Geschichten:Predigt des Tolak von Riesingsau

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Predigt des Tolak von Riesingsau

In der Zeit nach dem Anbeginn hatten die Götter den Menschen viele Geschenke gegeben, um sie über alle Tiere zu erheben. Aber die Menschen, so sie doch sprechen und schreiben und Waffen gebrauchen konnten, lebten trotz alledem nicht besser als Wolf oder Luchs. Wie diese hetzten sie wüst hinter allem essbaren Getier einher oder knabberten dankbar die süßen Beeren von den Ranken. Da kam die holde PERaine, um sich der Menschen zu erbarmen. Sie lehrte sie, von den giftigen und unnützen die nahrhaften Pflanzen zu scheiden und diese zu hegen und nach klugem Plan auf die Felder zu stellen. Ja, sie zeigte den Menschen gar, welche Kräuter mehr tun können, als nur den hungernden Magen zu füllen, denn PERaine liebt die Menschen und will nicht, dass sie sich mit Krankheit und Mühsal zu sehr belasten.

So wie PERaine es tut, soll auch der Mensch das Leben hüten, und seine Pflege soll den Pflanzen und Tieren und den Menschen gelten. Ein erfülltes Leben voll guter Taten ist wie ein recht bestelltes Feld: ein Schatz für sich. Und wenn für den Menschen der Winter seines Lebens anbricht, so wird PERaine ihn in ihren Garten holen und im ewige Blüte schenken.

So steht es geschrieben im Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung. Liebe Gläubige

Wir haben uns heute versammelt um der Göttin zu danken. So wie wir alle zum Saatfest baten, so danken wir heute. Wir danken für das Korn was die Bauern im Schweiße ihres Angesichts geerntet. Wir danken für das Vieh, dass die Hirten unermüdlich bewacht und wir danken für den Wein, den die Winzer gesammelt, gekeltert und gegoren haben.

CHORAL 1 Wir danken Dir Herrin

Als ich heute Morgen über die Felder ging und die leeren Äcker besah, da traf ich einen Bauern und der Bauer fragte mich „Euer Gnaden wie kommt es, dass ich so viele Wochen gesät, geeggt und geerntet habe. Und och habe ich nur einen kleinen Teil davon in meinem eigenen Speicher. So viel meiner Arbeit ist in den Kammern des Adels, dass mir die Mühe bitter wird.“ Da sagte ich im „Sei nicht bitter, denn so ist es der Wille der Zwölf. Denn was Du dem Edelmann gibst, das gibst Du ihm nicht damit er es Fresssucht und Völlerei anheim fallen lässt, sonder damit er es bewahrt und es denen gibt, die darben und nicht mehr von ihrer Hände Arbeit leben können. Denn wie Du ein Vater für Deine Kinder bist, so ist die Adelfrau eine Mutter für ihr Volk. Und wie Du nicht die Arbeit Deiner Kinder verprasst so soll auch der Adel nicht prassen ohne Sinn, sondern Vorbild und Mutter sein.

Lasst uns also heute feiern und in Maßen von den Früchten des Feldes essen und trinken, der Aufgabe eingedenk, die die Götter uns auferlegt haben für die Firunszeit.

Aus dem Zwölfgöttlichen Brevier singen wir nun auf Seite 32:

CHORAL 2 Wir danken Dir Herrin

Herrin wir bitten Dich, lasse das Korn nicht faulen. Lasse das Vieh nicht lahmen und lasse den Wein nicht sauer werden.

Bitte kniet nieder für den Segen!

Heilige Mutter, wir sind dein Samen. Lass uns erblühen in der ganzen Welt und dereinst in deinem Heiligen Garten, für alle Ewigkeit. Es sei!


 20px|link=[[Kategorie:|Predigt des Tolak von Riesingsau]]
Texte der Hauptreihe:
1028 BF
Predigt des Tolak von Riesingsau


Kapitel 1

Autor: Treumunde