Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Das weiß nur Praios
Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Herrschaft Kuppelblick, Dorf Kuppelblick, Ende Ingerimm 1035 BF
Hey, Sonnbart, pssst, sag ma hast du auch die Aufregung vorhin am Gut des Edlen Praiowart mitbekommen, alle reden davon und ich hab mal wiedr nichts mitbekommen, was ist denn da los?“, beugte sich die Bäckerin Rauligunde verschwörerisch vor.
Sonnbart nutzte die Gelegenheit um in ihr üppiges Dekoltee linsen, freute sich und suchte nach einer Antwort auf Rauligundes Frage. „DAS hast du nicht mit bekommen?“, Sonnbart dämpfte seine Stimme, „Es heisst sie haben seine Edelgeboren blutüberströmt in den Katakomben gefunden. Soll schlimm ausgesehen haben, jemand muss versucht haben ihn anzuzünden, heisst es. Selbst ein eiligst herbeigerufener Heiler konnte nichts mehr tun…“
Rauligunde rang mit ihrer Fassung, der Herr war zwar immer recht streng, aber ein guter Herr war er auch, sie konnte sich nicht vorstellen wer ihm sowas angetan haben könnte. „Aber…wer? Weiss man wer’s war?“
„Nein, vom Angreifer keine Spur, aber es heisst seine Edelgeboren soll eine Fibel in seiner erstarrten Hand bei sich gehabt haben. Aber dass ist nur eins von vielen Gerüchten. Die hohen Herrschaften sind jetzt immer noch ganz aufgeregt und haben ihre Leute ausgeschickt, die das ganze Dorf und die Umgebung auf den Kopf stellen. Und die gehen dabei nicht zimperlich vor, glaub mir. Die Häuser ham sie durchsucht, auch deins, alles ganz durcheinander. Sei froh dass du deine Waren nach Raulsknochen geliefert hast.“
„Oh, dass erklärt die vielen Reiter auf dem Rückweg. Aber, was passiert denn jetzt wenn der Herr tatsächlich tot ist?“, Rauligunde war nun kreidebleich und Hilflosigkeit stand ihr im Gesicht.
„Das weiss nur der Herr Praios, Rauligunde.“, war Sonnbarts Antwort.