Geschichten:Rotes Haar – Schäferstündchen
Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Hesinde 1042
Lonán Walsh lag ausgestreckt im Heu. Sanftes Licht einer Laterne beschien ihn. Die Augen fest geschlossen lauschte er dem leisen Mähen der Schafe unter ihm. Immer wieder mischten sich auch Laute der beiden Herdenschutzhunde dazwischen. Ein Lächeln zierte seine Wangen. In seinem linken Mundwinkel ein einzelner Halm. Er wartete...
Ein leises Knarzen verriet, dass der Torflügel unten geöffnet und wieder geschlossen wurden. Der diesige Schein einer Laterne erhellte den unteren Teil des Stalles, schaffte es aber nicht bis zu Lonán auf den Heuboden hinauf. Die beiden Hunde begrüßten den Besucher mit freudiger Erregung. Sie jaulten und fiepten. Und die feine Stimme einer Frau versuchte sie zu beruhigen: „Blasius. Baduar. Ich bin‘s doch nur. Mirya!“ Da freuten sich die beiden Hunde nur noch mehr und ließen sich sehr ausgiebig von der Hofherrin streicheln.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kündete das Knarren der Leiter endlich vom Aufstieg Miryas auf den Heuboden. Lonán blieb liegen und wartete.
„Schläfst du schon?“, flüsterte sie leise und stellte ihre Laterne zu der des albernisches Waffenknechts.
Er spukte den Halm ins Heu, öffnete die Augen, setzte sich auf und zog Mirya an sich heran. Diese ließ sich mit Lonán zusammen ins Heu fallen.
„Wie sollte ich denn?“, raunte er ihr leise unter ihr zu, drückte seine Nase an ihren Hals und sog ihren Duft ein, „Ohne dich?“
Da breitete sich ein Lächeln um ihre Wangen aus.
„Ganz ohne dich“, fuhr er fort, „Geht das doch gar nicht...“
„Natürlich nicht“, bestätigte sie leise lachend, „Natürlich...“
Er zog sie ganz dicht an sich und begann ihren Hals mit zarten Küssen zu bedecken. Mirya schloss ihre Augen und gab sich ihm und dem wunderbarem Gefühl hin. Währenddessen löste Lonán den Knopf, der den Rock an Miryas schmalen Körper hielt, schob ihn ein Stück hinab und ließ seine Hände zu ihrem Po hinab gleiten.
„Ich habe dich vermisst. Und den...“, er streichelte über ihren Po, „... den selbstredend auch.“
„Ich hab dich auch vermisst“, erwiderte sie da, „Besonders deinen Geruch. Du riechst so gut!“
„Na“, säuselte der Waffenknecht da, „Wenn du wüsstest, wie verboten gut du riechst!“
Da küssten die beiden sich wild und stürmisch. Umfassten, ja umschlangen sich regelrecht, drückten ihre Körper fest aneinander und labten sich an der Präsenz und Nähe des anderen. Lonán rollte sich zur Seite, zog Mirya mit sich und drehte sie so nach unten, dann kniete er sich vor sie und zog sich seine Tuniken über den Kopf. Die Hausherrin setzte sich auf und betrachtete den nackten Oberkörper des Waffenknechts. Er war ein durchtrainierter Mann. Gut gebaut, muskulös und äußerst schön anzusehen. Mit zitternden Fingern strich sie über die Brust und das Brusthaar.
„Rot“, stellte sie etwas verblüfft fest, „Auch... rot.“ Sie blickte zu Lonán auf.
Der Waffenknecht musste über ihre Worte schmunzeln: „Das hast du wohl noch nie gesehen, was?“
Mirya bestätigte lächelnd: „Noch nie. Noch gar nie! Rotes Haar...“
„Na, dann, wart‘s mal ab“, versprach er verschmitzt und zog sich vollständig vor ihr aus.
„Oh!“, macht Mirya da als er vollkommen nackt vor ihr stand.
„Na, was sagst du jetzt?“, wollte er mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen wissen, „Das hast du wohl auch noch nie gesehen?“
„Du hast ja überall rotes Haar“, lachte sie amüsiert, „Wirklich überall...“