Geschichten:Ophelias phexgefälliges Gespür - Die Fahrt der Elidana

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Villa Ox, Kaiserstadt Gareth, 1042 BF

"Hochgeboren, seit einigen Tagen lungert eine südländisch aussehende Frau vor der Villa Ox herum. Wenn ich mich ihr nähern wollte, war sie jedoch phexgeschwind verschwunden." Hitta vom Wirsel berichtete dem Reichsvogt Leobrecht von Ochs, als es an der Tür klopfte.

Die Haushofmeisterin öffnete die Eingangstür und blickte in das Gesicht der Frau. Dunkle schwarze Haare, dunkler Teint, Kleidung die man eher nahe der Al'Anfaner Botschaft vermuten würde.

"Der Launenhafte und der Listige zum Gruß! Fiorella Geraucis mein Name, ich bin auf der Suche nach Iralda von Bärenau. " Völlig überkandidelt gab sich die fremde Person.

Von hinten ertönte eine Stimme "Iralda von Ochs. Sie hat geheiratet. Darf ich vorstellen, Leobrecht von Ochs, der Herr des Hauses. Was ist Euer Begehr?"

Iralda, die ihren Namen vernahm gesellte sich hinzu. "Ich kenne euch nicht, würdet ihr mir verraten weshalb ihr mich aufsucht?"

"Wie ich eurem Gatten..." "Schwiegervater..." "Ah passt auch besser zum Alter...."

"Mehr Respekt bitte." Räusperte sich der Reichsvogt.

"Wie ich dem Herrn des Hauses bereits mitteilte, ist mein Name Fiorella Geraucis. Ich stamme aus der hochangesehenen Reederei Geraucis."

"Nie von gehört" bemerkte Iralda.

"Tststs. Also ich komme aus der hochangesehenen Reederei Geraucis mit Sitz in Brabak. Ich bin hier, da ich noch ein Geschäft abschließen muss." Die Dame war ein wenig pikiert, dass ihr Familienname hier offenbar nicht bekannt war.

"Wir machen keine Geschäfte mit Kopfgeldjägern aus dem Süden " warf Leobrecht ein.

"Werter Herr, das Geschäft wurde bereits im Götterlauf 1022 BF getätigt.“ Fiorella schüttelte ungläubig den Kopf. „Bin ich bei der Iralda, dessen Mutter Ophelia von Bärenau war?"

"Ja, die bin ich. Was hat meine Mutter damit zu tun?"

"Ophelia von Bärenau. Wann ist sie verstorben?"

"Was wollt ihr? Sprecht." Leobrecht wurde bestimmter, jedoch beschwichtigte Iralda "1026 BF."

"Brander von Bärenau und Baduar von Bärenau? Lebendig oder tot?"

"Verstorben 1027 BF. Beide." Iralda gruselte sich bei dem Gedanken des Ablebens ihrer Liebsten. Ihr Vater der heldenhaft verstarb, als er das Zedernkabinett verteidigte und ihr Bruder, der sein Leben lassen musste, als er sie beschütze. Welch grausame Zeit.

"Gut, dann habe ich richtig recherchiert. Eure Mutter schloss im Götterlauf 1022 BF einen Handel mit uns ab. Wir, die Familie Geraucis, gehören als Granden zu der Audienzia von Brabak."

Während die südländische Händlerin weiter dozierte, führte Leobrecht die beiden Damen ins Arbeitszimmer.

"Der Handel war eine Investition in unsere Südmeerfahrten. Und was soll ich euch sagen, eure Mutter hatte ein gutes Händchen."

"Just vor ein paar Monaten steuerte Kapitän Gerion Geraucis sein Schiff Elidana - übrigens benannt nach der verstorbenen Elidana Geraucis - in den Hafen von Brabak. Und ich als Sprachrohr habe nun die freudige Aufgabe, die Gewinne an die Teilhaber auszuschütten. Euren Adelsbrief als Legitimation bitte."

Iralda und Leobrecht schauten verdutzt, während Fiorella Papier und Feder bereit legte. Sie zerriss drei Briefe, um einen weiteren sich bereit zu legen. Dazu stellte sie noch ein größeres Kästchen auf den Tisch. "Der Adelsbrief, sonst kann ich nicht weiter machen"

Iralda legte ebenjenen vor und die Händlerin prüfte diesen sehr genau.

Anschließend reichte sie Iralda einen Vertrag, den einst ihre Mutter mit stippwitzschem Geschäftssinn abgeschlossen hatte, einen Brief mit dem Siegel Bärenaus und schob das Kästchen hinüber "Euer Ertrag aus dem Geschäft. Herzlichen Glückwunsch. Das Haus Geraucis bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und hofft, dass die Barone von Bärenau auch weiterhin in die Seefahrt investieren. Wie eure Mutter einst zu eurem Vater sagte "Brander, die Schlacht an der Trollpforte sollte uns lehren, nicht all unser Geld in der Heimat zu horten" wohl gesprochen, guter Geschäftssinn."

Formvollendet verabschiedete sich die Dame und ließ völlig perplexe Ochsen mit einem großen Batzen voll Perlen und Edelsteinen zurück, sowie einem Brief den Ophelia vor ihrem Ableben geschrieben hatte.


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22. Hes 1042 BF
Die Fahrt der Elidana


Kapitel 1

Vermächtnis aus vergangenen Tagen
Autor: Treumunde