Geschichten:Neue Verbündete
Tsa 1031 BF
Es regnete stark, als sich die Gruppe Bewaffneter zwei größeren Häusern näherte, die direkt an der Reichsstraße lagen. Ihre Mäntel hatten sie eng um sich geschlungen und die Kapuzen tief in die Gesichter gezogen, um wenigstens etwas Schutz vor dem kalten Nass zu haben.
Während sich zwei von ihnen um die Pferde kümmerten und diese in den nahe gelegenen Stall führten, schritten die Übrigen mit weit ausholenden Schritten zum Größeren der Gebäude. An der Häuserwand quietschte ein hölzernes Schild, auf dem eine goldene Gans aufgemalt war. Die Farbe der Gans schien etwas abzublättern, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass diese Herberge bereits bessere Tage hinter sich hatte…
Der Wirt der Herberge schaute mürrisch in den Schankraum. Es waren schlechte Zeiten für ihn. Nur wenig Volk und noch weniger Händler zogen in diesen Zeiten über diese Straße in Richtung Albernia oder von Albernia kommend. Der dort herrschende Bürgerkrieg und die damit verbundene Hungersnot hatten auch Auswirkungen auf sein Geschäft. So kam es denn auch, dass der Schankraum nur schlecht besucht war, als die Tür aufgestoßen und mehrere Rittersleut samt Anhang die Herberge betraten. Einer der Ritter, eine Frau wie der Wirt feststellte als sie ihre Kapuze zurückgezogen und hier nasses Haar etwas geschüttelt hatte, kam auf ihn zu. Sie trug einen weißen Wappenrock, auf dem das Wappen des Ordens vom Heiligen Zorn prangte, Löwe und Einhorn vor blau/weiß über ihrem Kettenpanzer, während an ihrer Seite ein Breitschwert hing.
„Rondra und Travia zum Gruße, Wirt!“ grüßte die Frau ihn mit einem seltsamen Akzent in der Stimme. „Der Großmeister vom Orden des Heiligen Zorn und der Baron Nimmgalf von Hirschfurten wünschen in Travias Namen eine Unterkunft, sowie eine ordentliche Mahlzeit.“ Die Frau sprach mit klarer, fester Stimme, die es gewohnt war Befehle zu erteilen.
„Öhm“, antwortete der Wirt verdutzt, dem es erst jetzt auffiel, dass er die Gäste wie ein kleines Kind ein Volk fahrender Gaukler angestarrt haben musste. Verlegen räusperte er sich bevor er sie nun endlich begrüßte.
„In Travias Namen, aber natürlich.“ Geschwind legte er sein Tuch mit dem er die Theke gesäubert hatte zur Seite. „Für wie viel Personen soll es denn sein?“
Noch während er sprach gab er der Küche ein Zeichen und holte eine Magd hervor, die sich sofort um die Getränke der Gäste kümmern sollte.
„Wir sind derer zehn.“
„Soll sich auch jemand um die Pferde kümmern?“
„Dafür ist bereits gesorgt.“