Geschichten:Raschtulswaller Ränke - Neue Herrin auf Bergwacht
Peraine 1042 BF In einem Gasthaus in Perricum Stadt
Korhilda schlief den Schlaf der Gerechten, nachdem sie ihre Audienz beim Senneschall der Markgrafschaft beendet hatte. Sie hatten einen neuen Termin für den morgigen Tag angesetzt.
Gidiane von Waltern begleitete ihre geschwächte Freundin auf der Reise und hielt Wache an ihrem Bett in dem Gasthof nahe des Markgrafenpalastes. Der Besuch bei Zordan von Rabicum musste die Sturmfelserin wahrlich gestresst haben, sie schlief seit Stunden.
Gidiane ließ sich in der Zwischenzeit das Essen aufs Zimmer bringen, als es an der Tür klopfte und der Bedienstete hineinkam, erwachte Korhilda.
Die Weißbarûner Baronin half ihrer Freundin auf und gab ihr fürsorglich erst einmal etwas zu trinken. Anschließend begann sie den Wundverband zu wechseln. Es würde noch Wochen vielleicht sogar Monate dauern, bis Korhilda wieder voll gesundet wäre.
Erschöpft ließ sich Korhilda wieder aufs Bett fallen. „Gidiane ich muss eine schwere Entscheidung treffen. Der Senneschall, hier muss ich ihm leider recht geben, sieht mich nicht mehr in der Lage die Geschicke über die Baronie Sturmfels zu leiten. Er bat mich darum zurück zu treten.“
„Hilda, Du brauchst nur ein wenig Zeit. Zeit wird Deine Wunden heilen“ sprach Gidiane ihr Mut zu.
„Gidiane, ich fühle mich so geschwächt. Ich kann auf gar keinen Fall den Sturmfels besteigen – zumindest nicht in den nächsten Monaten. Ich spüre wie der Gigant mir seine Zuneigung verweigert. Ich bin so schwach.“
„Liebes, wenn ich mal schwach sein sollte, möchte ich so schwach sein wie Du. Was gedenkst Du zu tun?“
„Ich werde morgen mein Rücktrittsgesuch einreichen. Zuvor möchte ich mich als meine letzte Amtshandlung als Baronin von Sturmfels bei Dir bedanken. Ich werde meine Tochter Kathaya entlehnen und Deine Schwester Aldara das Junkertum Bergwacht übergeben. Das bin ich Dir schuldig.“
„Hilda, bitte, das ist doch nur was der Rabicum will. Du kannst Dich durchbeißen, du wirst wieder genesen. Du musst das nicht tun.“
„Gidiane. Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende meiner Kräfte. Bitte unterstütze Du mein Anliegen, Leobrecht wird es vielleicht nicht verstehen.“
Korhilda ließ sich Pergament und Schreibfeder bringen, um ihre letzten Schriftstücke als Baronin von Sturmfels zu verfassen.