Geschichten:Mohnwache
Dorf Alfenmohn am Abend im in der alten Meierei.
„Eine Garde? Aber für was? Bisher kamen wir mit den Zöllnern und unseren Büttel wunderbar zurecht. Und wo sollen diese untergebracht werden?“
„Ich rede auch von keiner großen Garde, aber ich möchte mindestens ein halbes Dutzend guter Gardisten, welche dann zu Mohnschau ihren Dienst verrichten. Es eilt ja nicht. Aber es kann ja nicht Schaden sich schon einmal umzuhören. Vielleicht besteht die Möglichkeit einen Veteranen zu finden, welcher hiesige Alfenmohner zu loyalen und vor allem heimischen Gardisten ausbildet.“
„Wenn ihr meint, ganz verstehen tue ich es jedoch noch immer nicht.“
„Meine Gute, wir beide wollen sicher nicht, dass eines Tages der Vater des Junkers meint, hier seine krüppeligen Söldner stationieren zu müssen, wie er das sonst überall tut, wo er kann. Alfenmohn soll eine Garde bekommen, die jeden Zweifel an Wehrlosigkeit zunichtemacht.“
„Nun, das ist wirklich ein triftiges Argument.“
„Zudem sollen sie nicht nur Mohnschau schützten, was ja abseits des Dorfes errichtet wird, sondern auch und im Besonderen die hesindianische Schule. Es gibt nun einmal Mächte die solchen Institutionen nicht nur skeptisch, sondern regelrecht feindlich gegenüberstehen. Die Anwesenheit einer Garde mag unüberlegte Übergriffe abschrecken.“
„Möge es Hesinde geben das dies so ist.“
„Da wäre noch etwas, wisst ihr jemanden zu dem ich meinen Sohn als Page geben kann?“ Es soll niemand sein aus Eslamsgrund oder der Raulsmark, jemand natürlich von Adel, der sich auf das Kämpfen versteht, jedoch kein Schlagetot ist. Jemand dem auch Bildung und Sitte wichtig sind.“
„Ohh, ich werde mich umhören, und ab wann soll es soweit sein.“
„Nächstes Jahr schon. Er wird dann Sieben.“
„Und danach?“
„So wie wir es besprochen haben, er geht an die Akademie von Gareth. Deswegen wäre mir ein Lehrherr wichtig, der ihn ein wenig darauf vorbereitet.“
„Ich denke das wird sich finden. Dürfte nicht so schwierig sein.“
„Nein, das denke ich auch. Nicht so schwierig zumindest, wie es seinem Vater beizubringen.“
„Immerhin haben wir die Gelder für die Kosten der Akademie zusammen. Ich habe sie auf der Nordllandbank deponiert, nun muss er nur noch aufgenommen werden.“
„Ja, das wird ihn dann wohl ein wenig zufrieden stimmen. Ich werde es wohl als eine Gabe meines Vaters ausgeben, dann wagt er es eh nicht dagegen etwas zu unternehmen.“
„Sehr schlau, in der Tat.“, Orimanda musste lächeln, ihr Blick viel zurück auf das Brett mit den roten und weißen Kamelen: “Übrigens, ihr seid am Zug.“