Geschichten:Neues aus Gerbenwald - Finale & Nebensächliches

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Pfalz Barbenwehr, Kaiserlich Gerbenwald, Anfang Efferd 1045 BF

Finale: Der garetische "Vorzeige-"Ritter Olruk von Pranteln gegen die nebachotische Außenseiterin Hala von Eisensitz. Eisige Spannung und Selbstsicherheiten zu Beginn, abtastende und kühle Blicke kurz zuvor, Visiere geschlossen. Es gilt!

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Die Menge war aufgepeitscht gewesen und nun zur Hälfte verstummt. Auch Shila saß schweigend da und konnte es erneut nicht fassen. Sie beobachtete wie die Siegerin gespielt demütig eine Runde drehte. Sie hatte auch Olruk von Pranteln besiegt, zwar kein Ritter der Höchstklasse, aber immerhin Garetier, der am Hofe des Reichsforst bei Nimmgalf von Hirschfurten und dem König der Ritter, Danos von Luring, persönlich gelernt hatte. Und der nun, wahrhafter Ritter, der Siegerin gratulierte und sie ihren Moment des Ruhms genießen ließ. Hala von Eisensitz hatte sich beim dritten Kaiserehrturnier von Gerbenwald durchgesetzt und konnte es, so wollte sie es Shila und der Menge wohl vormachen, selbst kaum begreifen, wie das von Statten gegangen war. Hatte sie ihre Halbfinalskonkurrentin noch nach einigen Gängen glücklich vom Pferd stoßen können, hatte der erfahrene und wirklich schwer im Sattel sitzende Olruk ihr kaum einen Stich gegönnt, sie gar in den ersten zwei Gängen wanken lassen. Doch, dann hatte die Nebachotin - aus Shilas Sicht - zweimal Glück gehabt und trotz oder gerade wegen des verkorksten Antritts zwei holprige Treffer erzielen können. Woraufhin sie gar, ganz unschicklich, einige ihrer leichten Rüstungsteile abgeworfen hatte, so dass sie einen enormen Vorteil in der Beweglichkeit daraus gewonnen hatte, gegen den traditionell und schwer gerüsteten Garetier. Wenn der Pranteln sie so getroffen hätte, wäre sie vermutlich verletzt vom Platz getragen worden. Doch zum Ärger von Shila und auch der Raulschen Liga, war dies nicht passiert. Stattdessen, war die Eisensitzerin halb unter der Lanze des Garetiers hinweggetaucht und hatte ihn selbst mit der kurzen Lanze an der linken Seite getroffen. Mit diesem “Nebachotenstoß” hatte sie gewonnen, auch wenn einige noch lautstark dessen Aberkennung vom Turniersleiter gefordert hatten. Doch der hatte dem stattgegeben, vorallem nachdem auch Olruk von Pranteln keine Anstalten gemacht hatte, den ungewöhnlichen Lanzenstoß zu kritisieren, sondern stattdessen ehrenvoll seine Lanze gesenkt hatte. In der Niederlage machte der garetische Ritter tatsächlich eine gute Figur, dennoch konnte das nicht über den Ärger und die Verwunderung vieler Zuschauenden hinwegtäuschen, so dass sich die Ränge schnell leerten und nur die jolene Meute um die Eisensitzerinnen und die Schurrs zurückblieben. Dies würde dem Turnier in Perricum weiterhin keinen guten Ruf bescheren, dachte sich Shila und wandte sich selber ab, der Schwertkampf würde dies hoffentlich ändern. Auch der Reichsvögtin vermeinte die Borstenfelderin solche Gedanken anzusehen, als diese die Loge verließ, mit kaum lesbaren Gesichtszügen. Ihrem nebachotischen Schoßhund Hasran, der seiner Herrin mit gesenktem Blick und hängenden Schultern folgte, sah man allerdings an, was dieser Tag für ihn bedeutete, doch dies bemerkte nichtmal Shila von Borstenfeld.


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Nur noch als kleine Randnotiz nahm Shila - vom Ausgang des Lanzengangs absolut bedient - das Ergebnis des Schwertturniers wahr, obwohl ihr dies die Stimmung wieder etwas aufheiterte.

Im Halbfinale waren dort Eslam von Borstenfeld, Deidre von Salicum, Adhemar von Holdbrucken und erneut Ardare von Taunig gestanden.

Aus diesen gingen die Ritter Eslam und Adhemar als Finalisten hervor. Das Finale hatte wiederum der Borstenfelder für sich gewinnen konnte. Dies war zumindest ein gewisser Trost für Shila gewesen.

Wenn sie auch bei diesem kleinen Triumph nicht mehr zugegen gewesen war. So hatte sie sich vorher schon mit mieser Laune dem “Spektakel” des Turniers entzogen.