Geschichten:Schäumende Wasser - Gedanken einer Kommandantin
Schloss Tikaris, Baronie Wasserburg, 25. Firun 1043 BF
Dara von Hardenstatt saß in ihrem Arbeitszimmer und blätterte durch den Bericht ihres Hauptbootsmanns. Seit der Schlacht auf Darpats Wogen war nichts erwähnenswertes mehr an der Grenze zum Königreich geschehen, jedenfalls nichts was die Sonderflottille interessieren würde. Das war der Kapitänin auch gerade recht, hatte sie zuvor genug mit den Geschehnissen auf dem perricumer Teil des Darpats und nun mit den Vorbereitungen für das anstehende Fest genug zu tun.
Das II. Darpatschwadron sollte mit einem Schiff ebenfalls an der Parade, die das neue Schiff die Blutrochen anführen würde, teilnehmen.
Was für ein Unsinn!, schoss es der jungen Frau in den Sinn, wir täten besser daran den Übergang zum Königreich zu sichern, nicht dass die verrückten Schlunder oder durchgeknallten Harsteener doch mal auf die Idee kommen das Grenzgebiet als Aufmarschland zu nutzen!
Dara ließ sich in ihren Stuhl zurückfallen und schaute aus den bodentiefen Fenstern ihres Zimmers. Vor nun fast eineinhalb Götterläufen hatte sie das Amt der Stützpunktkommandantin hier in Wasserburg angenommen.
Seitdem hatte sie immer öfters zur Flasche gegriffen, zuerst, um mit dem Stress fertigzuwerden, den der Stadtrat ihr und der Flottille bereitet hatte. Dann als die seltsamen Geschehnisse auf dem Darpat zunahmen und sogar ein Schiff samt Besatzung verschwand.
Anfangs hatte sie es mit dem Stress gerechtfertigt, doch langsam dämmerte ihr der wahre Grund. Seit sie die Kommandantur dieses Stützpunkts übernommen hatte, war sie immer tiefer in den Sumpf der Politik abgerutscht. Die Grabenkämpfe, welche im Hintergrund liefen, schlauchten sie und waren ihr zutiefst zuwider.
Und als sie ganz am Grund war, kurz davor stand ihren Posten zu räumen und als einfache Offizierin zurück zur See zu gehen, da kam der Kampf bei Rabicum. Die Seeschlangen, Dämonen und Wasserleichen, die sie alle gemeinsam besiegen konnten! Der Kampf war hart und verlangte einige Opfer, doch letztlich hatten die Perricumer gemeinsam gewonnen! Für einen kurzen Augenblick waren die verschiedenen Interessen und Ziele einem gemeinsamen gewichen. Was für ein Gefühl! So sollte es sein, Perricumer zogen Hand in Hand am selben Strang!
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