Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Erste Absprachen
Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Dorf Raulsknochen, Ende Boron 1034BF
Dramatis Personae
Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Junkerin zu Raulsfeld
Praiowart von Feuerfang, Gemahl Lomenas
Voltan Praiosfried von Heiterfeld, Junker zu Heiterfeld
„…und von daher würdeich mich freuen, wenn ihr euren guten Ruf in Ochsenblut und der Kaisermark geltend machtet und euch für Leobrecht von Ochs stark machen könntet.“, schloß Lomena ihre Argumentation, die Praiowart durch überzeugende Einschübe wohl ergänzt hatte.
Voltan von Heiterfeld, mittlerweile weit mehr als nur ein einfacher Nachbar und Verbündeter, ließ dazu nur eines seiner viel sagenden Schmunzeln über sei Gesicht huschen und nahm dann einen kräftigen Schluck aus seinem Pokal. So hatte er auch allen Grund zu lächeln, hatte man ihm doch soeben eine Sonderposition für die Heiterfeldschen Händler versprochen, falls Lomenas und Praiowarts Plan mit dem Markt Raulsknochen, den sie seid der Warenschau hegten, in die Tat umgesetzt werden konnte. Wie diese Sonderposition dann tatsächlich aussah musste allerdings noch im Detail besprochen werden. Zudem hatten sie beim vierten oder fünften Wein flapsige Bemerkungen über eine Vermählung seiner Ältesten Emerdane und dem Ältesten der Sturmfels-Feuerfangs Ucurian gemacht. Natürlich nur im Scherze, aber dem fröhlichen Voltan gefiel das Bild irgendwie und nahm sich vor darüber einmal ernsthaft nach zu denken als ihn die ernste Miene Lomenas aus seinen heiteren Gedanken riss.
„Kommen wir mal zu weniger erfreulicheren Dingen, Voltan. Die Überfälle…“, eines von Lomenas Lieblingsthemen die letzten Monde wusste Voltan und fand es anstrengend, „…ich weiss, ich weiss, seid dem letzten Überfall auf ein Dorf ist nichts mehr passiert, aber mir kam zu Ohren, dass dafür seid Ende Travia vermehrt Überfälle auf Reisende UND das ist von noch viel größerer Ungeheuerlickeit auf Botenreiter gemeldet wurden, an verschiedenen Orten in der Kaisermark. Bei Raul Al’Mhanach, das geht doch nicht mit rechten Dingen zu und ich glaube da gibt es einen Zusammenhang, nur kann ich mir noch keinen Reim daraus machen. Wir sollten vielleicht verstärkt Gardeleute in Raulsfeld und Heiterfeld einsetzen und uns da ergänzen und gegenseitig auf dem Stand halten, die Lanze verliert offensichtlich an Einfluss in der Region oder sonst was, das stinkt doch zum Himmel. Auch sollten wir mal Kontakt zu unseren Freunden in der Region aufnehmen und das Thema auf den Tisch bringen, viel zu wenig wird darüber gesprochen, ich werde gleich Morgen Freunde wie Rowena von Fuchswalden und Balrik von Keres aus der Raulsmark anschreiben.“, beendete Lomena ihren Monolog.
Praiowart klopfte der in Rage geratenen besänftigend auf die Schulter pflichtete ihr aber dennoch mit einem bedachten Nicken bei und auch Voltan von Heiterfeld musste einsehen, dass hier Handlungsbedarf bestand, auch wenn er das ganze Thema aus reiner Tradition heraus nicht ganz so schwarzmalerisch sah wie die Raulsfelderin, es würde schon eine Lösung geben. Und so nahm er noch einen Schluck aus seinem Kelch.
