Geschichten:Neue Ordnung - Herausforderungen
Feshaven, Anfang Firun 1037 BF
Korhelm war spät in die Burg Blutwacht zurückgekehrt. Fast 3 Jahre war jetzt schon Edler von Feshaven, während sein Bruder nun im benachbarten Varintal als Junker residierte, nicht ohne immer noch einen leichten Groll gegen ihn zu hegen obwohl Korhelm wirklich versuchte es dem Älteren recht zu machen und ihm gut zuzuarbeiten. Aber das erforderte zusammen mit den Tempeldiensten und der Aufgabe als 2. Mann der Zwillingsblutgarden viel Kraft die er kampfwillig gerne ließ. Aber die Politk und Verwaltung war nicht seines, er war ein Mann des Kampfes und des Blutes und so hatte er doch so seine Schwierigkeiten, was er sich aber nicht recht eingestand und so zierten seine Augen zwei tiefschwarze Augenringe.
Vor etwa einem Stundenglas hatte er vor seinen Brüdern noch eine kurze Abendandacht gehalten und wollte nun auf der Burg nach dem Rechten sehen und noch einige Dinge durchgehen, die dann seinem Bruder mitteilen wollte. Auf einem der Flure war er sogar seiner Schwägerin begegnet, die nicht mit ihrem Gatten nach Varintal gegangen war, auch weil Al’Arik sie offen mied, aber auch weil sie immer noch nicht ihre Trauer überwunden hatte. Seitdem dem Weggang Al’Ariks wagte sie sich aber zunehmend öfter hinaus und lief oft einfach nur still durch die Burg oder saß Abends lethargisch am Fenster. Korhelm war das egal, ihn kümmerte diese Frau nicht, also ließ er sie gewähren, hütete sich aber davor dies seinem Bruder zu erzählen. Ab und an kamen ihr Sohn Tar oder ihr Bruder Rashid um sie zu besuchen, doch zumeist war sie allein mit sich selbst und ihrer Trauer. Wie dem auch sei, solange sie nicht störte war sie ihm egal. Und auch als er sie getroffen hatte hatten sich beide keine Aufmerksamkeit geschenkt und er war in Richtung seiner Räume marschiert.
Ein heftiges Rütteln weckte ihn auf, er war über seinen Aufzeichnungen eingeschlafen, die unordentlicher als sonst den schmucklosen Tisch zierten. Auch sonst waren einige Dinge im Raum umgefallen und er hörte Aufruhr im Dorf, als es aufgeregt und heftig an die Tür klopfte. Noch etwas schlaftrunken hieß er den außenstehenden Krieger hereinzukommen. „Was ist los, Mann?“, schnell hatte er die gewohnte Kraft seiner Stimme wieder gefunden. Der Angesprochene antwortete leicht unsicher aber grimmig: „Das wissen wir noch nicht. Aber offenbar sucht In’Gravesh eine Herausforderung und ließ die Erde wackeln, einige Dörfler sind in heller Aufregung, wir kümmern uns mit aller…Härte darum, main Härr.“
(Kursiv = Nebachotisch)