese großen und weitere kleinere Insignien des Hauses an diesen Orten:
- Im Wappensaal und der anschließenden Familienkapelle auf Burg Luringen der Schwingenhelm (so nicht getragen), Güldenbeiß (so nicht getragen), Luringans Klauen und der Rote Mantel (so nicht getragen), Ederlaras Reif, das Grafenbanner, die Amtskette „Folavva“ und das Siegel.
- Im Zwinger über der Stadt das Grüne Banner, der Schwarze Schild Quidans, Ederlaras Sohn, der die Zweite Dämonenschlacht überlebte, Gurvans Goldener Mantel sowie die Chronica Luringensis.
- Auf Schloss Vieselfeld das Rakulabanner bei Jast Carolan von Cronenfurt.
- In der Garnison des Reichsforster Grafenbanns zu Samlor das Leuenbanner (so nicht geführt).
- Im Grab Graf Rondgers auf dem Heldenfriedhof der Kronenhelm, Adhemars Fehdehandschuh, die goldene Halsbarge der Königin Roana sowie Graf Gneiserichs Steigbügel mitsamt dem Rauhjanebanner.