Geschichten:Schöner Fremder – Die Hingabe
Reichsstadt Perricum,Rahja Tempel Anfang Phex 1033BF
Dramatis Personae
- Anshelm von Mistelstein
- Edorian von Feenwasser
- Kyracus, Geweihter der Rahja
Wie üblich war es auch hier so vorgesehen, dass man sich in den dafür vorgesehenen Becken reinigte bevor man das Tempelinnere betrat. Wie ausgiebig man dies tat, und ob alleine oder in Begleitung einer der Rahjanis blieb jedem selbst überlassen. Man fand hier auch einige Novizen, die damit beschäftigt waren sich um die Versorgung der Gläubigen zu kümmern. Aus dem Garten vernahm man die Klänge eines fremdländischen Instrumentes und die Stimme einer Tulamidin die eine Weise vortrug. Räucherwerk verbreitete aromatische Gerüche. Edorian war sichtlich angetan von dem Rahjatempel, der in Brabak war eher schlicht und glich eher einem durchschnittlichen Bordell.
Anshelm hatte Edorian die Gelegenheit gegeben sich erst einmal umzublicken, bevor er sich entschied wie er den Abend beginnen wollte. Der Mistelsteiner begann sich im Vorraum zu entkleiden und seine Habseligkeiten einer Novizin zu übergeben von der er eine Art kurze Tunika mit einem Gürtel bekam. Edorian konnte daher ungehindert sehen, dass Anshelm einige Narben aufwies, die jedoch schon länger verheilt waren.
Während auch Edorian sich entkleidete und den Blick auf seinen durchaus muskulösen Körper freigab, beobachte er Anshelm der mit dem Rücken zu ihm stand. Die Rücken-muskulatur des großgewachsenen jungen Mannes spannte sich an – welch rahjagefällige Schönheit. Er ging ein paar Schritte auf Anshelm zu, er war so nah dass er ihn mit seinen Händen hätte berühren können, doch kurz bevor seine Finger den Ritter berührten, wich er zurück.
„Ihr habt wohl auch schon so manche Schlacht geschlagen, werter Anshelm.“ mit Blick auf die Narben und fügte einen Moment später hinzu, „was Eurer Schönheit keinen Abbruch tut.“
Ein tiefes Lachen ertönte in ihrem Rücken, wo sich ein Geliebter der Göttin gerade anschickte ihnen zwei Becher zu reichen. „Schön ist er ohne Frage. Anshelm mein Lieber, schön euch hier zu sehen. Wie ich sehe bringt ihr jemanden mit…!“ Ein fülliger Mann, mit einem gütigen Gesicht trat an die beiden heran, und küsste erst Anshelm, dann Edorian auf den Mund wie es in vielen Tempeln üblich war.
Anshelm warf Edorian einen bedauernden Blick zu, war er doch gerade drauf und dran gewesen diesem Mann ebenfalls unmissverständlich zu verstehen zu geben wie sehr er ihm gefiel. Abwartend beäugte er, was der Rahja Geweihte sprach.
„Rahja zum Gruße Fremder, fühlt euch hier wie zuhause und mehr. Ihr seid in bester Gesellschaft, da möchte ich auch gar nicht weiter stören, nur einen guten Tropfen zur Begrüßung, das muss sein…wir wollen doch die Gaben unserer Herrin und was sie uns daraus zu machen lehrte danken!“ fügte er Augenzwinkernd in Richtung Anshelm hinzu. Scheinbar konnte er dessen Ungeduld durchaus spüren.
„Wie immer ein Quell der Heiterkeit. Schön Euch zu sehen, euer Gnaden Kyracus.“ Anshelm drückte den untersetzten Mann nun freundschaftlich, was dieser gerne geschehen ließ. Dann nahm er seinen Kelch mit dem Tarf und blickte Edorian direkt in die Augen. „Auf die Göttin und die Fügung, die uns hier zusammen geführt hat.“
Nachdem die beiden angestoßen hatten führte sie der Geweihte weiter ins Tempelinnere. Edorian war von der Schönheit des Tempels überwältigt, was Anshelm lächelnd zur Kenntnis nahm. „Habe ich Euch zu viel versprochen?“ Anshelm schaute Edorian interessiert an. „Wahrlich nicht, mein Lieber! Die Statuetten und Fresken sind von Göttinnen gleicher Schönheit.“
Im Tempel war schon ein reges Treiben, der Kult der Rahja konnte sich an Zulauf augenscheinlich nicht beklagen... Edorian bemerkte wie sich einige Gäste zu ihm und seinem Begleiter umdrehten, waren die beiden groß gewachsenen, muskulösen Männer in der kurzen Tunika doch wahrlich ein rahjagefälliger Anblick. Kyracus wandte sich zu den beiden: “Für euch zwei Hübschen habe ich etwas ganz Besonderes.“ Der Geweihte, dessen Fähigkeit darin zu liegen schien, gekonnt die Wünsche seiner Gäste von deren Lippen abzulesen, führte die beiden Ritter zu einem kleinen Becken, welches mit seidenen Tüchern vom restlichen Tempelbereich abgetrennt war und überließ sie sich selbst.
„Endlich alleine!“ raunte Edorian dem jungen Mistelsteiner ins Ohr und entledigte sich seiner Tunika, um sich im nächsten Moment mit Bedacht ins Wasserbecken gleiten zu lassen. Anshelm, der vom Anblick des entkleideten Waldsteiners eine wohlige Erregung verspürte, folgte ihm nach.
Die beiden wuschen sich zunächst im Becken, wobei sich ihre Körper immer wieder scheinbar zufällig berührten...Edorian war es schließlich der den ersten unmissverständlichen Schritt auf den jüngeren Ritter zu machte und Anshelm mit einem Blick in dem eine Frage zu liegen schien forschend über die Brust fuhr. Ohne Zuschauer kamen sich die beiden Körper schließlich immer näher, Lippen fanden sich, liebevoll und fordernd zugleich, während sich der Geweihte, der unweit in einer Nische verweilt hatte, zufrieden lächelnd zurück zog.